Kapitel 4

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Am nächsten morgen schoben die Wachen eine unzureichende Pampe durch die Gitterstäbe, das sollte wohl das essen sein. Etwas angeekelt begann ich zu speisen. Der ältere Mann hingegen schien sich schon an diese Speise gewöhnt zu haben und aß sie eifrig auf. "Wo musst du eigentlich hin?", fragte er mich. Erst war ich etwas verwirrt, dann jedoch verstand ich was er meinte. "Ganz genau weiß ich es nicht, aber ich habe von meinem Captain gehört das ich zu Kylo Ren muss." Er stockte ,"das heißt wirklich nichts gutes... Kylo Ren tötet alle die des Hochverrates beschuldigt werden so wie du... mein Richter war damals noch Darth Vader der mich zu dieser Strafe verurteilte. Kylo Ren hat wirklich sehr viel von seinem Großvater geerbt... hoffentlich auch das letzte Stückchen Gutes..."Ich schob den Teller zur Seite, stand auf und blickte an die graue Wand. " Die Familie des Bösen sozusagen", brachte ich hervor, "ich hoffe das mein Kapitel wirklich noch nicht geschrieben ist... auch wenn meine Chancen nicht allzu gut stehen." "Kopf hoch, du bist stark, ich glaube an dich", er nickte mir zufrieden zu.

Im nächsten Moment kamen wieder 4 Wachen in meine Zelle, welche mir erneut Handschellen anlegten. "Tschüss", sprach ich leise zu dem Mann. Er hob seine Hand, "für den ewigen Frieden, für den Widerstand."  Die Wachen führten mich Richtung Ausgang, da hörte ich die schreie des Alten Mannes. Bestraft weil er das richtige sagte, etwas gegen die Erste Ordnung, eine Art Rebellion. Das letzte was ich vernahm war ein "Wenn der Widerstand zu Boden geht, geschieht dies nur weil er nicht mehr gebraucht wird, da die erste Ordnung Tod ist.". Ich atmete tief ein, die trockene, kalte Luft strömte in meine Lunge. Ich musste die Tränen zurückhalten. Wir kamen wieder in den Normalen Bereich der Starkiller-Basis, aber na ja was war hier denn wirklich normal.. 

Die Wachen übergaben mich an einige Sturmtruppler. Eine riesige Tür öffnete sich und auch der Raum dahinter war so gewaltig. Komplett schwarz nur beleuchtet durch ein dumpfes Licht. In der Mitte eine Erhöhung. Man sah eine Person die mit dem Rücken zu mir stand und scheinbar auf einen Bilschirm schaute. Noch konnte ich die schwarz gekleidete Gestalt nicht identifizieren. " Die Angeklagte", sprach einer der Sturmtruppler nachdem er zurück getreten war. "Ich habe die Akte über den Vorfall von Captain Phasma bereits gelesen, erstaunlich mutig so zu Rebellieren wenn man doch weiß das man in der Unterzahl ist.", die vom Umhang bedeckte Person drehte sich um sodass ich die dunkle Maske vernahm, was mich sofort zu dem Schluss führte das dies Kylo Ren war. Er wirkte bedrohlich und groß seine durch die Maske gefilterte Stimme klang ganz und gar nicht freundlich. Ich senkte den Kopf, ich fühlte mich schwach und falsch. Meine langen braunen Haare vielen mir leicht ins Gesicht. "Wegtreten", sprach Kylo Ren. Die Sturmtruppler verließen den Raum. 

Langsam schreitete er auf mich zu, bis er genau vor mir stand. Seine vom Handschuh bedeckte Hand strich mir sanft eine Haarsträhne hinter mein Ohr: "Ich finde eine solche Kämpfernatur wie dich umzubringen wäre eine Verschwendung. Du stehst so für deine Überzeugung, das ist schon echt bewundernswert. Leider ist das die falsche Richtung die du gehst, du solltest wieder für das kämpfen für das du lebst."  "Und was ist wenn ich diese Ideologie einfach nicht nach vollziehen kann und deshalb auch nicht mehr für sie kämpfen will?! Ich Morde nicht für die falsch Sache.", ich schaute bedrückt auf seine Maske. Er legte sein zwei Finger an mein Kinn und hob meinen gesenkten Kopf :" Lass mir doch einem so wunderschönen Mädchen wie dir zeigen, was diese Seite doch alles hat." Seine Stimme klang auf einmal sanft, vertraut und friedlich. 

"Zudem finde ich eine Nummer für dich zu unpersönlich, KL-7758. Wie wäre es mit Kora.", er entfernte seine Finger wieder, ging zu Seite und hielt seine Flache Hand Richtung seines Regierungsplatzes, einer Art Thorn: "steige hinauf und sage mir das die dunkle Seite nichts zu bieten hat." Langsam stieg ich den Weg zur Anhöhe hinauf. Mein Herz bebte und ich hatte das Gefühl jemand anders zu sein. Als ich oben stand schaute ich auf den riesigen Bildschirm. Ich sah verschiedene Völker die friedlich in ihrem Dorf lebten. Sie sahen zufrieden aus, keine Anzeichen von Angst, Furcht oder Unterdrückung. "Siehst du.." Ich zuckte zusammen, Kylo stand genau hinter mir, "die Menschen sind glücklich und solange sie sich unterwerfen können sie auch so leben wie sie wollen. " Skeptisch war ich ihm einen gesenkten Blick zu, mir war das ganze noch nicht geheuer. "Wenn du Zeit brauchst zu überlegen auf wessen Seite du stehst, sollst du die bekommen. So ungerne würde ich eine Person wie dich verlieren. Du kannst dich hier überall frei bewegen, dein Quartier ist die Nummer 298. Komme wieder sobald du dich entschieden hast.", ich spürte das er dicht hinter mir stand. Für einen kurzen Moment war ich wie benebelt. Ein Gefühl, das ich noch nie zuvor erlebt hatte, durchströmte meinen Körper. Dann jedoch drehte ich mich hastig um und rannte den Weg zurück, immer weiter bis zu meinem neuen Quartier. Dort warf ich mich aufs Bett und drückte meinen Kopf in das Kissen. Es war als drehten sich alle Gefühle um mich und die Welt lief nur noch in Zeitlupe ab. Was passierte mit mir? Wieso spürte ich auf einmal wieder so einen reiz zur Dunklen Seite, wo ich mich doch gerade erst zum Widerstand bekannt hatte? War es wegen ihm? So viele Fragen, deren Antworten noch vor mir verschlossen waren.



Ich war KL-7758 aber er nannte mich KoraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt