#samstag 2

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Piep piep piep!
Scheiße, es ist eindeutig zu früh. Letztes jahr wollten wir durchmachen, sind dann aber um drei eingepennt und nach nur zwei stunden schlaf dachte ich mir, wärst du mal lieber wach geblieben. Und jetzt denke ich mir grade so, drei stunden sind auch nicht besser.
Nach weiteren fünf Minuten, die ich halb schlafend liegen geblieben bin, beschließe ich dann doch aufzustehen. Irgendwer muss ja den anfang machen. Ich ziehe die gardinen zur seite, doch noch kommt mir kein licht entgegen. Im halbdunkeln erkenne ich nur, dass es über nacht wieder tatkräftig geschneit hat.
Erstmal gehe ich ins bad, packe dann die sachen ein und schlüpfe vom schlafanzug direkt in skiunterwäsche, pullover und schneehose. Dann stopfe ich die jogger in meinen rucksack, zusammen mit allem anderen wichtigen und verstaue schlafanzug und bettzeug im koffer. Auch die anderen sind wie wild am reste zusammen packen. Um punkt sechs schleppen wir unsere koffer zum skikeller, denn draußen wartet wieder die pistenwalze, in die wir unser Gepäck verstauen. Mithilfe einer menschenkette geht das zum glück relativ zügig. Danach fegen wir noch schnell unser zimmer und bringen den müll weg. Wieder zurück zum skikeller, wechseln wir normale schuhe in skischuhe. Meine winterstiefel binde ich mit den Schnürsenkeln an meinen rucksack. Dann geht es ab zur stube, frühstücken. Noch einmal die semmeln genießen, ich bin erst Ostern wieder in Österreich. Um viertel vor acht machen wir uns schließlich auf den weg zum Parkplatz bei der gelben gondel, wo dann der bus und unser Gepäck auf uns wartet. Diese letzte abfahrt grade ist so verdammt geil, auf der unberührten piste ist eine 20cm powderschicht, dadrunter aber gewalzt. Ich genieße die abfahrt in vollen Zügen.
Unten angekommen räumen wir die koffer und skischuhtaschen aus der walze. Dann wechsle ich skihose in jogginghose und verstaue meine snowboard Stiefel mit helm und schneehose in der skischuhtasche. Dann noch das board in die tasche und ab damit zum bus. Der eine busfahrer verstaut unsere koffer im bus, dem anderen helfen wir boards, skier und skischuhtaschen in den anhänger zu verladen.
Emma, flo, gia, franzi und ich sichern uns wieder die ersten reihen und um punkt 8.30 uhr fährt unser bus los.
"Schade, dass es schon wieder so schnell vorbei ging.", sagt gia zu mir.
"Ja, aber weiß du, noch liegt schnee in oberwiesenthal, wir können also noch fahren am Wochenende."
"Hab ich grade oberwiesenthal gehört?", fragt emma.
"Jap"
"Ich bin dabei."
"Sehr gut."
Im bus ist es still geworden. Der Großteil schaut müde zum fenster raus, um die schöne aussicht nochmal zu genießen.
Erst als wir die alpen hinter uns gelassen haben, nimmt die Lautstärke wieder zu. Grund, wir stehen im stau, genau an der selben stelle wie letztes jahr. Doch uns fünfen ist das egal. Morgen haben wir ja noch einen tag zum ausruhen, bevor am montag für uns das zweite halbjahr startet. Und auch die neue akrobatiksaison startet bald wieder mit den landesmeisterschaften im märz. Bis dahin heißt es dann wohl trainieren, üben und proben bis zum umfallen.
"Hatschi", kommt es von meiner schwester hinter mir.
"Nanu, was ist denn da los?", frage ich sie.
"Ich glaube das war der ausflug in den schnee gestern abend. Ich hab auch schon seit heute morgen Halsschmerzen."
"Oh jee"

Zur mittagszeit halten wir auf einem rasthof. Wir fünf setzen uns draußen auf eine bank und packen unsere semmeln aus. Genau in dem moment klingelt mein handy.
"Hallo mama."
"Hallo rebecca, ich wollte mal fragen, wo ihr seid."
"Wir sind grade auf einem rasthof vor Ingolstadt."
"Ah ok. Hattet ihr gestern noch einen schönen abend?"
"Jap, ein bisschen wenig schlaf, aber es war sau lustig."
"Das ist schön. Lisa hat eine mail geschrieben, sie hat für morgen ein sondertraining angesetzt, aber ich hab sie gleich angerufen und ihr gesagt, dass ich nicht genau weiß, ob ihr beide das schafft."
"Sondertraining, nee danke. Mal abgesehen davon, dass wir totmüde sind, kann ich meinen hals immer noch nicht sonderlich bewegen und franzi tut auch noch alles weh."
"Ja das hab ich mir schon gedacht. Wie gesagt, sie weiß bescheid und tara und mailin sind ja morgen eh da, die können das dann nochmal ausrichten."
"Ok super."
"Dann noch gute fahrt, meldet euch, wenn ihr in der nähe seid."
"Na klar, machen wir."
"Tschüss"
"Tschüss"
"Sondertraining?", fragt meine sis ungläubig, "ohne mich, hatschi"
"Mama hat lisa bescheid gesagt, dass sie nicht weiß, ob wir das schaffen."
"Ich schaffe das nie im leben."

Und wir sind wirklich zu fertig. Wir sind gestern abend um 9 uhr wieder gekommen, franzi liegt mit einer Erkältung im bett und ich liege mit meinen blessuren im bett. Tara und mailin sind beim akrobatiktraining und meine eltern sind irgendwo unten.
Ich werde jetzt glaube ich erstmal eine runde schlafen, damit ich morgen für die schule fit bin. Bei gedanken an diese super tolle fahrt, dem vielen schnee, dem starken wind, der musik am abend, der besten pizza, muss ich wohl eingeschlafen sein.

Bis zum nächsten mal, eure becca.

Piste, Party, PulverschneeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt