Piste, Party, Pulverschnee

#8 Dienstag

Ich reiße mal wieder voller Tatendrang die Gardinen zur seite.
"Leute Leute, guckt mal raus, es schneit nicht mehr.", rufe ich und hüpfe durchs zimmer.
"Du verarscht uns.", sagt emma.
"Wenn becca so durchs zimmer hüpft, dann hat sie recht emma.", antwortet franzi.

Auch der rest bewegt sich nun zum fenster. Und ich hatte natürlich recht. Voller Vorfreude hüpfe ich aus meinem schlafanzug rein in die skiwäsche, schnappe mir noch meine jacke und mein handy und sprinte nach draußen. Das muss erstmal festgehalten werden. Es scheint zwar keine sonne, aber dadurch, dass es mal nicht schneit und es nicht nebelig ist, sieht man heute mal die anderen umliegenden berge. Wie ich diesen blick liebe.
"Hey becca, du hättest ja ruhig mal auf mich warten können." Meine Schwester ist vollkommen aus der puste.
"Sorry."
"Schon gut"
"Ich will auf die piste.", sage ich.
"Ich auch. Und guck mal, die piste ist sau geil, unten gewalzt und oben drauf neuschnee."
"Ein traum", schwärme ich.
"Na dann abmarsch zum Frühstück."

Zum aufwärmen spielen wir heute mickey maus fangen.

"So meine lieben boarder. Wir treffen uns zum essen heute im westernstadl. Weiß denn jemand, wo die ist?", fragt benno.
"An der bernkogelbahn", sagen franzi und ich im chor. "Genau. Und ich dachte, da wir heute mal besseres wetter haben, fahren wir heute mal ein bisschen schwarz und zwar beim schattberg."
"Cool", sagt erik und auch wir anderen sind begeistert.
Es geht also die hausabfahrt runter zur westgipfelbahn oder auch einfach 'die gelbe gondel' und von dort über meine lieblingsfakypiste zum ultimativ klapprig langsamen limbergsessellift, der uns auf den schattberg ost bringt. Halb erfroren, es ist nämlich sau windig hier, kommen wir oben an. Dort machen wir ein gruppenfoto am fotopoint.

Als wir am ersten steilhang ankommen, erarbeiten wir nochmal die wichtigsten fakten für das befahren von steilen hängen mit dem board. Ich erinnere mich an die übung vom letzten jahr, wo ich das erste mal diese piste hier runter bin. Lara hat uns damals einen spruch gesagt und zwar "apres ski hey".
"Los geht's, jungs haltet bitte ab und zu mal an."
"Jaja"
Ich stoße mich vom boden ab und murmle bei den ersten kurven das apres ski hey vor mich hin, bevor sich die dazugehörigen bewegungen automatisieren.
So fahren wir den vormittag diese mega coole piste und treffen pünktlich um 12 im westerstadl ein. Wir setzen uns zu gias gruppe, die auch grade gekommen ist.
Als alle gruppen da sind, kommt carsten vorbei.
"So, wir haben ja heute den dritten tag und da sollte man ja wie gesagt immer etwas vorsichtiger sein, deshalb wollen wir euch freistellen, bei wem ihr heute nachmittag fahrt und manche wollten ja auch noch mal kurz was einkaufen im ort. Also überlegt euch das bis mach dem essen."
"Oki"
"Alles klar."

Franzi, emma und ich wollen unser tempo beibehalten, emma fährt nämlich sxhon seit jahren ski, und somit landen wir drei zusammen mit max, erik und herbert bei carsten und benno in einer mix gruppe. Jojo wollte lieber langsamer fahren und fährt jetzt bei thomas mit zusammen mit flo, gia und noch ein paar anderen.
So fahren wir am bernkogel und an der kohlmaisbahn durch die wälder und setzen um drei uhr erik und max im dorf ab, die auch noch einkaufen wollten. So sind wir jetzt nur noch vier leute mit unseren beiden Betreuern. Wir beschließen richtung hochalm zu fahren um von dort aus dann mit der zwölfer nord gegen vier auf den gipfel zu fahren.
Es macht mega spaß mit den skifahrern zusammen zu fahren, weil wir so auch mal experimentieren. Um vier kommen wir unten an der nord an, doch die gondel steht und die schranken sind zu.
"Nanu, ist es schon so spät?", fragt benno.
"Nee, ich frag mal nach", antwortet carsten.

"Die haben die gondel wegen wind geschlossen, wir müssen zur anderen gondel.", klärt carsten uns auf.
"Na dann los zum skibus.", sagt emma.
"Sowas hab ich ja noch nie erleb"t", sage ich zu dem rest, als wir endlich in dem knüppeldickevollen bus sind.
"Irgendwann ist immer das erste mal franzi", sagt carsten.
Ha, er hat uns schon wieder verwechselt.
"Ich bin franzi", sagt meine sis.
"Hä? Ihr verwirrt mich."
"Die beiden haben heute ihre skiklamotten getauscht, ist dur wohl noch nicht aufgefallen hm?", fragt benno carsten und klopft ihm dabei auf die schulter.
"Nee, wie denn auch?"
Und so gehen wir wieder mal in gelächter über.
An der zwölferbahn quetschen wir uns aus dem bus, es ist mittlerweile 16.16, die bahn hat offiziell seit einer minute geschlossen. Fuck, aber das personal fährt danach ja auch noch runter.
Wir hechten also die treppe hoch, doch wir haben kein Glück, ein schild zeigt uns, dass auch diese gondel aufgrund von Wind gesperrt wurde.
Aufgeregt spricht franzi einen liftboy an:"Ähm, entschuldigen Sie, wir müssen da hoch."
"Das geht leider heute nicht mehr."
"Aber wir müssen, wir wohnen da oben auf der breitfußalm."
"Oh, ok, ich schau mal, was sich machen lässt."
"Danke"