Chapter 2

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Chapter 2

"Luke?", fragte ich jetzt doch ziemlich aus der Bahn geworfen. Keine Antwort. Leicht besorgt löste ich die notdürftigen Fesseln an seinen Handgelenken und legte meine Hand an seine Stirn. Sie glühte förmlich...

»It comes in waves
I close my eyes
Hold my breath
And let it bury me«

-

"Er schläft. Ich habe ihm Fiebermittel gegeben, sodass es ihm bald etwas besser gehen wird.", murmelte Ashton, mein bester Freund. Er studierte Medizin und da es nicht alles so rechtskräftig war, was ich hier tat, wand ich mich lieber an ihn, als an einen anderen Arzt.

"Danke, Buddy!", bedankte ich mich erleichtert bei dem Lockenkopf. Kopfschüttelnd wank er ab, sah jedoch ernst zu mir und deutete auf die Couch in meinem Wohnzimmer.

"Du musst nicht so grob zu ihm sein.", seufzte Ashton, lies sich auf die gepolsterte Sitzunterlage fallen und klopfte neben sich. Genervt verdrehte ich die Augen.

"Luke ist auch nur eine Schlampe von vielen.", murrte ich. Ungläubig lachte Ashton auf, sah mir belustigt in die Augen.

"Dann ersetz ihn lieber bald! Er scheint dir ja nichts zu bedeuten.", schlug er vor. Ich hatte gerade etwas von meinem Kaffee getrunken, verschluckte mich aber bei den Worten des Älteren und begann wild zu husten.

"WAS?! Niemals!", rief ich geschockt, realisierte erst später meine Worte. Fluchend hielt ich mir den Mund zu, doch Ashton grinste wissend.

"Nicht jeder ist wie deine Familie CalPal.", versicherte mir der Gelockte, legte freundschaftlich einen Arm um mich. Die Lippen fest aufeinander gepresst, nickte ich, glaubte es aber nicht wirklich.

"Es wäre besser, wenn du jetzt gehst, Ashton.", seufzte ich. Ich brauchte nun Zeit für mich. Beziehungsweise, ich brauchte Zeit zum nachdenken. Nickend stand Ashton auf.

"Achte darauf, dass Luke genug trinkt und etwas isst. Er ist recht dünn...", flüsterte der Lockenkopf noch, verschwand dann auch schon durch die Tür. Mit hängenden Schultern lief ich in die Küche, schnappte mir einen Becher und eine Flasche mit Wasser.

Leise lief ich die Treppe hoch, öffnete die weiße Tür zu Luke's Zimmer. Schleichend kam ich auf den schlafenden Blondschopf zu. Sein Atem ging nach wie vor recht flach, seine blonden Haare hingen ihm verschwitzt in das blasse Gesicht. Seine Lippen waren einen Spalt weit geöffnet, zitterten leicht.

Gebannt starrte ich zu ihnen. Ich hatte schon so oft mit Luke geschlafen, aber nie hatte ich ihn geküsst. Ungewollt kam ich dem Gesicht des Blonden immer näher.

Kurz leckte ich mir über meine trockenen Lippen, prüfte, dass Luke's blaue Augen noch geschlossen waren. Tief atmete ich ein und aus, vereinigte dann unsere Münder.

Ein Feuerwerk brach in mir aus, mein Bauch begann zu Kribbeln, Schmetterlinge schienen umherzutanzen. Scheiße!

Fluchend löste ich mich von ihm, lief aufgewühlt durch den Raum. Ich durfte Luke nicht mögen! Ich durfte einfach nicht!

Drown || Cake ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt