Kapitel 13

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▪ 1 Jahr später ▪

RILEY

Geschockt sitzen Mama, Amy und ich im Wohnzimmer.

"Wie willst du es ihm sagen?", fragt Amy mich.

Ich mache kurz die Augen zu, um das ganze hier zu realisieren.

"Keine Ahnung. Ich glaube, ich mach einfach mit ihm Schluss. Ich will sein gesamtes Leben nicht zerstören", antworte ich niedergeschlagen.

"Du kannst nicht mit ihm Schluss machen, Riley. Ihr wolltet zusammen ziehen!", argumentiert Mama.

Schweigend sitzen wir weiter da, bis mein Handy klingelt.

'Hey, Babe ;) Ich habe Farbe gekauft, das heißt, wir können unsere Wohnung streichen :)'

"Du musst es ihm sagen. Immerhin hat er ein Recht darauf", murmelt Mama.

Ich nicke. "Aber wie? Soll ich jetzt zu ihm gehen und sagen Hey, ich bin fast im vierten Monat schwanger. Tut mir leid, dass ich dein Leben kaputt mache! Oder was?"

"Keine Ahnung", erwidert Mama ratlos.

Schon wieder klingelt mein Telefon.

'Soll ich dich bei deinen Eltern abholen? :)'

'Klar :)' schreibe ich ihm zurück.

"Alex holt mich gleich ab. Danach fahren wir zu unserer Wohnung und streichen die Wände", seufze ich und stehe auf.

"Aber nicht mehr als mindestens 5 kg heben", ruft Mama mir hinter her.

"Ja, Mama!", rufe ich zurück und schließe die Haustür hinter mir.

Alex steht angelehnt an seinem Auto und ist vertieft in sein Handy.

"Hey", sage ich zu ihm und setze ein Fake-Lächeln auf.

"Hey! Alles in Ordnung?", fragt er und küsst mich kurz auf die Lippen.

"Ja, klar!", lüge ich. "Und bei dir?"

"Auch", grinst er.

*

Während ich gerade unser Schlafzimmer streiche, streicht Alex das Wohnzimmer.

"Riley?", schallt es durch die Wohnung und Schritte nähern sich dem Schlafzimmer.

"Ja?", frage ich leicht panisch.

Hoffentlich war er nicht an meiner Tasche.

Völlig konzentriert auf das kleine Blatt zwischen seinen Fingern, kommt er in den Raum.

Scheiße!

"Bist du schwanger?", fragt er und ein kleines Grinsen schleicht sich auf seine Lippen.

"Alex, was machst du an meiner Tasche?"

"Ich wollte mir dein Ladekabel klauen. Und dann hab ich das gefunden", grinst er und kommt zu mir.

"Ich hab's vorhin erfahren. Schon fast vier Monate", sage ich leise.

"Du weißt garnicht, wie sehr ich mich gerade freue", grinst er, als er vor mir steht und das kleine schwarz-weiße Ultraschallbild anguckt.

Konzentriert beobachte ich ihn.

"Es wird unsere Zukunft zerstören. Wie wollen wir unser Studium schaffen?", frage ich ruhig und unsicher.

"Ich brech einfach mein Studium ab", meint er entschlossen und guckt mir dabei in die Augen.

"Nein, das kann ich dir nicht antun."

"Du willst Psychologin werden, Riley. Ich studiere nur Jura, um meinen Vater nicht zu enttäuschen", grinst er verschmitzt. "Jetzt hab ich 'nen Grund, um das Studium ab zu brechen."

"Ich habe vergessen die Pille zu nehmen. Vor fast vier Monaten", grinse ich ihn an.

"Ein Glück", lacht er.

"So und jetzt lass uns weiter streichen! Beziehungsweise ich streiche und du ruhst dich aus. Wir wollen ihm doch nicht schaden", zwinkert er mir zu, nimmt mir die Rolle aus der Hand und drückt mir einen kurzen Kuss auf die Lippen.

"Ihm?", frage ich amüsiert.

"Na hoffentlich", grinst er.

*

"Alex?"

"Hm?", erwidert er und dreht sich zu mir um.

"Wann musst du ins Café?", frage ich ihn und lege den Kopf schief.

Alex guckt auf sein Handy, das er gerade aus seiner Hosentasche gezaubert hat und sagt dann panisch: "Oh Shit. Ich muss los!"

Ich lache. "Na dann aber mal los!"

"Ich liebe dich. Pass auf euch auf!", sagt er hektisch, drückt mir einen Kuss auf die Lippen und stürmt aus der Wohnung.

Lachend schüttle ich den Kopf und schließe den Deckel der Farbtopfes.

*

Als ich es nicht mehr aufhielt, verließ ich den Saal und ging zum Parkplatz.

"Mama?", frage ich in den Hörer.

"Riley! Was ist passiert?", fragt sie besorgt.

"Bitte komm schnell zur Uni. Ich habe schon die ganze Zeit ein Stechen im Bauch."

"Ich bin in drei Minuten da", war das letzte, was ich hörte, bevor sie aufgelegt hat.

The Skater BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt