...No...

1.6K 65 0
                                    

Als wir vor dem großen, rustikalen Haus standen, kam ich aus dem Staunen kaum raus. Es war wundervoll, genau mein Geschmack. Ich zog meine Sonnenbrille ab und strich mir mein glattes, braunes Haar zurück. Ich kam nach meiner Mutter, ihr hatte ich auch die markanten Wangenknochen (die jeder verehrte) zu verdanken.

Meine Eltern lächelten mich an und schauten gespannt. "Wie ist dein erster Eindruck, Rach?" Fragte meine Mutter mit einem breiten lächeln auf den Lippen. "Es ist perfekt!" begeistert deutete ich auf das Haus. "Dann können wir ja mal reingehen." Mein Vater lief zu der Haustür und schloss sie auf. Dann hielt er für uns die Tür auf. Meine Mutter und ich liefen gespannt in den Hausflur und kamen aus dem Staunen nicht heraus. Ein wahrlich Viktorianisches Haus.

Der Nächste Tag

Mein Wecker klingelte laut und riss mich abrupt aus dem Schlaf. Gähnend streckte ich mich und hüpfte so glücklich wie schon lange nicht, aus dem Bett. Ich holte die blaue Schuluniform, die meine Mutter gestern abholte, aus dem Schrank und zog sie an. Ich ging runter und nahm mein Frühstück zu mir.

Das war also die Hamilton Highschool. Ganz schön imposant. Ich betrat das Schulgebäude und lief den Flur entlang. Ich musste mich beeilen, der Unterricht würde in 8 Minuten beginnen und ich musste noch mein Stundenplam vom Sekretariat abholen. Unter Zeitdruck fing ich an zu rennen. An meinem ersten Tag darf ich auf keinen Fall zu spät kommen! Außer Atem stand ich vor der Frau und nannte ihr meinen Namen, sofort gab sie mir den Plan. "Beeil dich lieber!" Sie sah mich streng über ihren Brillenrand hinweg an. Ich bedankte mich und stürmte Richtung Klassenzimmer.

Ich klopfte an die Tür und hörte ein "Herein!" Ich riss die Tür schon beinahe auf und betrat das Klassenzimmer. "Entschuldigung!" Ich schaute zu der jungen Lehrerin die vorne am Pult saß. Ich starrte sie geschockt an. Nein, das kann nicht sein! Was sucht Sie hier?! Die anderen Schüler musterten mich neugierig und fingen an zu tuscheln. Die mir leider allzu bekannte Frau am Pult schaute noch immer nicht auf, sie runzelte nur die Stirn und schaute auf das Blatt vor ihr. "Rachel Dawn Amber?" Nun schauten ihre goldbraunen Augen fassungslos, direkt in meine, intensiven blauen.
"Anwesend" erwiederte ich kühl und setzte mich vor den Pult, natürlich war das der einzige Platz der noch nicht besetzt war.

Wie kann das sein? Warum ist sie ausgerechnet an dieser Schule? Ich hasse es hier... Ich schaute weiterhin Stur auf die Tafel und weigerte mich, sie anzusehen wenn sie sprach. "Rachel, kannst du uns diesen Satz auf Englisch übersetzen und an die Tafel schreiben?" Meine Lehrerin schaute mich hoffnungsvoll und zum Teil auch flehend an. "Natürlich Mrs. Wood" antwortete ich kühl. Langsam ging ich nach vorn, zur Tafel und schaute mir den Satz an. Die größte Stärke ist es, verzeihen zu können. Ungläubig starrte ich den Satz an, ist das ihr Ernst? Ich schaute sie wütend an. "Keine Ahnung was das heißen soll" Ich funkelte sie bei jedem Wort böse an. Sie schluckte und nickte nur. "Luke, komm bitte vor" Luke grinst und steht auf. "Sehr gern, Mrs. Wood" Währenddessen ich mich setzte, schaute ich Luke warnend an. So redet er nicht mit ihr! Ich erkannte mich selbst nicht mehr. Noch vor ein paar Stunden war mein Leben nahezu Perfekt. Und jetzt stellt es eine Person wieder komplett auf den Kopf.

Der Unterricht zog sich, und so starrte ich gedankenverloren vor mich hin...

Vor 3 Jahren in Australien, Darwin.

Ich weinte bitterlich in ihren Armen. "Hush little Baby don't you cry..." Sang sie und wiegte mich. "Mach das nie wieder, Rachel. Versprich es mir" Ich schaute sie an und nickte nur. Sie lächelte mich an, und stand mit mir zusammen auf. Ich schaute direkt in ihre schönen, großen, goldbraunen Augen und sah die Wärme darin. "Charlene?" Meine Stimme bebte als ich ihren Namen aussprach. "Ja, Rach?" Sie lächelte mich weiterhin gütig an. "Ich...Ich glaube ich habe mich in dich verliebt..." Ängstlich musterte ich sie, Lenni war einfach wunderschön. Ihre Kurven, die wohlgeformten Lippen und die hübschen Augen. Zudem war sie eine so herzliche Person. "Aber Rachel, du bist erst 15 Jahre alt. Sag sowas nicht, das kommt doch nur von der Pubertät." Sie strich mir beim reden aufmunternd über den Kopf. Ich blickte sie wütend an. "Das stimmt nicht! Ich bin mir ganz sicher!" Schnell umklammerte ich ihre Arme und zwang sie, mir in die Augen zu schauen. Charlene seufzte und schaute zu mir. "Bitte!" Ich schaute sie flehend an. "Rachel... es ist spät. Geh ins Bett, morgen beginnt eine neue Woche."

Dieser Sonntag Abend war der letzte Tag an dem ich Charlene Wood sah.

Why so serious? [GirlxGirl]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt