Kapitel 14

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PoV Stegi

Vielleicht hatte Ben recht, dass Tim einfach ein Arsch ist und ich mir keine Hoffnungen machen muss. Doch ich hatte ein kleines Gefühl. Das Gefühl, dass Tim nie aufgehört hat mich zu lieben. Ich musste mit Tim reden. Reden über die ganzen Sachen, die in der letzten Zeit passiert sind. Ben zum Beispiel. Im Gedanken fing ich an eine Auswahl an Worten und Sätzen zu erproben, mit den ich Tim alles erklären konnte. " S T E G I", riss Ben mich aus meinen Gedanken, "Denk darüber nach.", forderte er mich auf und verließ dann das Haus. Ich wusste nicht wovon er sprach geschweige denn wie ich das interpretieren sollte. Ich stand einfach da und die Tränen schossen in meine Augen. Ich war dumm und naiv und habe nicht verstanden, dass Tim einfach Zeit für sich braucht. Ben ist ein guter Freund geworden, wie viel wirklich zwischen uns läuft und nicht erzwungen weiß ich auch nicht. Doch mir ist gerade klar geworden, dass die Fake-Beziehung mein größter Fehler war. 

Es war Samstag. Samstags 11:23 Uhr. Heute wollte ich mit Tim reden. Ich schluckte meine Angst hinunter und drückte die Klingel. Hoffentlich ist er schon wach und  möchte mit mir reden. Ich kann mich glücklichen schätzen, wenn er mich nicht hasst. Meine Gedanken sind wie ein Messer im Bauch. Jedes Mal, wenn ein bestimmter Gedanke kommt fühlt es sich an, als ob dieses Messer erneut in meinen Bauch gerammt wird. Tim öffnete die Tür. Ich schluckte und winkte schwach mit meiner rechten Hand. "Hallo, Stegi", sagte Tim neutral. "Tim...ich will mit dir reden.", ich versuchte selbstsicher zu klingen. "Ja, komm rein.", er ging einen Schritt zu Seite und ließ mich hinein. In seinen Augen spiegelte sich die Last der letzten Tage wieder. Sie hatten sich verändert, waren nicht mehr so voller Leben und Freude, wie früher. Aber er sah mich an wie damals und ich erkannte, dass er es bereute. Ich erkannte, dass ich die Last war, die er mit sich trug und dass er wusste, dass er diese Last selbst zu verschulden hatte. Und es zerstörte ihn. "Ist dein Ben nicht bei dir?", fragte Tim giftig. Mein letztes Stücken Mut war damit auch verschwunden. "Nein, Tim.", raunte ich, "Ich wollte mich einfach nur Entschuldigen." Er nahm es zur Kenntnis, aber sagte nichts. "Das mit Ben war ein Fehler. Ich dachte ich bekomme dich so zurück." "Was?", sein Blick war unbeschreiblich. "Ich weiß, das war sehr dumm von mir.", gab ich zu. "Da hast du Recht.", brummte Tim und seine Augen huschten etwas unsicher durch den Raum. Es ist raus. Ich drehte mich um um zu gehen. "Stegi?", er hielt mich fest, "ich brauche noch etwas Zeit, danke, dass du hier warst, du hast mir eine riesige Last von den Schultern genommen." Dann verließ ich das Haus.

Mein Handy summte. Ben. Ich drückte ihn weg. Ein Gespräch mit ihm konnte ich jetzt gar nicht gebrauchen. Doch er rief sofort wieder an. Genervt schaltete ich mein Handy komplett aus und stopfte es in meine Tasche. Es wurde Zeit auch mit Ben Klartext zu reden. Hoffentlich hat er das mit dem Geld nicht ernst gemeint. Es war doch nur eine dumme Idee. Wieder fing ich an Gespräche, die wahrscheinlich nie so laufen werden, im Kopf durchzugehen. Oft hilft mir das. Ich weiß nicht genau wieso, da ich am Ende alles vergesse und durcheinander bringe und es überhaupt nicht funktioniert und doch gibt es mir etwas Mut. 

Plötzlich werde ich von hinten gepackt. Eine kräftige Hand hält mir den Mund zu und meine Schreie verstummen. Panik. Angst. Herzklopfen. Geschockt versuchte ich mich zu befreien. Unmöglich. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass ich diese Person kenne.



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In deinen Armen || StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt