NCIS Story: Der Schlüssel zum Glück

Was gewesen wäre, wenn...

Hallo :)

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Träge ließ sie sich im Schneidersitz neben das Sammelsurium aus Zeitungen fallen und fing an einige davon durchzublättern. Alle paar Seiten fehlte ein Artikel.

Es hatte sie immer fasziniert wie viel Zeit ihr Vater mitbrachte, wenn er denn mal zu Hause war. Oft genug war sie abends bevor sie ins Bett ging im Türrahmen stehen geblieben und hatte ihren Vater am Schreibtisch sitzend, über die Zeitung gebeugt und mit Textmarker bewaffnet, beobachtet. Er führte fein säuberlich Buch über alle Ereignisse, die während seiner Abwesenheit stattgefunden hatten. Erst jetzt fiel ihr ein kleinerer fein säuberlicher Stapel neben den großen, wild herumliegenden Zeitungen auf. Fast hätte sie ihn übersehen. Sie stapelte die restlichen Zeitungen ungeordnet, wenn aber auch ordentlich, und schob sie unter den Schreibtisch. Nun hatte sie Platz genug und griff nach dem Stapel. Es waren nicht einmal, schätzungsweise, 30 Artikel, die ihr Vater da ausgeschnitten hatte. Behutsam nahm sie einen nach dem anderen in die Hand und legte jeden einzelnen sorgfältig auf den Boden. Viele Artikel über ihre Mutter, vor allem über deren Galerie, waren mit roten Herzen markiert, aber auch die halbseitige Anzeige zu ihrer Konfirmation, welche ihr Vater selbst, von einem seiner Aufträge aus Chile aus, aufgegeben hatte, hatte er ausgeschnitten. Sogar ihre Geburtsanzeige war unter den Artikeln gewesen und sie hatte sich gewundert, dass die Anzeige, auch wenn diese nach 15 1/2 Jahren schon sehr abgegriffen aussah, noch recht gut erhalten war. Sie war generell sehr erstaunt, wie sorgfältig ihr Vater alles aufgehoben hatte. Selbst die steinalte Bodenvase, welche ihm ihre Mutter in den 90ern geschenkt hatte und die nun wirklich nicht mehr „up to date" war, stand noch hinter der Tür. Mittlerweile standen zwar keine Blumen mehr darin, aber sie wurde zum Ständer des Baseballschlägers, welchen ihr Vater, natürlich abgesehen von ihrer Mutter und ihr, heiß und innig liebte. Genau wie zu allen anderen Dingen im Zimmer, kannte sie auch diese Geschichte und jedes Mal, wenn sie daran dachte, überlegte sie, ob es sie überhaupt geben würde, wenn er nicht gewesen wäre. Sie lehnte sich zurück mit dem Rücken gegen die Seitenwand des Schreibtisches und noch im selben Augenblick legte sich ein unwirklicher Nebel über die Realität, als sie sich vorstellte, wie ihr Vater als 20-järiger den Baseballschläger nahm, den Ball erwartend in die Knie ging und bereit war zum Schlag auszuholen. Sie sah den Ball fliegen, spürte den Wind im Gesicht und hörte das „Tock", mit dem der Schläger auf den Ball traf. Im nächsten Moment hörte sie den Schrei einer 18-jährigen Version ihrer Mutter und den dumpfen Aufprall, mit dem diese bewusstlos auf den Tribünenboden fiel...

Eigentlich hatte sie die Geschichte vom Kennen lernen ihrer Eltern immer etwas witzig gefunden, doch jetzt fragte sie sich wirklich, was gewesen wäre, wenn.

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xoxo Neele