Die Elite

4.1K 176 22
                                    

In dem großen Saal hatten sich alle Casting Teilnehmerinnen versammelt und ich gesellte mich zu ihnen. Eloise ging auf Jacob zu und fragte ihn wahrscheinlich, was los war, aber der schüttelte nur kurz den Kopf und drehte sich uns Mädchen zu.
"Meine Damen. Ich will Sie nicht überrumpeln, aber ich bin zu einer ziemlich wichtigen Erkenntnis gekommen. Mit Lady Danielle habe ich gerade auch schon darüber gesprochen. Und ich bitte Sie wirklich ganz ehrlich zu sein. Wenn Sie kein Interesse an mir haben, oder sich nicht im Palast wohl fühle, dann wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn sie mir dies mitteilen würden. Lady Danielle...",er machte eine kurze Pause und Dani ging zu ihm rüber "...war sehr ehrlich zu mir und hat mir dies mitgeteilt. Sie wird in Kürze wieder zu ihrer Familie zurück kehren."
Danielle schaute entschuldigend zu Christina und mir rüber, aber eigentlich wusste ich es ja schon länger und deshalb konnte ich ihr nicht böse sein.
"Gibt es noch jemand von Ihnen, der sich nicht länger in der Lage fühlt hier zu bleiben, dann bitte kommen Sie auf mich zu", sagte Jacob.
Christina neben mir schaute starr auf den Boden und erhob dann plötzlich ihren Kopf.
"Es tut mir leid eure Hoheit, aber mir geht es ähnlich wie Danielle."
"Und mir auch", kam es von links. Jane war vor getreten und ging auf Jacob zu. "Ich glaube, dass wissen Sie schon länger und waren nur zu gütig, um mich raus zu schmeißen."
Jacob lächelte zustimmend und auch ein wenig erleichtert. Dann schaute er uns restlichen Mädchen an.
"Trotzdem bin ich froh, dass Sie mich nicht alle im Stich lassen!"
Darauf verließ Jacob den Raum. Dani und Christina kamen direkt auf mich zu.
"Es tut mir so leid Lauren, aber..."
"Ich konnte nicht noch länger..."
"Hätte ich lügen sollen...?"
"Du wirst das schaffen..."
"Und ohne..."
"STOPP!", unterbrach ich die beiden. "Das führt doch zu nichts. Ihr geht euren Weg genauso, wie ich meinen gehen werde und ganz sicher! Wir bleiben in Kontakt!"
Wir umarmten uns und verließen den Saal. Davor drehte ich mich noch einmal um und bedeutete Eloise, dass sie mitkommen könne, wenn sie wolle. Freude strahlend rannte sie auf mich zu und umarmte mich.
"Danke. Ich kam mir gerade echt einsam vor!", flüsterte Sie mir ins Ohr.
So war das also. Zwei Freunde gingen und eine neue Freundin kam dazu.
Innerhalb von einer Stunde hatten wir Danielles und Christinas Sachen zusammen gepackt. Sie verließen den Palast direkt nach dem Mittagessen.
Da die letzte Nacht nicht sehr lang war, beschloss ich mich Nachmittags noch etwas hin zu legen. Ich würde davon geweckt, dass mir jemand über das Gesicht strich. Jacob saß auf meiner Bettkante.
"Tut mir leid, ich wusste nicht, dass du schläfst, sonst wäre ich nicht gekommen."
"Schon okay", sagte ich verschlafen.
"Ich wollte dir ein paar Sachen mitteilen. Also erstens ist hier ein Brief von deiner Mutter angekommen. Und zweitens gibt es heute Abend eine extra Ausstrahlung des Berichts. Ihr seid im Moment zu viert. Ab heute Abend sind es nur noch drei. Das heißt, dass ihr die Elite seid", verkündete Jacob.
Ich riss ihm vor Freude den Brief aus der Hand und schaute ihn dann irritiert an. "Wer wird weg geschickt?"
"Wenn vermutest du denn?", grinste er.
"Bitte nicht ich, bitte nicht ich!", flehte ich und hing mich an ihn dran.
"Keine Sorge! Was mach ich denn ohne dich mein Engel?", sagte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich schaute ihn perplex an. Wie hatte er mich gerade genannt? Ich war innerlich komplett am ausrasten vor Freude, aber traute meinen Ohren noch nicht so ganz.
"Jetzt schau mich nicht so überrascht an", grinste er. "Du weißt genau, dass ich eh nur dich will!"
"WAS!? Und das sagst du mir einfach so?" Ich schubste ihn leicht und spielerisch, dass er auf mein Bett fiel.
"Vorausgesetzt du willst das überhaupt?", fragte er mich.
"Natürlich will ich!" Ich fiel ihm um den Hals und küsste ihn mitten auf den Mund. Er war zuerst ein wenig überrascht, aber schnell erwiderte er den Kuss. Es war ein unbeschreibliches Gefühl und alles in mir spielte verrückt. Jede seiner Bewegungen nahm ich intensiver war und all meine Sinne verstärkten sich. Nur mein Gehirn schaltete komplett ab. Ich kann nicht sagen, wie lange wir uns küssten, aber mir kam es vor wie eine Ewigkeit. Trotzdem hätte ich ihn gerne noch eine weiter Ewigkeit geküsst.
"Wow, so stürmisch kenne ich dich ja gar nicht", stellte er fest.
"Ich glaub mein Ego hat in den letzten Wochen Anabolika genommen", gab ich zu, worauf er anfing laut los zu lachen.
"Ich muss noch einiges vorbereiten für heute Abend, außerdem muss ich noch einem Mädchen einen Laufpass geben. Das wird sicher kein Spaß...vergiss du deinen Brief nicht", sagte er. "Und ach ja, das hätte ich fast vergessen. Mein Vater möchte mit dir sprechen. Er ist in seinem Büro."
Schockiert sah ich ihn an. "Wieso? Hab ich was falsch gemacht?"
"Mach dir keinen Kopf mein Engel", beruhigte er mich. Schnell gab er mir einen Kuss auf die Stirn und ging dann hinaus.
Meine Gefühle fuhren gerade Achterbahn. Mein erster Kuss! Und er hatte gesagt, dass er mich wählen würde!
Um nicht komplett den Verstand zu verlieren konzentrierte ich mich auf die Dinge, die vor mir lagen. Der König wollte mit mir sprechen. Na super. Ich packte meinen Brief und eilte zu dem Büro des Königs. Vorsichtig klopfte ich an der Tür und in diesem Moment wünschte ich mir, dass er nicht da war, aber Fehlanzeige. Ein eindeutiges "Herein" war von drinnen zu hören. Ich nahm meinen ganzen Mit zusammen und öffnete die Tür.
"Guten Tag eure Majestät. Ihr Sohn sagte mir, dass Sie mit mir sprechen wollen."
"Ahhhh! Lauren Brooks. Kommen Sie rein, kommen Sie rein. Setzten Sie sich bitte!", sagte er sehr freundlich. "Und ja, da gibt es tatsächlich etwas, worüber ich mit Ihnen sprechen will. Ehrlich gesagt möchte ich meinen Dank aussprechen! Ich weiß, dass wird Sie etwas überrumpeln, aber der Person, der dieser Dank gebührt kann ich Ihn leider nicht mehr entgegen bringen."
Ich schaute ihn fragend an. Was meinte er?
"Es geht um Ihren verstorbenen Vater. Er war ein ausgezeichneter Wachmann hier im Palast und Ihm verdanken wir einiges. Ich stehe sehr tief in seiner und damit auch Ihrer Schuld!"
"Entschuldigen Sie eure Majestät, aber wie kann ich das verstehen?", fragte ich verwirrt.
"Es ist schon eine Weile her, dass Ihr Vater hier im Palast Wachmann war. Es gab einen sehr schlimmen Rebellenangriff und ohne Ihn hätte ich heute nicht die Familie, die ich hab. Meine Frau war damals mit Eloise schwanger. Aber nicht nur das. Sie trug auch den etwa zwei Jährigen Jacob auf dem Arm. Ein Rebelle wollte auf sie zielen und wäre nicht Ihr Vater gewesen der diesen Schuss abfing, dann wären drei Menschen, die heute in meinem Leben eine sehr wichtige Rolle spielen nicht hier. Und meine jüngeren Söhne gäbe es auch nicht. Ich kann mir nur vorstellen, wie es für Sie gewesen sein muss ohne Vater aufzuwachsen, aber trotzdem möchte ich mich bei Ihm bedanken und da dies nicht mehr geht, bedanke ich mich bei Ihnen", beendete er seinen Satz.
Ich war baff. Komplett sprachlos.
"Aber...aber...", wollte ich anfangen, aber mir fehlten die Worte.
Der König schaute mich wissend an und ließ mir genügend Zeit.
"Aber...meiner Mutter wurde gesagt, dass er bei einem Bombenangriff gestorben sei."
"Oh. Das entspricht nicht der Wahrheit. Beim dem Anschlag gingen tatsächlich 2 Bomben in die Luft, aber Ihr Vater starb an diesem Tag anders. Es ist uns so eine große Ehre Sie hier zu haben. Vor allem, weil der Name Brooks im ganzen Schloss bekannt ist. Ich verdanke Ihm so viel!", sagte der König.
Er sprach noch eine ganze Weile davon, wie das damals ab lief, aber ich hörte nicht mehr wirklich zu. Als er seine Rede beendet hatte ging ich starr aus seinem Büro raus und vor mir stand...Jacob. Als ich ihn sah fing ich an zu weinen und er nahm mich in seine Arme.
"Du wusstest es auch, oder?", schluchste ich.
"Ja. Jeder hier im Schloss weiß es und jeder hier im Schloss kennt seinen Namen. Ich wollte es dir sagen, aber mein Vater wollte es dir persönlich erklären. Bitte sei mir nicht böse!"
"Bin ich nicht", schniefte ich. Ich war nur einfach überrascht, überwältigt und auch stolz auf meinen Vater.
Jacob hielt mich so lange im Arm fest, bis ich mich beruhigt hatte. Dann gingen wir gemeinsam raus in den Park.

--------------------
Hey,
Ihr denkt euch wahrscheinlich auch nur so: "Hat das Mädchen nichts anderes zu tun, als zu schreiben!?"
Tja, sowas nennt man dann wohl Wattpad-Sucht😂
Schreibt mir doch, wie ihr es findet und gebt mir ein Sternchen, wenn ihr wollt
Carmen😘

Selection FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt