Tardy's Schwester/ The sister fic(k)

Kapitel 5

Ich wälzte mich unruhig im Bett herum, als die ersten Sonnenstrahlen durch die Vorhänge drangen. Moment mal! Bett? Ich hatte kein Bett bei Taddl.

Dann kamen die Erinnerungen an den vorigen Abend zurück. Und an den Sex. Drei Runden. Es war einfach wow gewesen. Ich schnüffelte.

Jap, das Zimmer roch definitiv noch nach Sex. "Hey, du bist also auch mal wach." sagte Melina, die komplett angezogen und geschminkt im Türrahmen stand. Sie hatte zwei dampfende Kaffeetassen in der Hand. "Ist eine davon vielleicht für mich?" fragte ich aufreizend. "Está claro", antwortete sie und setzte sich aufs Bett und reichte mir eine der Tassen.

Schweigend tranken wir den Kaffee aus. "Wow, das war lecker, jetzt bin ich aufgetankt und fit... für Runde 4..." schlug ich vor.

Sie seufzte. "So gern ich auch würde, aber ich muss noch ein Video für YouTube schneiden."

Verdammt, sie war also YouTuberin. Eigentlich hieß das, dass ich sie nicht mögen dürfte, aber irgendwie fand ich sie trotzdem noch nett. "Hey, sei nicht enttäuscht, du kannst dich solange mit Malte und Manuel vergnügen."

Damit stand sie auf und verließ den Raum. Ich seufzte und wollte mich eigentlich wieder ins Bett fallen lasse, doch stattdessen stand ich auf und suchte meine Klamotten zusammen, die überall im Raum verteilt waren.

Eilig zog ich mich an und machte mich auf die Suche nach diesem Malte und Manuel. Wer waren die überhaupt? Da erinnerte ich mich. Sie hatten gestern auf Melinas Bett gefickt.

Schließlich fand ich sie in der Küche, wie sie ziemlich heftig rummachten.

Ich räusperte mich. Sie schreckten auf. "Wow, wie unhöflich von dir, Süße, hat dir etwa niemand Manieren beigebracht. Man unterbricht niemanden beim Koitus." sagte der Lange, Malte.

"Tja, ist wohl eines meiner Talente", sagte ich aufmüpfig. Dann sah ich, dass sie am Essen waren. "He, kann ich auch was haben?" Ohne Worte bedeuteten sie mir, mich zu setzen und gaben mir einen Teller, Besteck und füllten mir etwas auf.

"Du hast also mit Melina geschlafen?" fragte Malte. "Jap." "Oh, Schätzchen, du musst mir und meinem Honigbär alle schmutzigen Details erzählen. Wir lieben Klatsch und Tratsch. Manuel kauft sich deswegen jede Woche die Brigitte." "Ziemlich geil, was dieses Mädel mit ihrer Zunge anstellen kann fan-tas-tisch."

"Warte", meinte da Manuel "Ist Melina nicht mit Kelly zusammen?" "Jetzt, wo du es sagst, stimmt. Oh oh. Lass mich dir eins sagen, Kleines, wenn du noch etwas länger leben möchtest, solltest du sie es niemals herausfinden lassen. So als kleiner Tipp unter Freunden."

Ich zuckte mit den Schultern. Mir war das ziemlich egal, es war nicht das erste Mal, dass ich mit jemand Vergebenem geschlafen hatte. Ich hielt sowieso nichts von Treue... oder von Beziehungen generell.

Auf einmal fühlte ich, dass ich furzen musste und schon geschah es. Die Jungs sahen mich verdutzt an. "Als ob sie gerade gefurzt hat, was hälst du davon, Schnurzl?" meinte der eine. "Geh lieber schnell auf die Toilette, Liebes, sonst kommt der Schokolaster noch in deine Hose." sagte der andere. Ich schnüffelte. Dann nickte ich. "Ich geh dann mal auf die Toilette."

Es war fast zu spät, als ich endlich auf der Schüssel saß. Ich presste ordentlich und stöhnte dabei ziemlich doll. Irgendwie machte mich das ja schon an.

Dann war die Wurst raus und ich stand auf. Ich betrachtete ihn und beschloss, ihn auf den Namen Edgar zu taufen. Ich holte ihn heraus und beträufelte ihn mit Wasser. "Ab heute heißt du Edgar."

Dann küsste ich ihn und schmiss ihn wieder in die Schüssel. Ich wischte mir den Arsch ab und spülte. "Gute Reise, mein Kleiner." seufzte ich und wischte mir eine Träne aus dem Auge. Sein Leben war so kurz gewesen. Er hatte nicht einmal seinen ersten Geburtstag erlebt.

Dann wusch ich mir die Hände und trat aus dem Badezimmer. "Ariana?" hörte ich Melina rufen. Dann kam sie auf mich zu und blieb kurz vor mir stehen. "Hm, was ist los? Musstest du nicht noch schneiden?" "Ich bin fertig und jetzt habe ich Zeit für Runde vier." Ich leckte mir über die Lippen und ließ mich von ihr ins Schlafzimmer ziehen. Sie schmiss mich sanft aufs Bett und fing an, mich zu küssen.

Ich merkte schon, wie mein Höschen richtig feucht wurde, als auf einmal ein Schreckensschrei zu vernehmen war. "Melina? Wer ist das? Was tust du mit ihr? Betrügst du mich etwa... SCHON WIEDER?" Die Stimme wurde am Ende hysterisch. Melina rollte von mir herunter und ging auf sie zu. "Es ist nicht so wie es aussieht" sagte sie vorsichtig und wollte nach der Hand der Person greifen, doch sie schlug sie weg. Das musste diese Kelly sein, von der Malte und Manuel vorhin geredet hatten.

Ich fragte mich, ob sie wohl auch YouTuberin war. Ich würde Maltuel (so hatte ich beschlossen sie zu nennen) nachher fragen, sie hatten mir nämlich ihre Nummern gegeben.

Jetzt betrachtete ich sie genauer. Sie war eigentlich ganz hübsch. Hellblondes Haar, mittelgroß und eine süße Stupsnase. Vielleicht hatte sie ja Bock auf einen Dreier?

Doch plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Kelly kam auf mich zu und schmiss mich aus dem Bett. "Du Hure, wusstest du etwa, dass sie vergeben war? Warum hast du sie gefickt und verführt? Warum immer ich? Warum?" Bei dem Ausdruck der Verzweiflung auf ihrem Gesicht wusste ich nicht, was ich erwidern sollte. "Ähm...", sagte ich.

Da sprang Melina vor mich. "Lass sie da raus, das ist ein Streit zwischen dir und mir, sie kann doch nichts dafür, dass du es im Bett nicht mehr bringst."

"Sie kann nichts dafür? Natürlich nicht. Aber sie kann was dafür, dass sie mit dir gefickt hat. Wie lange geht das schon so? Hmmm. Gott, ich weiß nicht, warum ich mit so einer Schlampe wie dir überhaupt noch zusammen bin. Mal ehrlich, du hast es doch eh nicht drauf."

"Doch, ihre Zunge ist echt geil" mischte ich mich ein.

Beide warfen mir einen bösen Blick zu. "Halt du dich da raus!" riefen sie. Ich hob meine Hände und sagte dann "Woah, okay."

Dann sah ich zu, wie sich weiter beschimpften und dann schlug Melina Kelly. "Nimm das zurück", schrie sie empört.

Und dann eskalierte es richtig. "AMK" schrie eine von ihnen und sie zogen sich an den Haaren, schrien und prügelten sich. Auf einmal hörte ich ein Mampfen hinter mir.

Maltuel waren aufgetaucht und aßen Popcorn. Ich stellte gar nicht in Frage, wo sie das her hatten. "Läuft das hier immer so?" fragte ich.

Sie nickten. Dann gluckste Manuel vergnügt. "Schmusebärchen, du hast da einen Krümel am Mund."

"Wo, Häschen? Sag mir wo." sagte Malte entsetzt und fuhr sich mit der Hand am Mund entlang.

Manuel nahm Maltes Gesicht liebevoll in die Hand und strich ihm den Krümel weg.

Dann sagte Malte: "Schätzchen, sie lieber zu, dass du hier weg kommst, denn wenn Kelly mit Melina fertig ist wird sie garantiert mit dir weitermachen und wir wollen ja nicht, dass du dir deine zarten Knöchelchen brichst."

Ich nickte. Dann fragte ich besorgt: "Und was ist mit euch? Werdet ihr das überstehen?"

Manuel seufzte theatralisch und legte die Hand auf die Stirn. "Jo, wir schaffen das. Und nun geh, wenn dir dein Leben lieb ist."

Dann sank er in Maltes Arme, der ihn festhielt und leise rief "Nein, Manuel bleib wach, du schaffst das." Er blickte auf. "Husch, geh' jetzt endlich, lass Manuels Opfer für dich nicht umsonst sein."

Auf einmal hörte ich einen wütenden Schrei. "DUUUU!" Ich blickte zu Melina und Kelly und sah Melina blutig, mit einigen Haarbüscheln weniger, ohnmächtig auf dem Boden liegen. Ich blickte zu Kelly auf. Sie spuckte gerade einen blutigen Zahn aus und krempelte ihre Ärmel hoch. "Na warte. Du wirst niemanden mehr ficken können, wenn ich mit dir fertig bin."

Daraufhin gab ich Fersengeld und machte, dass ich aus der Wohnung kam. Ich rannte die Treppen hinunter und stürzte aus dem Haus. Erst als ich ein paar Blöcke entfernt war, blieb ich stehen und holte keuchend Luft.

Plötzlich ertönte mein Klingelton "La Bomba" von Lord of the Lost und ich wunderte mich, wer anrufen würde.

Mir wurde bewusst, dass ich irgendetwas vergessen hatte.

Ich nahm ab.

"Bley", ertönte am anderen Ende der Leitung.

Ich hatte das Familientreffen vergessen. Shit.