Kapitel 3

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RILEY

Schweigend sitze ich auf dem Dach und genieße die frische Luft.

Wenig später merke ich, wie jemand sich neben mich setzt. Alex.

"Du hältst mich jetzt sicherlich für eine Schlampe", sage ich leise.

"Dafür habe ich zu wenig Gründe", meint er beschwichtigend.

"Du hast tau-", fange ich an, doch er unterbricht mich.

"Selbst wenn ich tausend hätte, würde ich dich niemals als Schlampe bezeichnen."

Ich gucke zu ihm rüber und er lächelt mich leicht an.

"Darf ich dich fragen, was es mit dem gestrigen Datum auf sich hat?", fragt er mich neugierig.

"Ich kenne dich kaum, Alex", meine ich.

"Wir kennen uns, seitdem wir klein sind, Riley."

"Sich kennen will nicht heißen, alles voneinander zu wissen."

"Hast du gerade Albert Schweitzer zitiert?", fragt er amüsiert.

"Zum Teil", schmunzle ich.

"Was willst du alles von mir wissen?", fragt er mich.

"Hobbys?", frage ich schief grinsend.

"Schwimmen, schlafen, skaten."

"S, S und S", grinse ich.

Alex grinst auch und fragt mich dann: "Und deine?"

"Schlafen und Skaten. Lieblingsessen?"

"Alles", grinst er.

"Okay. Lass uns runter gehen. Es gibt sicherlich gleich Frühstück", lächle ich Alex an und stehe auf.

Alex nickt und folgt mir.

*

Mama und Johannes sind schon auf Arbeit.
Amy ist in ihrem Zimmer und Alex und ich sitzen auf der Couch im Wohnzimmer.

"Riley?", fragt Alex und ich hebe meinen Kopf. Meine Position ist echt unbequem. Warum habe ich mich eigentlich so hingelegt?

"Wollte nur sicher gehen, ob du noch wach bist", meint er lächelnd. Ich lächle zurück und begebe mich wieder in meine alte Position.

"Ich geh schon!", sagt Amy, als es an der Tür klingelt, und stürmt dorthin.

Wenig später kommt sie mit ihrem Freund Pablo in das Wohnzimmer.

"Hey!", lächelt er mich an "Wusste gar nicht, dass du einen Freund hast."

Grinsend guckt Pablo von mir zu Alex.

"Hab ich auch nicht. Das ist Alex. Meine Mama ist mit seiner befreundet", meine ich.

"Ich bin Pablo", sagt Amys Freund und winkt kurz.

"Wir wollen einen Film ansehen. Wäre nett, wenn ihr Platz macht oder verschwindet", meint Amy und lächelt zuckersüß.

Alex und ich nehmen wirklich die ganze Couch ein.

"Wieso guckst du nicht in deinem Zimmer?", frage ich.

"Weil der Fernseher hier unten größer ist."

"Wir gucken aber gerade einen Film", protestiert Alex.

"Der Fernseher ist aus, Alex", meint Amy und deutet auf den schwarzen Bildschirm.

"Das ist eine Dokumentation über die Farbe Schwarz!", argumentiert Alex.

"Ja, wer's glaubt", sagt Amy und setzt sich auf meine Füße.
"Ist ja gut! Ich mache Platz!"

"Was wollt ihr gucken?" frage ich die beiden.

"Tammy", antwortet Amy.

Ich nicke, stehe auf und gehe in die Küche.

Aus dem Kühlschrank nehme ich zwei Ben&Jerry's Eisbecher und laufe mit dem Eis und zwei Löffeln wieder in das Wohnzimmer.

Dort schmeiße ich mich auf die Couch neben Alex und gebe ihm ein Eis und einen Löffel.

"Und was ist mit uns?", fragt mich Amy und guckt mich gespielt beleidigt an.
"Du hast zwei gesunde Beine", lächle ich sie zuckersüß an und widme mich wieder meinem Eis.

*

"Teil Zwei des Eisessens", sage ich und hebe meinen Zeigefinger. "Bereuen das ganze Eis aufgegessen zu haben."

Erschöpft lege ich meinen Hände auf meinen Bauch.

Der Film ist fast zu ende und mittlerweile habe ich meine Position gewechselt.
Ich lehne nun an Alex' Brust und er hat einen Arm um meine Taille gelegt.
Alex lacht und dabei vibriert seine Brust.

"Ich glaube ich esse heute nichts mehr", grinse ich.

Amy sieht mich forschend an und sagt dann: "Du isst heute noch was."

"Warum", frage ich und schiebe demonstrativ meine Unterlippe nach vorne.

"Du weißt ganz genau warum, Riley", meint sie mit einem 'Große-Schwester'-Blick.

"Warum denn?", fragt Alex neugierig.

"Egal", sagen Amy und ich gleichzeitig und widmen uns wieder dem Film.

*

Amy und Pablo sind vor einer Stunde in ein Schwimmbad in der Nähe gegangen und Alex und ich sitzen gerade gelangweilt auf der Couch.

Naja. Sitzen kann man es nicht nennen. Wir liegen in der gleichen Position wie vorhin auch auf der Couch.

"Alex?", frage ich und hebe meinen Kopf.

Alex liegt mit leicht geöffneten Mund auf der Couch und schläft.

Grinsend setze ich mich auf und schlage ihn mit einem Kissen.

"Danke fürs Wecken", murrt Alex und reibt sich die Stirn.

"Kein Ding. Ich weiß was wir heute tun werden, Alex!", sage ich aufgeregt und springe von der Couch auf.

"Ach echt? Was denn?", fragt er dezent genervt.

"Wir gehen heute sprayen!", sage ich und klatsche freudig in die Hände..

Sofort strahlen Alex Augen.

"Ich geh mich umziehen!", sage ich und renne hoch in mein Zimmer.

Nach zehn Minuten komme ich wieder in das Wohnzimmer.

Ich habe eine graue Schlabberhose und einen schwarzen Hoodie angezogen.

"Können wir?", frage ich Alex. Er hat eine schwarze Schlabberhose und einen dunkelgrauen Hoodie an.

"Wir haben anscheinend den selben Geschmack", grinst Alex und geht an mir vorbei.

Schulternzuckend folge ich ihm nach draußen.

The Skater BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt