Kapitel 5

2.6K 228 28
                                    

„Was willst du hier?“ Nervös trat Louis von einem Fuß auf den anderen, bevor sich sein Blick hob und er mir in die Augen sah. Vielleicht bildete ich es mir nur ein, aber ich war mir fast sicher, dass er erschrak, als er den großen blau violetten Fleck in meinem Gesicht sah.

„Ich…kann ich reinkommen?“, fragte er mit zittriger Stimme.

„Nein“, zischte ich und wollte die Tür zuschlagen, aber er sprang schnell nach vorne und stellte einen Fuß dazwischen.

„Bitte, ich muss wirklich mit dir reden“, sagte er flehend und ich öffnete die Tür wieder.

„Musst du nicht. Das“, fauchte ich und hob mein Shirt an, um ihm die zahlreichen Blutergüsse an meinem Bauch zu zeigen, „sagt genug, Louis.“

Louis Augen weiteten sich vor Schreck und sein Mund öffnete sich, als er das Resultat seiner Tritte von heute Morgen begutachtete.

„Ich…es…es tut mir so leid, ehrlich. Können wir bitte reden?“

„Weißt du Louis, von deinen Launen bekommt man echt ein Schleudertrauma. Ich habe keine Lust“, setzte ich an, doch er unterbrach mich.

„Bitte Harry, es ist wirklich wichtig.“ Harry. Er hatte mich Harry genannt.

„Na schön. Aber heute Abend kann ich wirklich nicht, meine Mutter und meine Schwester fahren morgen weg, ich möchte noch ein bisschen Zeit mit ihnen verbringen. Kannst du morgen vorbeikommen?“, fragte ich, bevor ich überhaupt darüber nachdenken konnte, was ich gerade tat.

Ein Lächeln breitete sich auf Louis‘ Gesicht aus und er nickte.

„Klar, ist elf Uhr okay? Oder schläfst du da noch?“

„Nein, elf geht klar. Bringst du mir meine Jeansjacke mit? Ich hab sie bei dir im Zimmer liegen gelassen.“

„Mach ich. Gute Nacht, Harry“, sagte Louis und lächelte mich an, bevor er sich umdrehte und zu seinem Auto ging.

„Nacht Louis“, wisperte ich, zu leise, um von ihm gehört zu werden und schloss die Tür.

„Wer war das?“, fragte meine Mutter als ich zurück ins Wohnzimmer kam.

„Niemand“, murmelte ich und ließ mich auf die Couch fallen. Ich war froh, dass die beiden nicht weiter nachfragten und griff nach der Fernbedienung.

„Nichts da, junger Mann!“, schrie Gemma und schnappte mir die Fernbedienung weg. „Hier wird nicht ferngesehen, wir spielen jetzt Monopoly!“

„Nein, bitte nicht“, stöhnte ich, doch ich wusste, dass ich aus der Nummer nicht herauskam. Monopoly war sozusagen unser Traditionsspiel, aber leider gehörte zu dieser Tradition auch, dass ich immer verlor.

Nach dem Spiel gingen wir alle ins Bett, da meine Mom und meine Schwester am nächsten Morgen früh aufstehen mussten, um den Zug in die Stadt zu nehmen, in der ihr Schiff ablegen würde.

Ich brauchte Ewigkeiten, bis ich endlich einschlafen konnte, da meine Gedanken ununterbrochen um Louis kreisten. Was er mir wohl so Wichtiges zu sagen hatte? Vielleicht war das auch alles nur ein neuer Plan von ihm, um mich fertig zu machen. Nach einigen Stunden voller quälender Fragen in meinem Kopf fiel ich schließlich in einen unruhigen Schlaf.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war es bereits halb elf. Enttäuscht stellte ich fest, dass Gemma und meine Mutter mich nicht geweckt hatten, um sich zu verabschieden. Neben meinem Bett lag ein Zettel mit der Handschrift meiner Schwester darauf.

Wir wollten dich nicht wecken, sei nicht sauer. Du siehst einfach so süß aus, wenn du schläfst :p.

Viel Spaß alleine & lass das Haus stehen ;) Bis dann, Mom & Gemma <3

The mess I made [Larry Stylinson AU]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt