- Katniss -
Als ich aufwache, schläft Prim noch. Ich stehe auf und ziehe meine Jagdstiefel an. Geschmeidiges Leder, dass sich meinen Füßen angepasst hat. Ich ziehe mir eine bequeme Hose und ein schlichtes Hemd an. Dann gehe ich in die Küche und greife nach meiner Provianttasche. Auf dem Tisch unter einem Glas, geschützt vor Ratten und Katzen, liegt ein kleiner Ziegenkäse, den Prim mir geschenkt hat. Vorsichtig nehme ich ihn heraus und packe ihn in meine Provianttasche.
Bevor ich aus dem Haus gehe, blicke ich noch einmal zu Prim. Meine kleine Schwester liegt auf der Seite zusammengekauert im Bett. Ihr Gesicht ist frisch wie ein Regentropfen, so lieblich wie die Blume nach der sie benannt wurde. Primrose, Primel.
Neben ihrem Kopf liegt der hässlichste Kater der Welt. Eingedrückte Nase, ein halbes Ohr weg, Augen von der Farbe eines Kürbisses. Prim hat ihn Butterblume genannt, weil sie darauf beharrt, dass sein Fell genauso aussieht wie die Blume. Er und ich, wir verstehen uns nicht sonderlich gut. Er lässt keine Gelegenheit aus, um mich anzufauchen. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich ihn mal versucht habe zu ertränken. Doch ab und zu gebe ich ihm etwas Innereien, wenn ich Wild ausnehme. Dann faucht er mich für eine kurze Zeit nicht mehr an.
Ich wende den Blick ab und streife die Lederjacke meines Vaters über. Dann gehe ich aus dem Haus. Normalerweise sind um diese Zeit die Kohlearbeiter, in diesem Teil von Distrikt 12, auf dem Weg zur Frühschicht, doch heute sind die Straßen leer.
Ich mache mich auf dem Weg zur Weide, die nicht weit von unserem Haus entfernt ist, denn unser Haus steht fast am Rand des Saums. Distrikt 12 ist komplett von einem hohen Maschendrahtzaun mit Stacheldrahtrollen am oberen Ende umgeben. Hinter dem Zaun erstreckt sich der unendliche Wald. Eigentlich soll der Zaun 24 Stunden unter Strom stehen, aber meistens ist der Zaun nur 2 bis 3 Stunden unter Strom. Er ist erbaut worden, um die Raubtiere von Distrikt 12 fernzuhalten.
Ich lausche kurz um zu hören, ob er unter Strom steht, doch es ist kein verräterisches Summen zu hören. Ich krieche unter einer kleinen Öffnung im Zaun hindurch und gelange so auf die andere Seite des Maschendrahtzauns.
Ich schaue mich kurz um, dann hole ich einen Bogen sowie einen Köcher mit Pfeilen aus einem hohlen Baum. Dort bewahre ich meine Waffen auf. Ein ziemlich gutes Versteck. Den Bogen, wie auch den Rest hat mein Vater angefertigt.
Ich streife mir den Köcher über und nehme den Bogen in die rechte Hand. Dann mache ich mich auf den Weg zu dem einzigen Ort, wo ich so sein kann wie ich bin. Im Wald bei Gale, meinem besten Freund. Ich atme einmal tief durch. Frischer Waldgeruch, nach Blättern und Moos steigt mir in die Nase. Ich spüre, wie sich meine Züge entspannen und ich schneller werde, während ich die Hügel hinauf zu unserem Ort klettere.
Hallo
Dieses mal aus der Sich von Katniss. Das wird öfter mal im Verlauf der Geschichte passieren. Jetzt wo ihr das Kapitel gelesen habt, wird euch aufgefallen sein, dass einige Textstellen aus dem Bus entnommen sind. Ich habe das gemacht, weil am Anfang die Handlung ja noch der selben entspricht. Ich hoffe das stört euch nicht und ihr hattet trotzdem Spaß beim lesen.
Tschüss
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Die Tribute von Panem - Prims Story
Teen FictionWas wäre, wenn Katniss sich nicht freiwillig gemeldet hätte und für Prim in die Hungerspiele gegangen wäre? In diesem Buch ist es Prim, die sich den Gefahren des Kapitols stellen muss und alles erdenkliche tut um zu überleben. Wird sie es schaffen...