How to be a heartbreaker

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Ich hatte keine Ahnung weshalb genau, ich mich so schick gemacht hatte wie schon lange nicht mehr. Es war nur ein inoffizielles Essen, unter Freunden, wenn man so mag. Nichts spannendes, nichts besonderes, sondern nur Essen. Seufzend strich ich mir über den schwarzen Jumpsuit, musterte meine hohen Schuhe dabei kritisch. Hätte ich die weglassen sollen? Bin sowieso schon groß genug ohne. Egal. Ich atmete kurz tief ein — kein Plan was mich da gerade so aufbrachte — und klingelte letztendlich an der Tür.

Nach nur wenigen Sekunden wurde sie aufgerissen und eine ältere Frau mit grau meliertem Haar stand mir gegenüber. Es war die alte Mrs.Woods, ich hatte sie schon bei so vielen Skype-Gesprächen gesehen! Charlene hatte ihr immer vorgeschwärmt, wie lieb und „pflegeleicht" ich war. Das meinte sie noch als ich zwölf war, mit vierzehn oder fünfzehn war dies ja nichts Besonderes mehr. „Rachel, endlich sehen wir uns mal!" Sie zog mich unmittelbar in eine herzliche Umarmung, strich mir dabei über den Rücken. Ich lächelte breit und  drückte sie ebenso stark wie sie mich. „Nana Mum, erdrück sie doch nicht." Hinter ihr war Aurelius aufgetaucht, er streckte seine Hand zum Gruß aus. Ich löste mich von ihr und schüttelte die große Hand grinsend. „Hey Aurelius." Mittlerweile waren wir Perdue, zumindest außerhalb der Arbeit. Mit einer einladenden Geste, führte er mich ins Wohnzimmer, wo ein langer, mit Silberbesteck gerichteter Tisch stand. Viel zu spät fielen mir die Leute, welche an der gedeckten Tafel saßen auf. Verwirrt warf ich dem blonden Hünen einen Blick zu. Wer waren diese Menschen? Sollte es nicht... privat sein? Kurz spiegelte sich meine Verwirrung in Aurelius' Augen wider, ehe sich die Erkenntnis in ihnen breit machte. „Das sind Freunde und Arbeitskollegen von mir, nur keine Scheu." Er legte eine Hand um meine Schulter, tätschelte diese sogar beruhigend. Es half. Zumindest bis zu dem Punkt, wo mir ein süßes Parfüm unter die Nase kam und kurz darauf, die Finger von meiner Schulter gelöst wurden. Irritiert drehte ich mich zu dem Störenfried um, tat es dem älteren also gleich. Charlene. Sie trug ein enges, graues Kleid aus Stoff, zusammen mit einer feinen, silbernen Kette. Obwohl ihre Hand nun an meinem Rücken lag, galt ihr Augenmerk ihrem großen Bruder. Das sanfte Hazel traf sich mit dem Raubtierblau und für einen Moment dachte ich wirklich, dass sie irgendwo anders, nicht auf der mir sichtbaren Welt, übereinander herfielen. Peinlich berührt drehte ich mich um, sorgte damit dafür, dass Lennies Hand lasch herunterfiel. „Sollen wir uns schonmal hinsetzen?" Endlich wandte sich die mittlerweile 28jährige zu mir um und schenkte mir einen bedeutsam wirkenden Blick. Ich blinzelte. Bildete ich mir das nur ein, oder benahm sich Charlene neuerdings seltsam? Ob alles okay mit ihr war? Meine Verwirrung sichtlich machend, runzelte ich leicht die Stirn, nickte jedoch zustimmend und machte ein paar Schritte auf den Tisch zu. Aurelius hatte sich in der Zwischenzeit aus dem Staub gemacht und sammelte seine Kollegen zu dem bevorstehende Festmahl ein. Ich spürte, wie Charly mir folgte, ihren Blick auf meinen Hinterkopf gerichtet hatte. Verdammt, was ist bei der los? Mit gefühlt tausend Fragen im Kopf, zog ich einen schweren Mahagoni-Stuhl zu mir heran, setzte mich sogleich darauf. Mein Platz war so ziemlich in der Mitte. Neben mir knarzte es, dann starrten mich zwei bekannte, sowie wunderschöne Augen an. „Freust du dich auch schon auf das Essen, Ray?"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 02, 2018 ⏰

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