Kapitel 9

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RILEYS MUTTER

*kurz nach Rileys und Alex' Aufbruch*

"Bin wieder zu Hause!", rufe ich und schließe die Haustür hinter mir.
"Bin im Wohnzimmer!", erwidert Amy.

"Wo ist Riley?", frage ich sie und setze mich auf die Couch.
"Sie ist vorhin mit einem Rucksack runtergekommen und meinte, dass du ihr erlaubt hast, bei Alex zu schlafen", erzählt sie und guckt mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

"Hab ich eigentlich nicht." Misstrauisch fische ich mein Handy aus meiner Tasche und versuche Riley zu erreichen.
"Ihr Handy ist aus.."

"Ruf Alex an!", rät Amy mir. Ich nicke und rufe ihn ebenfalls an.
"Auch aus."

"Versuch's mal bei Alice."

"Hey, hast du Glück! Ich bin gerade Nachhause gekommen", lacht Alice am anderen Ende der Leitung. "Was gibt's?"

Ich schildere ihr alles, worauf sie in Alex Zimmer nach sieht.

"Hier ist niemand. Warte dort liegt ein Zettel."

"Hey Mom. Macht euch keine Sorgen um Riley und mich. Uns geht es gut. Wir haben eine Mission zu erledigen.  Zwinkersmiley. Spontanität ist alles. Alex Herz", liest sie vor.

"Ich bin der ganzen Sache misstrauisch", murmel ich.
"Diana, es wird alles gut. Fahr zur Polizeistation. Ich komme auch" Und schon hat sie aufgelegt.

"Kommst du mit zur Polizei, Amy?, frage ich meine Stieftochter. Sie nickt und folgt mir zum Auto.

Hoffentlich wird alles gut.

*

"Das heißt, die beiden könnten jetzt auf dem Weg nach Konstanz sein?", frage ich zum tausendsten Mal.
"Ja, das könnte sein. Ich werde die Polizisten in Konstanz alarmieren und bitten Ausschau nach den beiden zu halten", meint der brünette Polizist. "Geht nach Hause und ruht euch erstmal aus. Wir werden euch so schnell wie möglich informieren, wenn wir irgendwas wissen."

Tja, aus ausruhen wurde nichts. Ich lag die ganze Nacht wach und habe kein Auge zubekommen..

ALEX

"Hey, es ist doch okay, wenn meine Schwester und ihr Freund für ein paar Tage hier bleiben können, oder?", fragt Dorain seine Mitbewohner, als wir alle am Tisch sitzen.

"Klar haben wir nichts dagegen. Wie heißt ihr beiden?", fragt uns eine blonde Frau lächelnd.

"Ich bin Riley und das ist Alex", erwidert Riley lächelnd.

"Freut mich euch kennen zu lernen. Wie heißt ihr weiter?", fragt ein großer blonder Junge.

"Ist das wichtig?", frage ich misstrauisch.

"Wisst ihr, Riley und Alex? Wir beide sind Polizisten. Und wir haben gestern einen Auftrag bekommen. Ein Mädchen und ein Junge, die genau so heißen wie ihr, sind, ohne das Wissen ihrer Eltern, nach Konstanz gefahren", erzählt die Blondine. "Eure Eltern machen sich große Sorgen. Das ist euch klar, oder?"

"Ich dachte, ihr habt Bescheid gesagt?", fragt Dorain uns.

Unschuldig guckt Riley ihn an. "Ich kann doch auch nichts dafür, wenn ich nach sechs Jahren meinen Bruder wieder sehen will! Du hast doch immer gesagt 'Egal was kommt, ich bin immer für dich da'. Wo warst du die letzten Jahre? Du hast auf keine meiner Anrufe oder Nachrichten geantwortet. Auf Facebook hast du mich auch blockiert. Ich habe dich die letzten Jahre gebraucht. Ich wurde gedemütigt und missbraucht. Wo warst du? Sag es mir!"

Es ist mucksmäuschen still. Niemand traut sich, irgendetwas zu sagen.

"Wo warst du, verdammte Scheiße?!", fragt Riley ihren Bruder aufgebracht.

"Vater hat gesagt, ich darf keinen Kontakt mehr mit euch haben. Er hat mir gedroht, dann Jazzy umzubringen", erwidert Dorain und deutet auf den Hund, der ruhig in seinem Korb vor sich hin schlummert.

"Okay. Gut zu wissen, dass dein scheiß Hund vor mir, deiner Schwester, steht. Komm, Alex. Ich muss hier weg." Sie steht auf und geht durch die Tür aus der Wohnung.

Böse gucke ich noch einmal zu Dorain und folge dann Riley.

"Wie kann man nur den Hund vor seine Schwester stellen?", fragt sie mich weinerlich, als wir unten vor meinem Auto stehen.
Beschützend schließe ich sie in meine Arme.

"Lass uns wieder nach Hause fahren. Ich will hier keine Sekunde mehr bleiben", flüstert sie gegen meine Brust.

Ich nicke und schließe das Auto auf. Wir setzen uns rein und fahren dann los.

RILEYS MUTTER

Gestern wurden wir informiert, dass Riley und Alex tatsächlich in Konstanz sind.

Und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die beiden heute wieder kommen werden.

Johannes, Amy, Pablo, Alice, ihr Mann und ich sitzen vor dem Fernseher und gucken Nachrichten.

Aufeinmal hört man, wie die Tür ins Schloss fällt und Schritte sich dem Wohnzimmer nähern.

Kurz darauf stehen Alex und Riley im Wohnzimmer.

"Was macht ihr nur für Sachen?", frage ich und schließe Riley in meine Arme.

"Das gibt Hausarrest bis an mein Lebensende. Ich weiß. Kann ich jetzt bitte in mein Zimmer? Ich habe keine Lust auf Sprechen", meint sie und drückt sich an mir vorbei hoch in ihr Zimmer.

"Was ist denn passiert?", frage ich an Alex gewandt.
"Das wird sie früher oder später noch erzählen. Sie redet schon seit gestern nicht mehr mit mir", zuckt er mit den Schultern und setzt sich auf die Couch.

RILEY

Ich bin wütend und verletzt zugleich.

Der Köter stirbt sowieso in ein paar Jahren.. Da macht es keinen Unterschied, ob er früher oder später stirbt. Fakt ist, er wird sowieso sterben.

"Hey", nuschelt Alex und legt sich zu mir aufs Bett. "Wie geht es dir?"
"Beschissen", murmle ich und nehme ihm das Eis ab.

"The Big Bang Theory?", fragt er mich und grinst verschmitzt.
Ich nicke.

Irgendwie gucken wir das immer, wenn wir in meinem Bett liegen und Eis essen.
Das ist irgendwie.. unsere Serie..

Bei dem Gedanken muss ich unwillkürlich lächeln.

The Skater BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt