10. Albtraum

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„Mein Sonnenschein.", sagte er leise, als er näher an mich trat, „Ich hatte solch eine Sehnsucht nach dir."

Ich wich zurück. Ich hasste ihn - mehr als alles andere. Das hatte ich endlich verstanden.

„Lass mich einfach mein eigenes Leben führen. Ich werde mich nie wieder an unsere Zeit erinnern. Sie ist Geschichte. Du bist längst Tod.", schrie ich zu ihm.

Er blieb stehen. Sein Ausdruck wurde zu purem Hass. Dann rannte er auf mich los. Kurz vor mir verlor er jeglichen Ausdruck. Ein Schwert schaute aus seiner Brust. Durchstochen. Sein Mörder trat in den Vordergrund.

„Wie oft muss ich dich noch retten, damit du es verstehst?"

„Ich werde es niemals verstehen. Lass mich endlich in Frieden."

„Aber, aber...wer wird denn da gleich wütend?" Er kam weiter auf mich zu. „Denk mal nach. Ich habe ihn getötet. Ich habe dich gerettet, liebes."

„Sein Tod hat nichts mit deinem Plan zu tun."

„Deine Liebe - für immer zerstört. Du kannst nie wieder jemandem vertrauen."

„Ich habe jemanden in mein Herz gelassen und es nicht bereut."

„Es ist ganz einfach. Ich gebe dir eine letzte Chance. Entweder du nimmst den Pakt an oder du musst leider Gottes sterben."

„Lieber sterbe ich, als auch nur eine Sekunde deine Dienerin zu sein."

„Wie Ihr wünscht.", sagte er leise, während er mir eine Kugel durchs Herz jagt. „Gute Träume."

-

Ich schrak auf. Ich lebte - bloß ein Albtraum. Ich atmete tief durch.

„Erinnerungen?", fragte plötzlich eine Person neben mir. Jacob hatte seine Augen geschlossen, war jedoch Hellwach.

„Albtraum." Sagte ich zu ihm und stand auf.

„Über?", langsam öffnete er seine Augen und begrüßte den Tag.

„Starrick. Er tötete Chandler. Und wollte mich als Assassine für sich rekrutieren." Ich begann meine Robe anzuziehen.

„Du wirst erst glücklich, wenn der Mann unter der Erde liegt oder?"

„Denkst du nicht ebenfalls so, Mister Frye?"

„Natürlich. Hast du auch einen brillanten Plan dafür?"

„Was denkst du von mir? Mein Plan ist sogar sehr leicht."

„Darf ich daran teilhaben?"

„Wenn du nicht versuchst mich aufzuhalten, dann gerne."

„Das Entscheide ich hinterher."

Ich machte einen Schritt zu Tür. Ich blickte nicht zurück.

„Ich werde dem Fight Club einen Besuch abstatten..."

„Nein du...", versuchte er mich abzuhalten.

„Nein, du hörst mir zu." Ich drehte mich zu ihm. „Ich muss ihn suchen. Ich kann nicht weiterhin sitzen bleiben, Tee trinken und warten. Ich weiß was ich mache. Es tut mir leid, Jacob, aber meine Mission ist wichtiger."

„Lasse nie zu, dass persönliche Gefühle die Mission gefährden." Verunsichert schaute ich ihn an. „Du bist von nichts abzuhalten, so lass mich wenigstens mitkommen. Dann kann ich ein Auge auf dich haben, damit du keinen Mist baust."

„Ich? Wie kommst du nur darauf?" Er bekam erneut diesen frechen Ausdruck.

-

„Hast du den Plan verstanden?" Ich spürte seinen Blick auf mir Ruhen. Tief atmete ich ein und wieder aus. „Lass uns einfach nicht auffallen."

RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt