Kapitel 2

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Nach einer weile spürte ich ein dumpfes Rucken durch meine Körper ziehen. Der Kreuzer hatte auf den Planeten aufgesetzt. Ich ging mit meinem Abteil die riesige Rampe hinunter. Die Landschaft war sehr grün, die Luft feucht sodass ich schon nach einem kurzen Fußmarsch ins schwitzen geriet. Schwer bewaffnet zogen wir weiter, es waren noch ca. 2 Kilometer zum Dorf . Als dieser Teil geschafft war, begann das grausige Bild eines Massenmordes. Die Einheiten lösten sich auf und durchsuchten das Dorf. Sie zerstörten alles was sie konnte, sodass man nur noch das knistern der Flammen vernahm. Doch es dauerte nicht lange, da wurde dieses Knistern durch die schreie der Menschen übertönt. Ich lief nur umher um nicht aufzufallen, jedoch brachte ich es nicht über das Herz in diesem Kampf mitzuwirken. Die flüchtenden Bürger wurden gefühlslos erschossen, die anderen auf dem Marktplatz zusammengefercht.

"Alles okay?", fragte mich ein vorbeilaufender Sturmtruppler, der meine Untätigkeit bemerkte. "Ja.", antwortete ich hastig und lief weiter. Noch einmal schaute er sich zu mir um bevor er den nächsten Dorfbewohner nieder schoss. Ich stoppte und kniff die Augen zusammen. Mein Atem war unregelmäßig und die schwitzigen Hände zitterten, was den halt der Waffe erschwerte. Als ich gerade um die Hausecke bog sah ich ein kleines Kind das weinend auf dem Boden kniete. Es schrie als es mich bemerkte : "Geh weg du Mörder, lass mich in Ruhe." Die Angst stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. "Ich tu dir nichts wenn du jetzt schnell wegläufst", ich blickte umher, "zur Zeit ist keiner hier, schnell bevor sie dich erschießen." Durch sein vorhandenes Misstrauen mir gegenüber verzögerte er die Flucht, da er sich erst nicht traute loszulaufen. Gerade als er aufstand kam ausgerechnet Captain Phasma hinzugestoßen. "Erschießt dieses Kind.", befahl sie. "Nein, sie hat nichts getan!", sprudelte es aus mir heraus, verteidigend stellte ich mich vor das Kind. "Habt ihr Hux nicht gehört? Alle werden getötet, also los!" Ich weigerte mich jedoch den Befehl auszuführen, sodass Phasma letztendlich selbst die Waffe auf das Kind richtete. 

Ich musste den Tod dieses Kindes verhindern. Entgegen aller Regeln erhob ich mich gegen einen meiner Anführer. Alle Kontrolle über mein Verhalten brach zusammen, sodass nur noch mein Verstand handelte. Ich schlug Capotain Phasma ehe sie reagieren konnte zu Boden. Die Waffe benutzte ich dabei als Schlagstock. Der Hass in mir explodierte förmlich. Schnell stand das Kind auf und rannte los. Noch einmal drehte es sich zu mir um :"Danke", hörte man es leise winseln, bevor es verschwand. In diesem Moment wusste ich das ich das richtige getan hatte.   

Noch lange stand ich da und blickte auf den reglosen Körper des Captains. Ich fühlte den Puls, sie war noch am Leben. Allmählich beruhigte ich mich wieder, Reue entstand jedoch keine. "Wo ist Captain Phasma?", hörte ich rufe vom Marktplatz aus. Ich war wie erstarrt und selbst als die Sturmtruppler eintrafen konnte ich mich nicht bewegen. Sofort wurde Phasma medizinisch versorgt. Ein höher gestellter Truppenleiter stellte sich vor mich :" Es wird klar deutlich wer hier der Täter ist. Sie haben sich des Hochverrates schuldig gemacht KL-7758. Verhaften!" Das war das einzigste was ich vernahm. Dann merkte ich wie mir der Blaster aus der Hand gerissen wurde und die Handschellen zuschnappten. 4 Sturmtruppler führten mich ab. Gerade auf dem Kreuzer angekommen hörte man von weit weg die letzten Schüsse schallen, welche nun das Leben der übrigen auf den Marktplatz versammelten Bürger beendeten.   

Sie sperrten mich in eine steril aussehende Zelle, welche durch mehrere Sicherheitssysteme verschlossen war. Zudem wurde ich an eine Art Stuhl gefesselt sodass sämtliche Bewegungen unmöglich wurden. Denn ganzen Flug über saß/stand ich nun da und wartete. Mein Helm wurde mir genommen, sodass mein Gesicht nicht mehr bedeckt war. Erst jetzt konnte ich wirklich realisieren, in welche dramatische Lage ich mich gerade verwickelt hatte. Da ich mich den Befehlen wiedersetzte und zudem einen Captain verletzte, waren meine Chancen auf einen guten Ausgang ziemlich auf 0 gesunken. Innerlich begann ich mich also schon auf mein Ende vorzubereiten. Ich hatte mir das Leben wirklich anders vorgestellt. Vielleicht waren deshalb so viele beim Widerstand, sie konnten frei sein, leben. Ihre Ziele waren nicht die Macht über die Galaxie sondern Frieden und Demokratie. Ich wünschte mir gerade so sehnlich wie noch nie frei zu sein... ich dachte nichts könnte mich noch an die Erste Ordnung binden, wenn ich diesen Prozess überleben würde. Ja, das dachte ich....  


Ich war KL-7758 aber er nannte mich KoraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt