Kapitel 7

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RILEY

Nachsitzen ist echt öde! Ich könnte jetzt schön in meinem Bett liegen, Eis essen und einen Film gucken. Vielleicht sogar mit Alex kuscheln..

Zum Glück ist aber die Lehrerin, die eigentlich Aufsicht für uns hat, nicht hier. Sicherlich mit einem Lehrer rumknutschen oder.. Oh nein. So weit will ich garnicht denken..

Die Lehrerin hat die Tür abgesperrt und da wir uns im zweiten Stock befinden, können wir auch nicht aus dem Fenster abhauen.

Während die anderen Deppen in diesem Raum auf den Tischen sitzen, an ihren Handys rumtippen oder durch den Raum rennen, sitzen Alex und ich an einem Tisch und essen Burger, dir wir in der Pause zuvor bei Mecces geholt haben.

"Eyy, Turteltäubchen!", ruft Elay zu uns. "Bekommen wir auch was ab?"

Ich gucke zu Alex. Wir könnten uns schon denken, dass solche Fragen entstehen. Deswegen haben wir für die anderen auch was mitgebracht.

"Fang!", sage ich und werfe ihm die Tüte zu.
"Dankeschön", grinst Elay und greift in die Tüte.

"Hast du das gehört? Er hat Dankeschön gesagt!", flüstere ich zu Alex.
"Ja, kaum zu glauben!"

*

"Alex?", frage ich leise.

Alex und ich liegen seit keine Ahnung wann in meinem Bett und gucken The Big Bang Theory. Fragt mich nicht, warum wir das immer gucken..

"Was ist, Prinzessin?", fragt er mich und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.

"Du kennst doch meinen Bruder noch.."
"Ja, er ist sechs Jahre älter als du", erwidert er. "Was ist mit ihm?"

"Ich würde ihn gerne wieder sehen. Nur leider haben wir keinen Kontakt mehr zu ihm."

Alex sagt nichts, da er möchte das ich weiter spreche.

"Würdest du vielleicht mit zur Polizei kommen?", frage ich ihn und gucke ihn lächelnd an.

"Klar. Aber wie hast du dir das vorgestellt?", erwidert er und sieht mich skeptisch an.

"Bei der Polizei aufkreuzen und sobald wir Informationen haben, abhauen." Meine Augen strahlen förmlich.

"Du liebst Spontanität überalles, oder?", fragt er grinsend und setzt sich auf, wodurch ich mich unwillkürlich ebenfalls aufsetzen muss.

"Aufjedenfall!"

*

Nervös kaue ich auf meiner Unterlippe rum.
Alex versucht mich zwar zu beruhigen, indem er meine Hand hält, aber beruhigen kann ich mich nicht. Ich war einfach zu aufgeregt.

"Riley Jacobs, folgen Sie mir", bittet mich der Polizist.

Mit wackligen Beinen stehe ich auf und wäre fast wieder nach hinten auf den Stuhl gefallen, hätte Alex mich nicht festgehalten.

"Also. Wie kann ich euch helfen?", fragt der Polizist, als wir zu dritt in einem Büro sitzen.

"Ich würde gerne wissen, wo sich eine bestimmte Person aufhält", sage ich und presse danach meine Lippen aufeinander.

"Und wen?"

"Dorain Meyer. Mein Bruder."

Alex drückt leicht meine Hand und lächelt mich an.

Der Polizist nickt und widmet sich seinem Computer.
"2 Treffer", sagt der Polizist nach einer qualvollen Minute. "Treffer Nummer eins; Verheiratete Eltern, zwei ältere Schwestern, Alter 19."

"Das ist er nicht."

"Treffer zwei; geschiedene Eltern, kleine Schwester. Alter 23."

"Das ist er sicherlich! Haben Sie ein Bild?", frage ich hibbelig.
Der Polizist nickt und zeigt mir ein Bild von einem Mann mit braunen Haaren und giftgrünen Augen.
"Das ist er. Das erkenne ich an der Narbe an seinem Kinn", grinse ich. Die Narbe trägt er schon seitdem ich vier bin. Er hat damals Fußball im Wohnzimmer gespielt. Dann ist er hingefallen und hat sich das Kinn an unserem Glastisch aufgeschlagen. Dabei ist ihm sogar ein Zahn rausgefallen.

Bei der Erinnerung fange ich an breit zu lächeln. "Wo hält er sich auf?"

"Konstanz", antwortet er und guckt wieder zu mir.

The Skater BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt