Kapitel 1

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„Styles, dich hab‘ ich heut ja noch gar nicht gesehen“, hörte ich eine bekannte Stimme hinter mir sagen und erstarrte. 

Ich kniff die Augen fest zusammen und versuchte, mich wieder zu entspannen, scheiterte aber kläglich. Mein Herzschlag schnellte in die Höhe und jeder einzelne Muskel in meinem Körper spannte sich an.
Hinter mir stand Louis Tomlinson, Star des Fußballteams unserer Schule und mein größter Albtraum. Ich spürte seinen heißen Atem an meinem Nacken und wusste, dass es Zeit für meine tägliche Dosis Mobbing war. Was war ihm wohl heute für mich eingefallen? Hoffentlich mal etwas Originelleres als die ständige „Schwuchtel“-Nummer.
Mir fielen meine Bücher aus der Hand, als ich plötzlich seine Hand an meinem Hintern spürte und sein dreckiges Lachen hörte. Natürlich die „Schwuchtel“- Nummer, ich hatte es geahnt.
„Na, turnt dich das an, Schwuchtel?“ Genervt schlug ich seine Hand weg und bückte mich, um meine Sachen aufzuheben, doch gerade als ich nach dem letzten Buch griff, trat Louis es durch den gesamten Schulflur. Wortlos richtete ich mich auf, schloss mein Schließfach und machte mich auf den Weg, um meine Französischlektüre aufzuheben.
„Du bist so ein Loser, Styles!“, rief Louis mir hinterher und lachte.
Seit drei Jahren ging das jetzt schon so und ich hatte es aufgegeben, mich gegen ihn zu wehren. Warum er sich gerade mich ausgesucht hatte, wusste ich nicht.
Die Schulglocke ertönte und ich sammelte schnell meine Lektüre vom Boden auf. Ich hatte nur noch eine Stunde Unterricht, dann konnte ich endlich von hier verschwinden. Zum Glück war diese eine Stunde Französisch, mein Lieblingsfach, vor allem weil es eines der wenigen Fächer war, die ich nicht mit Louis zusammen hatte. Wenn er nicht in der Nähe war, ließen mich die Leute meistens in Ruhe.
„Hey Schwuchtel!“ Vergesst was ich gerade gesagt habe.
„Hallo Zayn“, grummelte ich und ließ mich auf meinen Platz in der ersten Reihe fallen.
Zayn war einer von Louis‘ besten Freunden. Früher, als ich noch nicht der Loser der Schule gewesen war, waren wir gut befreundet, aber er hatte sich für die Beliebtheit und gegen mich entschieden, wie jeder meiner „Freunde“ damals.
Meine Lehrerin, Madame Etienne, riss mich aus meinen Gedanken.
„Also Kinder, wir haben eine neue Schülerin, seid nett zu ihr.“ Eine neue Schülerin? Das Schuljahr hatte schon vor über einem Monat begonnen.
„Das ist Perrie Edwards. Perrie, such dir einen freien Platz aus. Wir lesen im Moment eine Lektüre. Da wir einen Test darüber schreiben werden, rate ich dir, so schnell wie möglich alles nachzuarbeiten.“ Das blonde Mädchen nickte. Sie war wirklich hübsch, aber definitiv nicht mein Typ. Ihre Augen suchten den Raum nach einem freien Platz ab und ich hörte wie Zayn Eleanor, das Mädchen, das neben ihm saß, aufforderte, sich woanders hinzusetzen.
„Hierher Süße!“, rief er Perrie zu.
„Du bist so ein Arsch Zayn. Na warte, wenn ich das Louis erzähle…“, zischte Eleanor. Ach ja richtig, sie war seit den Sommerferien mit Louis zusammen. Ich konnte sie absolut nicht leiden.
„Hey, kann ich mich neben dich setzen?“ Geschockt sah ich auf.
„Du…du willst neben mir sitzen?“, fragte ich das neue Mädchen erstaunt.
„Willst du nicht, glaub mir Süße! Styles ist ein Loser“, rief Zayn von hinten.
„Klar, wieso nicht?“, antwortete Perrie und ließ sich auf den Stuhl neben mir fallen. „Kann ich mit in deine Lektüre gucken? Ich hab‘ sie noch nicht.“
Ich nickte und schob das Buch in die Mitte des Tisches.
„Wie heißt du? Styles ist nicht dein Vorname, oder?“, fragte sie und erntete eines Todesblick von Madame Etienne.
„Miss Edwards, der Unterricht hat begonnen. Ich bitte Sie die Privatgespräche später fortzusetzen.“
„Entschuldigung“, murmelte Perrie und kramte einen Stift und einen Block aus ihrer Tasche. Sie schlug den Block auf, schrieb etwas auf die erste Seite und schob ihn mir zu.

Na super, erste Stunde und direkt unbeliebt gemacht. Lass uns lieber schreiben. Also, wie heißt du?

Harry Styles.

Und wieso sagt der Idiot dahinten, du bist ein Loser, Harry Styles?

Ich lächelte, als ich das Wort „Idiot“ las.

Idiot ist definitiv zu milde ausgedrückt, aber schon mal ein guter Ansatz, um Zayn zu beschreiben. Weil das eben meine Rolle an dieser Schule ist, der Loser.

Ich finde Typen wie Zayn sind Loser.

Warte mal ab, bis du die Schule besser kennenlernst, dann siehst du das bestimmt anders. Dann bin ich der Loser und du willst mit Zayn und seinen Freunden befreundet sein, so wie alle anderen.

Ich bin aber nicht wie alle anderen ;) Zeigst du mir nach der Schule die Stadt?

Okay…

Ein bisschen mehr Begeisterung!

Jaaaaa! :)

:p super, gib mir unauffällig dein Handy, dann gebe ich dir meine Nummer.

Gerade als ich ihr mein Handy unter dem Tisch geben wollte, ertönte die Schulglocke.
Sie nahm mein Handy und speicherte ihre Nummer ein. Zayn blieb neben uns stehen und sah mich ungläubig an.
„Ist das dein Ernst, Süße? Du gibst dem Loser deine Nummer? Wie viel hast du ihr bezahlt Styles?“
Als wir ihn beide ignorierten, schnappte er sich mein Handy, rannte aus dem Raum und ich sprintete sofort hinterher.
„Zayn, bleib stehen, gib mir mein Handy zurück!“, brüllte ich und jagte ihn durch den Schulflur.
„Louis, Louis das wirst du nicht glauben, die Schwuchtel hat sich die Nummer von einer echt scharfen Braut geklärt!“, rief Zayn und kam neben Louis‘ Schließfach zum Stehen.
„Gib das her“, grummelte ich und packte seinen Arm, doch er drehte sich so, dass ich es nicht greifen konnte.
„Komm schon, gib ihm das Handy zurück“, fauchte Louis plötzlich und sowohl Zayn als auch ich guckten ihn entgeistert an.
„Was stimmt denn mit dir nicht?“, murmelte der Schwarzhaarige. Dann drückte er mir mein Handy in die Hand und verschwand in Richtung Ausgang.
Ich sah Louis immer noch mit offenem Mund an. Sollte ich mich jetzt bedanken oder so? Immerhin hatte er mich praktisch verteidigt. Er richtete seinen Blick auf mich und sah mir direkt in die Augen.
„Eine heiße Braut also? Ich dachte, du stehst auf Kerle“, sagte Louis und ich hörte die Verachtung, die in seiner Stimme mitklang. Ich senkte meinen Kopf, weil ich seinen bohrenden Blick nicht mehr aushielt.
„Das hab‘ ich nie gesagt,  falls du dich nicht erinnerst, du hast das Gerücht in die Welt gesetzt, dass ich schwul bin.“
„Bist du nicht?“, fragte er und grinste falsch, aber ich konnte den finsteren Blick darunter erkennen.
„Louis!“, quietschte Eleanor und fiel ihm um den Hals. Für einen kurzen Augenblick war ich mir sicher, dass Louis mich gequält ansah, aber dann setzte er wieder sein typisches Grinsen auf und legte einen Arm um seine Freundin.
„Bye bye Schwuchtel, viel Spaß mit deiner neuen Freundin. Genieß es, solange sie noch nicht weiß, was für ein Loser du bist.“ Damit drehte er sich um und verließ mit Eleanor die Schule.

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So, das war das erste Kapitel. Ich hoffe euch gefällt die Fanfiction und wollt mehr lesen :) Eigentlich wollte ich keine neue Fanfiction anfangen, bevor ich mit "Holding a heart" fertig bin, aber die Idee hat mich einfach nicht mehr losgelassen. Das neue Kapitel von HAH ist übrigens auch bald fertig :)
Bitte kommentiert und voted, wenn's euch gefallen hat! :)

Anni ♥

The mess I made [Larry Stylinson AU]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt