Kapitel 12

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Tim PoV

Schnell drückte ich sie weg. Ich wollte etwas sagen, aber ich hatte Angst, es würden die falschen Worte werden. Evelyn stand vor mir und schaute mich mit einem entsetzten und sehnsüchtigen Blick an.

"Nein, Eve", formte mein Mund ohne einen Ton. Mit einer Hand zerzauste ich mein Haar, bis es wild vom Kopf abstanden.

"Also willst du jetzt nichts mehr von mir?", fragte sie und es klang wie eine traurige Feststellung.

"Ich weiß es selbst nicht, tut mir leid", nach einer kurzen Pause fuhr ich fort, " Seit du gegangen bist, ist es anders geworden."

"Ich bin gegangen?", sie lachte ironisch. "Ich dachte, du bist mein Junge und ich bin dein Mädchen", sie lächelte. Ihr Lächeln war schmerzerfüllt. "Ich dachte wir waren ein süßes Pärchen und dann warst du plötzlich so abweisend. Vielleicht habe ich überreagiert, wenn ja tut es mir wirklich leid, nur ich hab dein Verhalten diesem Moment nicht verstanden und dann habe ich halt so reagiert. Ich glaube, dass ich mittlerweile weiß was bei dir abgeht, so wie du dich die letzten Wochen verhalten hast. Aber unsere perfekte Beziehung habe ich mir wohl nur eingebildet. Ich bin wirklich enttäuscht von dir, Tim."

Ich schluckte. Ich habe nie gewusst, dass ihr diese Beziehung so viel bedeutet hatte.

"I-Ich weiß es war hart. Aber ich konnte dir nicht mehr das geben, was du verdienst. Ich habe dich nicht mehr so geliebt wie am Anfang.", sagte ich leise.

"Aber du hast mich schon noch geliebt oder liebst du mich jetzt nicht mehr", fragte sie beunruhigt.

Nach einer Weile sagte ich selbstsicher: "Ich glaube, ich bin schwul."

Evelyn starrte mich fassungslos an "Du willst mich verarschen, oder?"

"Nein", widersprach ich.

"Also stimmen die Gerüchte, das Stegi und du?", ihre Stimme wurde immer brüchiger.

"Nein, ich habe Schluss gemacht.", ich drehte mich weg.

Ich konnte ihren eisernen Blick förmlich spüren. "Na schön!", sie klang ziemlich einsichtig. "Dann viel Spaß weiterhin in deinem homo-sexuellen Leben!". Dann drehte sie sich um und ging.

"Tim, es war doch klar, dass das zwischen euch nichts wird. Er war oder ist dein bester Freund. Denk doch mal realistisch.", rief sie noch bissig, bevor sie vollkommen aus der Hörweite verschwand.

Ich muss mein Leben irgendwie wieder in den Griff bekommen. Irgendwie. Doch ich weiß nicht genau was ich will. Loslassen oder nicht? Neuanfang oder nicht? Mit meinem Egoismus habe ich alles zerstört. Ich wollte das Stegi alleine mir gehört und jetzt habe ich ihn fast verloren. Ich muss zu ihm und alles klären.
Ein kurzer Blick aufs Handy sagte mir, dass es 19:23 Uhr war, also war er sicher schon Zuhause. Ich änderte die Richtung und ging zielstrebig zu dem Hause, indem Stegi mit seiner Familie wohnte.

Nachdem ich das kommende Gespräch in den Gedanken schon vollständig geplant hatte klingelte ich. Nach einer Weile öffnete ein grinsender Stegi die Tür. Ich wollte gerade anfangen zu reden, als ich Ben, ohne T-Shirt, auf der Treppe stehen sah. Dieser zwinkerte mir zu.


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Wenn ihr Vorschläge habt, wie die Geschichte weitergehen soll oder was ihr gerne lesen wollt, dann könnt ihr das gerne in die Kommentare schreiben c:

Ich wünsche euch noch einen Guten Rutsch ins Neue Jahr!










In deinen Armen || StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt