Wie soll ich nur beginnen? Ich denke, ich fange ganz von vorne an, als die Polizei mich schnappte.
,,Haben Sie die Morde begangen?", hatte der Kommissar mich gefragt und mir die Bilder meiner Opfer hingelegt. Ich meine, ich hätte gelacht oder zumindest genickt. Das ist eigentlich nicht so wichtig. Ich sollte eigentlich in die Psychatrie, aber jetzt bin ich in Haft. Ich wurde dem Richter vorgeführt, was auch immer. Das war eigentlich richtig lachhaft.
,,Natürlich habe ich die Leute getötet", habe ich dem Richter gesagt und mich in dem Stuhl zurückgelehnt. Ich rollte da so oft mit den Augen, dass sie mir sicher rausgefallen wären. Gott, das war langweilig. Ich habe sogar irgendwann mit meinen Handschellen gespielt und mir die Zeugen angesehen. Sie hatten mich nicht angeschaut, weil sie zu viel Schiss hatten, dass ich sie mir merke und dann, wenn ich rauskomme, töte, aber ich habe ja lebenslänglich. Ich habe wirklich nichts gegen diese Zeugen. Sie sind mir egal. Okay, vermutlich wird mir das niemand glauben, aber diese kleinen Fotzen, die die Polizei gerufen haben, ausgesagt haben und was auch immer, sind mir egal. Sollen sie doch Kinder kriegen und was weiß ich.
Ganz egal war mir allerdings nicht, dass diese Bastarde sich ein psychologisches Zeugnis über mich eingeholt haben. Ich musste zu einem Psychologen oder Therapeuten, keine Ahnung. Der Typ hat dann gesagt, dass ich ein Psychopath und Soziopath bin. Ich habe ihn vermutlich mit meinem Grinsen verstört, aber er sah echt scheiße aus. Ich kann ja nichts dafür, dass ich mit zweiundzwanzig schon ein Mörder bin und jetzt mit siebenundzwanzig sogar öffentlich. Fünf ganze Jahre haben sie mich nicht geschnappt.
Ich muss mir neuerdings das Lachen verkneifen, denn sonst lassen sie wieder einen Psycho-Doc kommen und der wird mich dann ausfragen.
Was genau ich getan habe, war ziemlich amüsant. Okay, ich habe jemanden gefoltert, auf grausamste Weisen getötet und hier und da jemanden bedroht und was geklaut. Ich wollte sogar mal jemanden anzünden, aber dann würde das Opfer schreien und man würde es hören. Ich habe meinen Opfern meisten sogar Schlaftabletten gegeben, damit sie nicht schreien. Einem Typen habe ich so das Herz entfernt. Irgendwie ist der Gedanke daran lustig und ich muss einfach lachen, als ich an meine blutigen Hände denke und ich bereits damals lachen musste. Ich habe sogar einer Frau mal die Lunge verletzt und sie dann aufwachen lassen. Sie hat ziemlich viel Blut verloren. Ich habe ihr dann irgendwann ein Messer ins Auge gerammt und sie erschossen. Das Messer habe ich einfach in ihrem Auge gelassen. Das beschissene Ding wollte ich dann doch nicht mehr zurück. Wenigstens habe ich Handschuhe benutzt, sonst wäre das ekelig geworden.
Jedenfalls habe ich dem Richter meine Taten ungerührt und ohne Mitgefühl erzählt. Ich redete einfach nüchtern und trocken. Ich glaube sogar, dass der Richter mich nicht mag, aber mich stört das nicht wirklich. Soll er doch, dieser Bastard. Ich habe noch meinen Humor und meine Gedanken.
Fickt euch alle ins Knie,
Logan Connors (2014)
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Cruelties
Short StoryAufzeichnungen eines Psychopathen und Mörders, der bis zu seinem Lebensende in Haft sitzt.