Kapitel 22

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Morgens war ich allein. Chris hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, Mariko hatte mit ihm über seinen Vater geredet. Henry schlief vermutlich auch noch. Er gab es nicht zu, aber Paul fehlte ihm. Gestern war er mit Gedanken immer weiter weggerdiftet, war unaufmerksam. Mariko hatte gesagt, dass er , als sie draußen waren, vermtulich auch gebissen worden wäre, wenn sie es nicht verhindert hätte. Ich machte mit Sorgen um ihn.

Ich stand vom Sofa auf und ging zur Balkontür. In ihr spiegelte sie das Flackern des Feuers wieder. Der Schnee reichte fast bis zum Geländer, man konnte den Hof fast überhaupt nicht mehr erkennen, aber man sah ein paar Gestalten, die darauf hin und her torkelten. Es waren mehr Zombies da draußen als Lebende hier drinnen. Sicherlich keine große Kunst, aber es beunruhigte mich doch etwas. Mir fiel ein Liedtext ein, der mich grinsen ließ.

Wo du bist, ist egal. Es gibt sie mittlerweile überall, jedes Mal sind sie schon wieder in der Überzahl..

manche sind's schon als Kind, manche werden's erst allmählich. Stehts passiv agressiv, doch angeblich sind sie selig.

Du kannst dich längst nicht mehr wehren, weil sie sich täglich vermehren, schon morgens früh an der Bahn stehen und dich mit Kuhaugen ansehen.

Du möchtest gar nicht mehr rausgehen, weil sie schon an deinem Haus lehnen und so beängstigend aussehen.

Du bist umzingelt von Idiodten, lebendigen Toten, sie riechen schon ganz schlecht.

Du bist umgeben von Schwachmaten [...]

Und du wünscht dieser Welt, dass endlich Hirn vom Himmel fällt

Es wäre schön, wenn sie verstehen: zum Homo Sapiens gehört nicht nur aufrecht gehen.

Was wird als Nächstes passieren? [...]

Du bist umzingelt von Idioten,

Denken ist verboten. [...]

Du bist umgeben von Schwachmaten, die auf Erlösung warten, täglich überall

Und du wünscht dieser Welt, dass endlich Hirn vom Himmel fällt

Es wäre schön, wenn sie verstehen: zum Homo Sapiens gehört nicht nur aufrecht gehen

Du bist umzingelt von Idioten, lebendigen Toten -

sie riechen schon ganz schlecht [...]

Und du wünscht dieser Welt, dass endlich Hirn vom Himmel fällt

Es wäre schön, wenn sie verstehen: zum Homo Sapiens gehört mehr als aufrecht gehen.

Jemand hinter mir aplaudierte, ich wirbelte herum. Chris grinste mich an, Henry stand neben ihm. "Ich hab dich lange nicht mehr singen gehört.", sagte mein bester Freund grinsend, der Mann neben ihm schaute mich bloß belustigt an. Ich verdrehte die Augen: "Macht euch nuüber mich lustig, achso! Macht ihr ja schon!". Ich drehte mich beleidigt um. Jemand kam zu mir und legte eine Hand auf meine Schulter, ich zuckte kurz zusammen. "Das war nicht böse gemeint, du hast eine schöne Stimme.", sagte Henry ruhig. Ich hob den Kopf ein bisschen: "Ich weiß.". Er lachte: "Dann ist ja gut, nicht dass du sonst was von mir denkst.". Jetzt lächelte ich auch und drehte mich um: "Ihr habt lange geschlafen.". Er nickte und fuhr sich durch die Haare: "Es ist anstrengend den ganzen Tag vorsichtig zu sein und auf sich aufpassen zu müssen. Ich ncikte mitfühlend und strich mit den Fingern über seinen Unterarm. Eine Gänsehaut breitete sich darauf aus.

Zwei Stundne später hatten Henry und ich uns dazu entschlossen, den Balkon etwas vom Schne e zu befreien. Nicht so viel, dass er uns als Wasservorrat ausgehen würde, sollte es nicht nochmal scheinen, aber so viel, dass wir wieder etwas sehen konnten. Eine Hälfte wurde geräumt, die weiße Masse auf die andere Seite verfrachtet. Wir hatten uns bis zur Mitte der ersten Hälfte durchgearbeitet, als Mariko zu uns gerannt kam. Sie hatte Tränen in den Augen. "Was ist?", fragte ich sie schnell und warf das Kehrblech zur Seite, das ich bis gerade eben als Schippe missbraucht hatte."Chris.. er..ist draußen!", schluchzte sie: "Meinte er braucht Ruhe wegen John. Es ist ganz allein!". Ich nahm sie in den Arm: "Er kann doch auf sich aufpassen, dazu ist er mittlerweile in der Lage. Mach dir keine Sorgen, wir holen ihn zurück.". Innerlich stöhnte ich, denn Mariko würde wahrscheinlich keine große Hilfe sein und aus Henry konnte ich nicht mehr vertrauen. Also musste ich gehen. Natürlich. Wieso auch nicht. Ich unterdrückte ein Husten, als sie mich noch fester an sich zog und ihren Kopf auf meine Schulter legte. Ich strich ihr beruhigend über den Rücken und sah zu Henry. Er warf ihr einen mitleidigen Blick zu. MAriko löste sich von mir: "Ich komme mit, ihn suchen.". Ich schüttelte den Kopf: "Chris bringt mich um, wenn dir irgendwas passiert.". Er schien sie zu überlegen, dann nickte sie. Ich lächelte aufmunternd und strich über ihre Wange. Dann ging ich ins Wohnzimmer, zog meine Schuhe aus und lief in mein Zimmer, um mir eine Mütze zu holen, es war verdammt kalt draußen. Unten vor dem Hintereingang zog ich sie mir wieder an und hatte gerade eine Hand auf der Klinke, als hinter mir Schritte zu hören waren. Henry kam atemlos neben mir zu Stillstand: "Ich komme mit.". "Nein.", sagte ich bestimmt: "Du bist in Gedanken völlig wo anders, das weißt du selber. Am Ende muss ich noch auf dich aufpassen und das wäre etwas hinderlich..". Er sah mich beleidigt an. Ich lächelte und gab ihm einen Kuss auf die Wange: "Schließ hinter mir ab.". Dann nahm ich mein Katana und wollte gerade die Tür öffnen, als er mich zu sich zog und richtig küsste. Nach einigen Sekunden löste er sich von mir: "Pass auf dich auf.". Ich nickte, noch leicht überwältig: "Mach ich."

"CHRIS!", rief ich gegen den Wind. Wie immer kam keine Antwort. Ich stapfte wütend weiter. "Immer diese Vollidioten..", sagte ich zu mir selbst: "können es nicht lassen, uns Sorgen zu machen oder daran zu denken, dass sie ja verletzt werden könnten. Nein, sterben können sie auch nicht, dazu sind sie ja viel zu guut.". Ich schnaubte: "Wenn ich dich in die Finger bekomme, Christian. Ich bring dich höchstpersönlich um!". Neben mir tauchte ein Untoter auf, ich sah nicht richtig hin und schug einfach zu, sein Kopf rollte über den Boden. Ich trampelte weiter: "Du kannst doch nicht so weit gelaufen sein! WILLST DU MICH EIGENTLICH VERARSCHEN!", rief ich dann und bog in eine Straße ein. Jemand kam auf mich zugelaufen. "CHRIS!", rief ich. Er sah mich an, sein Blick ging ins panische."LAUF!", brüllte er mir zu. Hinter ihm lief eine Meute. Ich seufzte: "Nee oder?", und setzte mich in Bewegung. Ging das jetzt jeden Tag so?! Schön, ich hätte mehr Sport machen sollen, als die Welt noch in Ordnung war. Aber jetzt, fast jeden Tag verfolgt zu werden und Angst zu haben fast draufzugehen, war fast schon langweilig.. wenn man nicht wirklich dabei sterben würde. Ich war noch etwas langsam, doch Chris packte meine Hand und riss mich mit sich. Zusammen liefen wir einige Schleifen durch die Häuser, bis wir sie abgehängt hatten, dann wieder zurück nach Hause. henry saß draußen auf der Treppe und sprang auf als er uns sah, um die Tür zu öffnen. Drinnen ließen Chris und ich uns nebeneinander an der Wand nach unten gleiten. Er sah mich an, ich klatschte ihm ein. Henry lachte, Chris hielt sich eine Hand gegen die Wange: "WARUM?!". "Ja, ganz genau!", sagte ich patzig zu ihm: "Ich hab keinen Bock jetzt jeden Tag einen von euren Ärschen zu retten! Okay, lass es einfach bleiben! Wir haben alle jemanden verloren, das ist noch lange kein Grund allein abzuhauen! Weißt du, wie fertig Mariko war?!". Jetzt wurde sein Blick entschuldigend, er setzte gerade dazu an, etwas zu sagen, als ich eine Hand hob: "Sag das ihr und nicht mir.". Er nickte, hiefte sich hoch und ging dann nach oben. Henry half mir hoch und nahm mich in den Arm: "Schön, dass ihr wieder da seid.". Ich grinste und vergrub mein Gesicht an seiner Brust. Oben rief Mariko freudig den Namen ihres Verlobten, etwas fiel um. Ich lachte, vermutlich hatte sie ihn umgeworfen. Dann zog ich Henry hinter mir her, um nach den beiden zu sehen."

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Ich hab heute leider keine Zeit, zu Korrekturlesen, also seid bitte gnädig!^^

Noch zwei Kapitel, dann haben wir es geschafft! Der Countdown läuft! (:

Lied ist übrigens 'iDisco' von FURT (Farin Urlaub Racing Team)


Weihnachten war mal das Fest der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt