Weihnachtsspecial 2015

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Nezumis P.O.V.:
"Nezumi!" "Hmm..." Treuherzig steht Shion vor mir und wartet, bis er im Besitz meiner vollen Aufmerksamkeit ist. "Es ist bald Weihnachten. Mit Kā-san habe ich immer Weihnachtsgebäck gebacken. Wir haben noch keine Plätzchen gemacht." Erwartungsvoll beobachtet er mich. Seine Augen leuchten. In ihnen liegt ein Glanz, den ich so sehr liebe, aber leider nicht immer sehe.
Als ich nicht sofort eine Reaktion zeige, kommt Shion zielstrebig auf mich zu, nimmt mir das Buch, in welches ich zuvor vertieft war, aus der Hand, zieht mich auf die Füße und hinter sich her in die Küche. "He, Shion! Was soll das?!", beschwere ich mich. "Du bist die ganze Zeit so ernst und beschäftigt. Lass uns ein wenig Spaß haben."

Bei seinen Worten schießt mir unwillkürlich das Blut in die Wangen. Küche und Spaß haben. Ok, Nezumi. Schön cool bleiben. Du hast eine lebhafte Fantasie. Wie naiv und unwissend Shion doch ist! Die Augen verdrehend schüttle ich meinen Kopf.
"Was gibt es denn?" "Plätzchen!!!", verkündet er freudestrahlend. "Ich habe die Zutaten schon beisammen."
Ich muss wohl skeptisch geguckt haben, denn mit einem, "komm schon Nezumi!", schaut er mich bittend aus diesen großen rot funkelnden Augen an. Als ob ich ihm etwas ausschlagen könnte...

"Erst brauchen wir die Butter... dann hier den Zucker..." Shion scheint genau zu wissen, was er tut. "Nezumi, gibst du mir mal die Eier?" Neugierig beobachte ich, wie aus den Zutaten allmählich ein Teig wird. Während ich die Fähigkeit des Kochens mehr als genug besitze, ist mir die des Backens verwehrt worden.

Dann kommt das Mehl an die Reihe. Mit einem Lächeln mustere ich Shions helles Haar. Die Farbe passt genau... "Hier ist das Mehl Shion!" Mit einem Grinsen reiche ich es ihm.
Als er es in die Schüssel füllt und mir die Tüte wieder in die Hand drückt, kann ich dem Drang nicht widerstehen, nehme etwas Mehl in die Hand und werfe es ihm ins Gesicht.
Jetzt ist er über und über mit Mehl bestäubt. Wie mit Puderzucker. In diesem Moment sieht er so niedlich aus, zum Anbeißen süß. Ruhig sieht er mir in die Augen, dann bevor ich reagieren kann, schnappt er mir die Tüte aus den Händen und entleert den restlichen Inhalt über meinem Kopf. Wir stehen beide mit Mehl bedeckt da und müssen lachen. Von Shion geht ein Strahlen aus.

Shions P.O.V.:
Während wir so dastehen und lachen, begegnen sich unsere Blicke. Wir versinken in den Augen des jeweils anderen. Plötzlich streicht Nezumi mit seiner Hand über meine Wange. "Das Puder steht dir gut", meint er auf eine herablassende und dennoch freundliche Art. "Sexy." Das Blut schießt mir in die Wangen, dass sie fast brennen. Ich will den Blick abwenden, aber ich kann nicht, so sehr bin ich fasziniert von dieser Farbe und dem Ausdruck darin.

Dann beugt Nezumi sich vor bis unsere Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt sind. "Wirklich sehr sexy." Ein Kribbeln läuft über meine Haut, als sein Atem über meine Wange kitzelt. Vorsichtig gibt er mir erst einen Kuss auf die Wange, streicht mir das mit Mehl verklebte Haar aus dem Gesicht und küsst mich sanft. Seine Lippen sind weich und liegen sacht auf meinen. Doch da sind diese kleinen störenden Körnchen.
Dieser Kuss bringt mich total aus der Fassung. Mein Herz rast, als ob es zerspringen will, mein Körper fühlt sich an, als ob er in Flammen stünde. Noch schlimmer mir geht die Luft aus. Vielleicht sollte ich mich auf das Atmen konzentrieren.
"Der Teig muss noch fertig angerührt und ausgestochen werden", meint Nezumi amüsiert und unterbricht somit den Kuss. Völlig atemlos schnappe ich beinahe schon nach Luft. Nezumi schmunzelt nur. "Wir haben genügend Zeit um zu üben..."

Wenn ich noch röter anlaufen kann, ist dies genau jetzt der Fall. Beschämt wende ich mich der Schüssel zu. Gemeinsam rollen wir den Teig danach aus und Stechen verschiedene Formen aus.

Nezumis P.O.V.:
Der Teig ist fast aufgebraucht. Zwischendurch naschen wir immer wieder ein klein wenig von dem Teig. Es ist köstlich. Ein klein wenig Teig ist an meinen Fingern kleben geblieben. Als ich Shion über die Wange streichle, hinterlassen meine Finger eine Teigspur auf seiner sich wie eine Schlange windenden Narbe.
"Jetzt hast du Teig im Gesicht", stelle ich grinsend fest. "Tja... Das schreit förmlich nach einer Revanche." Mit diesen Worten taucht er seinen Finger in den verbliebenen Teig und stupst mir damit auf die Nasenspitze. "Die Kriegsbemalung sieht so wenig aus..." Prustend und wie kleine Jungs kichernd streichen wir uns gegenseitig Plätzchenteig auf Haut, Haare, Kleidung und den Küchenboden. Überall, wo wir den anderen erreichen können.

Es wird niemals enden...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt