Das auf dem Bild ist Prinzessin Eloise, also Jacobs Schwester
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Der Tag verging für mich wie im Flug und ich merkte gar nicht, dass es draußen schon dunkel wurde, als es an meiner Zimmertür klopfte. Amy öffnete die Tür und eine andere aufgeregte Zofe flüsterte ihr etwas ins Ohr. Amys Augen wurden ganz groß und sie erstarrte kurz, aber nur wenige Sekunden später hetzte sie durch mein ganzes Zimmer. Cindy und Jule zog sie dabei an den Armen mit, entschuldigte sich kurz bei mir und die drei verschwanden und zogen dabei die Tür mit einem etwas zu lauten "Rums" hinter sich zu.
Ich starrte ihnen überrascht hinterher und legte langsam mein Buch, welches ich noch vor wenigen Minuten in aller Ruhe gelesen hatte, weg. Vor meiner Tür hörte ich wie viele andere Türen hastig geöffneten und so gleich auch wieder geschlossen wurden. Was war da nur los? Ich rutschte von meinem Bett runter und legte mein Ohr an die Tür, um so etwas hören zu können. Das war allerdings ein Fehler, weil erstens waren die Türen hier ziemlich dick und zweitens bekam ich sie voll gegen meinen Schädel gedonnert, als Danielle ohne anzuklopfen in mein Zimmer stürmte.
"Was ist da nur los?", rief sie aufgebracht. Mir fiehl auf, dass sie im Bademantel war und ihre Haare klatschnass über ihre Schultern fiehlen. "Ich habe gerade ein Bad gehalten, als meine Zofen plötzlich keine Zeit mehr für mich hatten und raus gestürmt sind. So eine Unverschämtheit! Was mach ich denn jetzt mit meinen Haaren?"
Ich hielt mir meinen brummenden Kopf und starrte sie nur verständnisslos an. Sie hatte vielleicht Nerven sich über ihre Haare Sorgen zu machen. Die Zofen spielten verrückt und genau in diesem Moment müsste sie einen auf Tussi machen.
Ich grinste sie an und rannte dann auch aus der Tür. Hinter mir hörte ich Danielle schimpfen: "Sind denn jetzt alle komplett durchgeknallt!?"
Langsam ging ich den Flur entlang den Zofen in einem guten Sicherheitsabstand hinterher. Ich war einfach zu neugierig. Vorsichtig schaute ich um die Ecke. Es waren mindestens 30 Leute im Eingang versammelt. Darunter auch meine Zofen und...Prinzessin Eloise. Jede einzelne Zofe versuchte sich nützlich zu machen. Prinzessin Eloise sah sehr heruntergekommen aus. Ihr Haar war verwuschelt und ihr Kleid war zerissen.
"DAS WIRST DU NIE WIEDER MACHEN!", rief eine tiefe Männerstimme über alles hinweg. Der König persönlich. "DU HAST WOHL VERGESSEN, WER DU BIST!"
"Nein, hab ich nicht, aber ich möchte einmal im Leben ein ganz normales Mädchen sein!", sagte Prinzessin Eloise mit leichter, aber sicherer Stimme. Sie hatte kein bisschen die Fassung verloren. Es war fast so, als ob sie so eine Moralpredigt schon gewöhnt war.
"GEH SOFORT IN DEIN ZIMMER!
"Nein", sagte sie gelassen und scheuchte dabei zwei Zofen weg, die sich um ihre Haare kümmern wollten. Langsam schritt sie den Flur entlang. "Lassen sie mich in Frieden! Ich bin sehr wohl in der Lage mich selbst um mein Aussehen zu kümmern!"
"ELOISE SCHREAVE! Es sind außer dir noch 30 weitere junge Damen im Palast! Du kannst dich nicht einfach so aufführen. Was soll das den jungen Frauen für einen Eindruck vermitteln?", sagte der König und versuchte dabei seine Stimme etwas zu zügeln.
"JA, DU HAST RECHT! ICH HOFFE SO SEHR, DASS JACOB SICH SEHR BALD FÜR EINE VON IHNEN ENTSCHEIDEN WIRD! DANN BIN ICH ENDLICH DIESES ALBERNE GEHABE UM MEINE PERSON LOS!", schrie seine Tochter plötzlich los. Sie hatte trotz ihrer zarten Statur eine beachtlich laute Stimme. Alle Zofen taten verängstlicht einen Schritt nach hinten und auch der König war nicht auf diesen Gefühlsausbruch gefasst gewesen. Prinzessin Eloise rannte los und erst jetzt bemerkte ich, dass sie genau in meine Richtung lief. Schnell versuchte ich mich noch hinter der nächsten Ecke zu verstecken, aber sie hatte mich bereits gesehen.
"So so...", sagte sie. "Wenn haben wir denn hier? Hast du etwa gelauscht?", sagte sie schon fast gelangweilt.
"Es...entschuldigung! Ich wusste nicht, dass es sich um so eine private Angelegenheit handelt", stotterte ich los.
Sie verdrehte genervt die Augen. "Schon okay. Ich hätte mich genauso verhalten. Wie heißt du?", sagte sie schon etwas netter.
"Lauren Brooks. Es tut mir so unfassbar leid!"
"Lauren? Du bist die 4 aus Carolina, oder?", fragte sie mich überrascht neugierig. Es kam mir so vor, als hätte mein Name Interesse in ihr geweckt.
"Ja...die bin ich."
"Witzig, dass ich dir zuerst begegne", sagte sie, ohne mich mit Lady anzusprechen. Sie wollte schon weiter gehen, aber da wurde auch meine Neugier geweckt.
"Entschuldigen Sie eure Hoheit, aber warum?"
Sie drehte sich um und sah mich von Kopf bis Fuß an. Sie lächelte freundlich und sah in diesem Moment Jacob verflucht ähnlich. "Bitte sag niemandem von dem Vorfall, den du da gerade mitbekommen hast."
Schon wollte sie sich wieder zum Gehen wenden, aber ich konnte nicht anders. Schnell lief ich ihr hinterher und als ich sie einholte, was gar nicht so leicht war, weil sie fast einen ganzen Kopf größer als ich war und wirklich mega lange Beine hatte, versuchte ich sie noch einmal darauf anzusprechen. "Warum waren Sie gerade so überrascht, dass Sie mich von den Teilnehmerinnen zuerst angetroffen haben?"
Kurz wanderte über ihr Gesicht ein Lächeln und sie sagte mit sehr leiser Stimme: "Nenn mich Eloise. Und vielen Dank! Dank dir ist mein Tag heute doch nicht ganz so scheiße verlaufen wie ich noch vor zehn Minuten gedacht hätte."
Sie erhöhte ihr Schritttempo und ich musste mir eingestehen, dass ich nicht mit ihren langen Beinen Schritt halten konnte. Völlig perplex ließ sie mich stehen. Einerseits über ihr Angebot sie zu duzen und andererseits, weil sie als Prinzessin das Wort "scheiße" in den Mund genommen hatte.
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Mal wieder ein neues Kapitel! Ich hoffe ihr verzeiht mir die ewige Pause und das Kapitel gefällt euch. Schreibt mir eure Meinung in die Kommis
Eure Carmen
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Selection FF
Fanfiction1 Prinz- 35 Mädchen Jede will die seine sein Doch am Ende kann nur Er die Richtige auswählen