Lost

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Ich stand im Badezimmer, hatte mir gerade die Zähne geputzt, und zog einen von Audreys Bikinis an. Der blaue Zweiteiler stand mir wegen meiner Augenfarbe perfekt, meinte sie. Schnell zog ich ein weißes, lockeres T-Shirt und Hotpants an. Ich stürmte die Holztreppen hinunter und nahm meine Sonnenbrille aus meiner Tasche, setzte sie auf, und ging raus zu den andern.

Derek stand neben Audrey, und wandte sich kurz an uns. "Ethan hat schon alles am See hingerichtet, wir grillen dort. Müssen halt laufen."

Schweigend, und innerlich brodelnd, schlenderte ich neben Aiden her, währenddessen sein Zwilling mit Derek voran lief. Jemand tippte mich auf die Schulter, es war mein 'Weggefährte'.
"Hm?"
"Schönes Shirt"
Was sollte das denn?
"Ähm, danke. Deins auch..."
Er lächelte mich an und wandte sich dann wieder ab, streifte aber dabei meine Hand mit seiner.
Ich glaube das alles läuft in die völlig falsche Richtung...

Dort angekommen, breiteten wir unserer Handtücher auf der kleinen Wiese aus, und rannten ins nicht so ganz, klare Wasser. Ich tauchte kurz unter, und genoss für einen Moment die Stille. Als ich wieder auftauchte, glitt mein Blick automatisch zu Audrey und Derek. Mir stockte der Atem. Die beiden spritzten sich gegenseitig nass, wobei Derek immer wieder versuchte sie am Bein zu packen, und Drey ihn jedesmal lachend abwehrte. Trauer und Wut breiteten sich in mir aus, und ich biss mir in die Lippe. Was ist nur los? Habe ich mich etwa in sie verliebt...?

Ruckartig wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als sich plötzlich zwei stramme Arme um meinen Oberkörper schlangen, und mich nach hinten zogen. Erschrocken schnappte ich nach Luft, und mir entfuhr ein kleiner Schrei.
"Heeey, ganz ruhig. Bin nur ich."
Die zwei Arme gaben mich frei, woraufhin ich mich verärgert zu der Person umdrehte. Aiden.
"Mach das nie wieder! Du hast mich echt erschreckt."
Der schwarzhaarige streckte grinsend die Hände hoch.
"Sorry."
"Mhm."
Kann der Tag noch schlimmer werden?

Wir saßen im Kreis, in der Mitte loderte ein gemütliches Feuer. Wir hatten alle gegessen, und reichlich getrunken. Aus Frust hatte ich wohl zu viel geleert, denn alles um mich herum schwankte wild hin und her. Seufzend lehnte ich mich etwas an Aiden, der neben mir saß. Automatisch legte er seinen Arm um meine Schultern, was mich aber in diesem Moment nicht störte.

Ethan stand auf und stellte sich dicht neben das Feuer, er war wie letztes mal, kaum angetrunken.
"Wir spielen Wahrheit oder Pflicht, aber ohne Flasche. Einfach jemand aufrufen. Ich fang an."
Eth wandte sich um.
"Layken, Wahrheit oder Pflicht?"
"Wahrheit."
"Bist du noch Jungfrau?"
Ich sah ihr zögern, bevor sie langsam den Kopf schüttelte.
"Nein."

So ging das noch 1, 2 Runden. In der einen, wurde Aiden gefragt ob er momentan verliebt wäre, da grinste er beunruhigend und bejahte. Diesesmal wandte Raven sich an Derek. "Ey Derek, Wahrheit oder Pflicht?" Fragte er mit einem süffisantem Grinsen im Gesicht.
"Wahrheit"
"Wie langweilig." Der blonde setzte eine nachdenkliche Miene auf.
"Läuft da was zwischen dir und Audrey?"
Derek hob die Augenbrauen, und lächelte geheimnisvoll.
"Tat es schon immer."
Das gab mir den Rest. Die beiden konnten mich mal. Ich wollte schon aufstehen, als Aiden das aber rechtzeitig bemerkte, und mich wieder runterdrückte.
"Wasn los?" Fragte er mich etwas unverständlich. Hatte wohl wie ich, ein paar Drinks zu viel.
"Ach nichts, egal."

"Rachel, Wahrheit oder Pflicht?"
Derek schaute mich fragend an.
Naja, was solls.
"Pflicht."
"Küss Aiden, mindestens 10 Sekunden."
Was war schon dabei? Heut war mir eh alles scheiß egal.
Ich wandte mich zu Aiden um, und presste meinen Mund gegen seinen. Sofort drückte er mich an sich, und vertiefte den Kuss. Doch seine Bewegungen waren vom Alkohol lasch und etwas unkoordiniert. Nach ca. 10 Sekunden wollte ich mich von ihm lösen, doch er hielt mich fest und wollte mir seine Zunge in den Hals stecken. Mir kam der Würgereiz hoch, und ich drehte meinen Kopf zur Seite. "Lass mich los!"
Doch Aiden lächelte nur betrunken. "Ach komm schon babe, das war doch toll." Flüsterte er mir ins Ohr, und wollte seine Lippen erneut auf meine pressen, als er von mit weggerissen wurde, und eine Person beschützerisch ihren Arm um mich legte. Erleichter schaute ich auf, und sah wie Ethan und Raven, Aiden von mir schoben. Dankbarkeit machte sich in mir breit. Danach wandte ich mich an die Person die mich mit hübschen, grünen Augen besorgt musterte. "Alles okay?" Wollte Audrey von mir wissen.
"Gehd schoon." Allmählich legte der Alkohol meine Zunge lahm, und ich hatte Mühe deutlich zu sprechen.
"Komm, ich bring dich Nachhause."
Raven kam zu uns gelaufen, hinter ihm Layken.
"Es kann auch einer von uns, dich Nachhause bringen. Is echt kein Problem."
Ich verneinte dankend.
"Feiert ruhig weiter, ich find allein zur Hütte."
Drey schüttelte demonstrativ den Kopf.
"Niemals, ich komme mit. Leute? Bis morgen, feiert schön!"
Die schwarzhaarige zog mich auf die Beine, und ich schaute angespannt in die Runde. Claire und Derek musterten mich betroffen. Ich seufzte und nickte dann schließlich.
"Na gud... dange. Tschau Leude." Ich drehte mich wankend um, und ging ein paar Schritte. Erst jetzt bemerkte ich die Übelkeit, die sich langsam in mir breit machte. Drey bemerkte das auch, und legte mir einen Arm um die Hüfte. So liefen wir schweigend nachhause.

"Bist du eigentlich in diesn Derek verliebt?" Audrey schaute mich überrascht an.
"Ich schwärme für ihn... aber ob ich verliebt bin, weiß ich nicht..."
Zwiespältige Gefühle übermannten mich, und ich wusste nicht, ob ich froh sein sollte, oder nicht.
"Warum fragst du?"
"Ach... du wars hald die ganse Seit bei ihm." Die Wörter stolperten einfach aus mir raus.
"Aiden mag dich sehr... und ich dachte das gilt auch für dich. Deshalb wollte ich euch Freiraum geben. Ich dachte du würdest ihn auch ziemlich mögen?" Ich blickte sie an, direkt in ihre grünen Augen.
"Nein, ich wollte eher mit dir Zeit verbringen..." Erneut seufzend lehnte ich mich an sie, woraufhin sie mir über den Kopf strich.
"Tut mir Leid, das wusste ich nicht..."
Müde schüttelte ich den Kopf.
"Ach Quadsch, ich wollde ja auch nich bei Derek und dir dazwischen funkn."
Ein kleines Lächeln legte sich auf Audreys Lippen.
"Schon gut, du solltest jetzt schlafen. Siehst echt fertig aus."
Völlig erschöpft ließ ich mich nachhinten auf das große Doppelbett fallen und rollte mich demonstrativ zusammen.
"Nanana, erstmal ziehen wir dir was anderes an."
Nur halb bekam ich mit, wie sie mich der Kleidung entledigte, und dann als sie beim Bikini angekommen war, verharrte.
"Du, Rachel? Ich geh kurz raus, zieh dann den Bikini aus, und dieses Nachthemd hier an."
"Lass mich schlafn."
Ich nahm ein leises seufzen wahr, als sie den Knoten meines Zweiteilers löste, und mir das nasse Ding auszog. Erschrocken erwachte ich aus meinem Dämmerzustand und riss die Augen auf. Audrey bemerkte davon nichts, denn nun zog sie mir auch das Höschen aus. Dann rachelte es, und Drey kniete mit dem Nachthemd in der Hand, über mir. Sie verharrte.
Gebannt wanderte mein Blick zu ihren grünen Augen, und glitt immer wieder zu ihren vollen Lippen.
Auch sie musterte mich langsam.
Eim kribbeln machte sich in mir breit, und die Röte schoss mir ins Gesicht.

Meine Freundin löste sich währenddessen aus der Starre, und begann vorsichtig, mir das Hemd überzustreifen. Dann deckte sie mich zu, und küsste mich auf die Wange.
"Schlaf gut, bis morgen Rach."

"Bis morgen Audrey..." Flüsterte ich nachdem sie gegangen war, leise in den leeren Raum hinein.

Why so serious? [GirlxGirl]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt