8. Der Morgen danach

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Am nächsten Morgen wurde ich von einem kalten Luftzug geweckt. Er jagte mir einen Schauer durch den gesamten Körper. Sofort bekam ich die Rache des letzten Abend zu spüren. Mein Kopf fühlte sich, als würde er nächste Sekunde explodieren.

Ich rieb mir die Augen. Ich spürte wie eine Schlaufe um meinem Bauch enger wurde. Ich blickte herab und sah ein paar Arme, welche sich um meinen Bauch geschnürt hatten.

Dann spürte ich einen leichten Kuss auf meiner Haut. Es folgen weitere, die allesamt meine Wirbelsäule herab laufen. Ein Kichern konnte ich mir nicht verkneifen. Ich schaute über meine Schulter auf den Übeltäter.

„Es ist schön morgens mit diesem Ausblick aufzuwachsen."

„Ich liege mit dem Rücken zu dir..."

„Ich meine auch deine Tattoos.", sagte er lachend.

„Wie schmeichelnd."

„Wie lange hatte des gedauert?"

„Insgesamt einen Tag. Morgens früh hatten wir begonnen und sind erst abends fertig geworden."

„Hattest du nicht höllische Schmerzen?"

„Ich wusste wofür es war, also hielt ich durch. Es hat sich gelohnt."

„Das sehe ich. Ein Meisterwerk."

„Es sind nur viele kleinere Motive zu einem Großen zusammengeführt worden."

„Eine Schwalbe. Betende Hände. Ein Baum. Blumen - Rosen. Und ein ... Schwert?"

„Ja. Ich hatte als Kind gelernt mit Schwertern zu kämpfen."

„Warum weiß ich nichts aus deiner Vergangenheit?"

„Du kennst mich kaum. Und meine Vergangenheit brauch dich nicht zu beschäftigen. Ich habe damit abgeschlossen."

„Und weswegen jagst du Starrick?"

Punkt für ihn. Er hatte recht, doch zu viel Wissen kann ebenfalls schaden. Stur setzte ich mich auf und schaute auf ihn nieder.

„Hast du auch das Gefühl als hätte eine Kutsche deinen Kopf...?"

„Hola...", unterbrach er mich sofort, „Was ist mit deiner Lippe passiert? War ich das?" Stolz hob er seine Arme und wollte zu jubeln beginnen, als ich ihm zuvor kam.

„Nein. Ich durfte eine Faust schmecken als ich eine Familie beschützt habe." Langsam wurde diese Lüge für mich normal.

„Hmm. Dann halt nur 3 Punkte für mich."

„3 Punkte? Was für Punkte? Wofür?"

„Du hast letzte Nacht 3 Mal meinen Namen geschrien..."

„Gott..." Ich setzte mich an die Bettkante.

„Ja, das habe ich auch öfter..."

„Jacob!", unterbrach ich ihn wütend.

„Warum so empfindlich?"

Ich stand ohne weitere Worte auf und zog die Decke um mich. Er zog jedoch am anderen Ende.

„Willst du dich am frühen Morgen bereits streiten?", fragte ich ihn herausfordernd.

„Wenn du mir nicht meine Decke klaust, gerne."

„Im Gegensatz zu dir bin ich nackt. Warum hast du überhaupt eine Hose an?"

„Könnte ich diese Frage nur beantworten." Er konnte sich kaum vor Lachen halten.

„Ich suche meine Robe zusammen, dann werde ich zu Evie gehen und überprüfen, ob sie noch lebt." Er erhob sie endlich und stellte sich direkt vor mich.

RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt