"Wie finden Sie das Schloss?", fragte mich Prinz Jacob. Er führte mich am Arm durch die Gänge und ich war ganz fasziniert von den vielen Gemälden und wünderschönen Verzierungen an den Wänden.
"Ich finde es hier einfach nur wundervoll!", antwortete ich ehrlich.
"Was genau interessiert sie am meisten hier?"
"Ich will eigentlich alles wissen!"
"Gibt es nicht irgendwelche Geheimnisse an diesem Schloss? Irgendetwas worüber gemunkelt wird?", fragte er.
Ich überlegte kurz. "Es gibt tatsächlich ein Gerücht, welches ich nicht so ganz verstehe..."
"Hätten Sie die Güte es mir zu erzählen? Wenn man hier im Schloss lebt, dann bekommt man nicht sehr viel über solche kleinen Geheimnisse mit", sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen.
"Es wird gesagt, dass es hier mehrere Bibliotheken haben. Insgesamt sollen in diesem Schloss alle Bücher der Welt aufbewarrt werden! Aber eine soll keine echten Bücher besitzen, sondern nur Attrappen. Sie soll anscheinend früher für die Nordrebellen erschaffen worden sein...stimmt das?", fragte ich und schaute ihn erwartungsvoll von der Seite an.
Er musste schmunzeln. "Ich glaube nicht, dass wir hier alle Bücher der Welt besitzen, aber es ist schon eine beachtliche Anzahl! Was diese Attrappen angeht, bin ich mir nicht sicher. Es gibt tatsächlich eine Bücherrei, in der die Bücher etwas anders sind, als die anderen, aber ob sie extra deshalb gebaut wurde...?", er zuckte mit den Schultern.
"Könnte...könnte ich diese Bücher vielleicht einmal sehen?", fragte ich ihn zögerlich.
"Na klar!"
Prinz Jacob fing auf einmal an zu rennen und zog mich leicht mit. Zuerst stolperte ich leicht, aber bald hatte ich denn dreh raus. Wir rannten durch die vielen Gänge und ich muste laut lachen, weil es so Spaß machte. Ich hätte nie gedacht, dass man sich hier so verhalten dürfte. Jacob lachte mit mir mit. Er war ganz anders, als ich mir ihn vorgestellt hätte! Ich war wirklich positiv überrascht. Er war total locker und witzig. Jacob blieb auf einmal stehen. Ich lugte vorsichtig um die Ecke un sah, dass sich dort eine Gruppe von Wachen versammelt hatte. Jacob nahm mein Arm und wir liefen total unauffällig an ihnen vorbei, aber ich musste grinsen, als sich einige nach uns umdrehten und ihnen der Mund offen stehen blieb.
Ich hatte noch nie ein Date gehabt, aber ich war mir sicher, dass es nicht besser laufen könnte.
Jacob öffnete eine große Tür und dahinter kamen mehr als nur ein paar Bücher zum Vorschein. Es war wie ein Traum, der niemals in Erfüllung gegangen war. Ich bekam meinen Mund nicht mehr zu vor staunen.
"Hier wären wir!", sagte Jacob.
"Das ist ja... unglaublich!" Ich ging von einem Buch zu nächsten und schaute sie mir ganz genau an. "Was... warum ist so etwas riesieges gebaut worden, nur um ein paar Rebellen abzuhalten?"
"Ich verstehs auch nicht! Es muss vor hunderten von Jahren gewesen sein. Anders könnte ich mir das nicht erklären", sagte er.
"Sind Sie oft hier?", fragte ich ihn.
"Nein. Ich lese zwar gerne und auch ziemlich viel, aber das hier ist ganz sicher nicht meine lieblings Bibliothek!", antwortete er schmunzelnt.
Plötzlich hörte man von aus dem Flur höllisches Geschrei und Schüsse. Jacob reagierte blitzschnell und packte mich am Arm um mich mit sich mit zu ziehen und ich war gezwungen wieder mal zu rennen, aber diesmal war es nicht ein entspanntes und fröhliches Gefühl, welches ich dabei empfand. In mir stieg Panik hoch, als Jacob mich zu einem Bücherregal am Ende des Raumes zog und einen versteckten Schalter umlegte. Ich stolperte fast über meine eigenen Füße und hätte Jacob mich nicht festgehalten, dann wäre ich die kleinen Treppen vor mir runter gefallen. Ich sollte mir echt mal das laufen mit hohen Schuhen antrainieren! Jacob verriegelte den Schutzraum von innen und zur Sicherheit gingen wir aber noch tiefer unter die Erde. Es war viel zu dunkel, um etwas zu sehen, aber Jacob kannte sich hier anscheinend gut aus. Er tatstete sich langsam an der Wand entlang. Es klickte leiße und eine kleine Glühbirne an der Decke spendete uns Licht.
"Ich hoffe es geht dir gut. Es ist wirklich bedauerlich, dass unser Treffen eine solch schreckliche Wendung genommen hat, aber die Rebellen sind immer ziemlich unberechenbar", sagte er mit einem leichten Zittern in der Stimme. Ich hätte liebend gerne geantwortet, aber ich war so geflasht von der Tatsache, dass er mich so eben mit 'du' angesprochen hatte.
Als er mein überraschtes Gesicht sah, da ging er langsam und vorsichtig auf mich zu. "Ist alles in Ordnung bei dir? Ich hoffe du hast keinen Schock bekommen!" Er war ja so süß! Er dachte echt, dass es mir schlecht gehen würde. Klar hatte mich der Angriff überrascht, aber Jacob hatte es geschafft mich da heil wieder raus zu bekommen und jetzt war er auch noch so übertrieben fürsorglich! "Bitte antworte mir!"
"Klar. Mir...geht es super!", brachte ich mit Mühe raus. Er atmete erleichtert aus und grinste kurz darauf wieder.
Die nächsten Stunden saßen wir uns gegenüber und gelegentlich lachten wir, obwohl es gar nichts zu lachen gab. Wir redeten nicht, aber trotzdem kommunizierten wir miteinander. Wie das gehen soll? Keine Ahnung! In mir breitete sich ganz langsam ein unbeschreibliches Gefühl aus, welches ich echt nicht beschreiben konnte. Ich wollte laut los lachen, aber gleichzeitig weinen. Ich wollte tanzen und springen, aber gleichzeitig wollte ich mich irgendwohin verkriechen. Ich war glücklich und gleichzeitig traurig. Ich fühlte mich stark und mutig, aber hatte trotzdem Angst. Angst vor allem, was noch passieren würde. Angst vor allem, was mir im Wege stehen würde. Angst vor diesem Gefühl. Angst vor der Zukunft.
Von mir aus hätte es so weitergehen können, aber irgendwann wurden wir aber doch von einem Wachmann aus dem Schutzraum wieder abgehollt, der uns berichtete, dass die Rebellen sich zurückgezogen hatten. Ich stellte mit Verwundern fest, dass es draußen schon dunkel war und so rechnete ich mir aus, dass Jacob und ich mindestens vier Stunden in dem Schutzraum gewesen sein mussten. Es kam mir viel zu kurz vor, aber auch wie eine kleine Ewigkeit.
Ich wusste nicht, was mit mir los war. Ich war...was war ich? Ich traute mich nicht, dass ziemlich offensichtliche in meine Gedanken zu lassen, weil wenn ich es zulassen würde, dann wäre ich verletztlicher und würde es nicht von selbst wieder aus mir raus bekommen. So unterdrückte ich das Gefühl so gut es ging und ließ es nicht in ich meine Gedanken eindringen.
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Seid ihr eigentlich total verrückt!!!??? 1, 383 Reads??? Danke, danke, dankeeee!!!
Es tut mir leid, dass das Kapitel so ewig gebraucht hat. Meine Ideen waren nicht gerade die besten und ich wollte nichts halbes veröffentlichen. Ich hoffe, dass ihr mir das verzeiht!
Eure Maggie
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Selection FF
Fanfiction1 Prinz- 35 Mädchen Jede will die seine sein Doch am Ende kann nur Er die Richtige auswählen