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,,Was?!"
El lächelte nur weiter.

,,Das kann doch nicht dein-"
,,Louis?"
Ich drehte mich um und erblickte Hannah, die sich verlegen eine blonde Strähne hinter ihr rechtes Ohr strich.
Schüchtern sah sie auf ihre Hände und sah einbisschen aus wie Harry heute morgen, als er bemerkt hatte, dass ich halbnackt in meinem Zimmer stand.

,,Red' erst einmal mit deiner Freundin und lös deine eigenen Probleme, danach kannst du dir immer noch Gedanken um deinen Bruder und deinem besten Freund machen.

Man man man. Den ganzen Tag nur am reden, beruhigen und am schlichten. Ich brauch was zu trinken" und mit diesen Worten stand El auf und ging Richtung Bar.
Zayn und Liam waren davon allerdings schon verschwunden.

Hannah setzte sich auf den frei gewordenen Platz.

,,Es tut mir Leid. Ich habe nicht nachgedacht, aber das Bild sah wirklich so aus und ich... Naja jedenfalls hat Eleanor noch auf mich eingeredet und mir alles erklärt... Man ich bin so dumm und-"
,,Schon gut", beruhigte ich sie.
,,Kann ja mal passieren"
,,Also machst du nicht mit mir Schluss?", fragte sie hoffnungsvoll.

Ich lachte. Sie war ja schon niedlich.
,,Nein. Vorhin dachte ich ja noch, dass du diejenige bist, die mit mir Schluss macht. Ich meine... Das sah schon ernst aus... Immerhin durfte Felix neben dir sitzen...", murmelte ich, während ich sie auf meinen Schoß zog und meinen Kopf in ihren Haaren vergrub.

,,Es tut mir Leid.", flüsterte sie, drehte ihren Kopf zu mir und küsste mich.
Ich lächelte in den Kuss hinein und wollte ihn gerade vertiefen, als wir angerempelt wurden.

,,Oh mein Gott, sorreeeeeh!", quietschte jemand neben uns und ich erkannte, dass es Mara war.

Anscheinend wollte das Schicksal heute nicht, dass ich mit meiner Freundin rummachte.
Aber ich lachte.
,,Nicht schlimm. Und gut, dass ich dich treffe, weil ich wollte sowieso noch mit dir reden."
Ich schob Hannah vorsichtig von meinem Shoß runter, woraufhin sie einen Schmollmund zog.

,,Ich bin sofort wieder da.", murmelte ich, gab ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen und zog Mara aus dem Raum, in den Hauptraum des Gasthauses.

,,Louis? Wohin gehen wir?", kicherte Mara, woraufhin ich die Augen verdrehte.
,,Du sollst nicht so viel trinken, Mara."
,,Ich trinke soviel ich will, Louis!", müpfte sie auf und ich konnte mir ein leichtes Lachen nicht verkneifen.

,,Komm, setz dich.", erwiderte ich und drückte sie auf einen freien Holzstuhl

,,Wenn sie mir irgendwo hinkotzt, kannst du das wegwischen und auch die eventuellen Möbelkosten tragen.", ertönte eine Frauenstimme, die hinter dem Willkommensthresen stand und uns aus ihrer randlosen Brille argwöhnisch beobachtete.

Was für eine Spießerin. Aber gute Miene zum bösen Spiel. Ich lächelte sie breit mit meinem Fakelächeln an und erwiderte ein höfliches: ,,Natürlich."

Sie schien zufrieden und ich wandte mich Mara zu.
,,Du... Du bist doch mit diesem Harry Styles in einer Stufe, oder?"
,,Oh, Louis, du kannst ja eins plus eins zählen", kicherte sie ,,Aber ja bin ich."

,,Was weißt du so über ihn?", fragte ich sie, während ich vom Tisch die Speisekarte, aus ihrer Halterung, nahm und sie aufschlug.

Mara kicherte.
,,Interessiert?", kicherte sie und wuschelte mir begeistert durch die Haare.
,,Mara!", rief ich entgeistert auf und versuchte meine Frisur wieder zu richten.
,,Also interessiert.", schlussfolgerte sie daraus.
,,Ich hab eine Freundin, falls du es vergessen haben solltest.", erwiderte ich Augenverdrehend, woraufhin Mara einen Schmollmund zog.
,,Schade... Du bist also wieder mit ihr zusammen?"
,,Was heißt bitte wieder?", empörte ich mich. Aber Mara antwortete nicht darauf.
,,Ich hätte dich und Harry eigentlich voll süß gefunden. Auch wenn man nie wirklich was über Harrys Sexualität erfahren hat, weil er eigentlich ein relativ stiller Junge war, bin ich mir sicher, dass er ebenfalls heimlich für dich geschwärmt hat. Jedenfalls hatte er immer süß weggeguckt, wenn man mal wieder über dich geredet hat, weil du wie so oft Gesprächsthema der Schule warst."

Ich ging nicht weiter drauf an. Dass er eher still war und auf Kerle stand, wusste ich bereits auch so.
,,Was weißt du noch über ihn?"
Mara grinste mich wissend an.
,,Ich sag doch, du willst was von ihm."
,,Ich mache mir nur Sorgen"
,,über einen Jungen mit dem du noch nie ein Wort gewechselt hast?"
,,Du weißt, dass ich auf Rätseldinge stehe und außerdem passiert es nicht alle Tage, dass ein Schüler unserer Schule, unserer Gegend, unseres Dorfes entführt wird... "

Mara brach in schallendes Gelächter aus, aber Gott sei Dank war außer uns und der schrulligen Frau und den anderen im separaten Raum, niemand hier anwesend.
,,Netter Versuch. Aber so betrunken bin ich nun auch wieder nicht, dass ich vergesse, was du alles hasst und was du liebst. Louis, du hast Rätsel schon immer gehasst, einfach aus dem Grund, weil du nie die nötige Geduld für diese aufbringen konntest."

,,Vielleicht hat sich das ja geändert?"
,,Nein, hat es nicht.", kicherte Mara.

Ich war verzweifelt. Gott, war das anstrengend, konnte sie jetzt nicht einfach über Harry reden?

Es schien als hätte Gott mein Geflehe gehört, denn Mara fing von selbst an über Harry zu erzählen - Hallelujah! Denn Mara hatte recht. Geduld gehörte definitiv nicht zu meinen Stärken.

,,Also wie gesagt, Harry ist relativ still und ich habe jetzt auch nicht sooo viel mit ihm zu tun. Aber eins kann ich dir sagen, wenn du Harry in eine Gruppen- oder Partnerarbeit zugewiesen bekommst, dann hast du den absoluten Jackpot! Der Junge weiß einfach alles. Er weiß alles und er kann auch alles.

Naja, wie gesagt er ist halt sehr still und alle in der Stufe scheinen ihn auch zu mögen - ich auf jedenfall, aber er scheint auch sehr zurückgezogen zu sein, weil grundsätzlich lehnt er Einladungen auf Feiern oder so immer ab. Mich wundert es übrigen immer wieder wie ein Mensch so sehr Partys verabscheuen kann, naja... Achso und ich habe ihn noch nie ohne Begleitung, außer in der Schule, gesehen. Sein Vater bringt und holt ihn jeden Tag ab. Es passiert relativ selten, dass auch mal seine Mutter in seiner Nähe ist - zumindest sehe ich grundsätzlich immer seinen Vater an seiner Seite.

Erst dachte ich, dass er eventuell eine Krankheit oder so hätte und das das der Grund wäre warum der Vater ihn hütete wie seinen eigenen Augapfel, jedoch scheint mir bis jetzt Harry immer ziemlich normal. Deswegen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass er einfach nur sehr behütet aufwächst. Es ist nicht gerade ein Geheimnis, dass seine ältere Schwester mal in einer Klinik war und es gehen auch Gerüchte herum, dass die Familie bereits einen Sohn verloren hätte. Also ich kann ja verstehen, dass sie sich dann umso mehr Sorgen machen - trotzdem finde ich, dass sie etwas übertreiben. Ich will gar nicht wissen wie verrückt vor Sorge seine Eltern gerade jetzt sind. Warum musste sich dieser Entführer bitte gerade Harry aussuchen? Der Junge ist die Unschuld in Person..."

,,Louis?"
Hannah kam aus dem separaten Raum raus und sah zweifelnd zwischen uns beiden hin und her.
,,Wir haben nur über den Jungen, der entführt worden ist, geredet. Also chill deine Eier. Er hat nicht mit mir rumgemacht.", erwiderte Mara Augenverdrehend und stand auf.

Ja, hatten wir. Ich wusste jetzt zwar etwas mehr von Harry, doch bezweifelte ich, dass mir das weiterhelfen würde.

,,Louis, kommst du zurück?", fragte Hannah, Maras Kommentar ignorierend, die in übrigen gerade wieder an ihr vorbei zurück in den Raum lief.

Ich wollte gerade nicken, als mein Handy klingelte.
Es war Fizzie. Verwirrt ging ich dran.

,,Fiz-"
,,Harry ist weg!"
,,Ich komme sofort!", erwiderte ich ohne zu zögern und legte auf.
Sofort klopfte mein Herz vor Sorge und Panik schneller.

,,Ich- es ist ein Notfall! Ich komme, sobald ich kann, wieder!"

Ich gab der verdutzten Hannah einen flüchtigen Kuss auf die Wange und eilte dann aus dem Gasthaus.

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Désii xx


Rette Mich || LarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt