Kapitel 22

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Nach der Schule fuhr ich mit den Jungs los zum Boss. Rons Schwester passte in letzter Zeit immer auf Luke und Violetta auf.

Als wir an der Fabrik ankamen, hoffte ich dass der Boss nicht von meinem Gespräch mit Ryan mitbekommen hatte. Wir gingen zum Versammlungsraum, wo Cem schon auf mich wartete.
"Was ist das jetzt eigentlich unser Auftrag genau?"
Alle senkten ihre Blicke.
"Warum will mir den niemand sagen was mein erster Auftrag sein wird? Ich meine das ist mein erster Auftrag?!"
"Komm wir gehen meine Waffe holen, ich erzähl dir dann alles auf dem Weg." meinte Cem zu mir.

Ich schlurfte Cem hinter her.
"Allsooooo?!"
"Okay, aber raste jetzt nicht aus oder so. Der Boss hat uns raus geschickt um Informationen zu beschaffen."
"Und, was ist daran schlimm?"
"Naja, die Leute sagen dir nichts freiwillig. Wir müssen sie solange foltern bis sie es uns sagen und dann müssen wir sie... Naja.... Du weißt schon."
Ich blieb stehen und sah ihn geschockt an.
"Sowas kann ich doch nicht machen. Nur wegen ein paar Informationen."
"Die sind selber Schuld, wenn sie es freiwillig sagen müssen wir sie nicht foltern oder umbringen."
Darauf hin antwortete ich einfach nichts mehr und lief weiter. Es muss doch noch einen anderen Weg geben.
"Cem?"
"Hm?"
"Könnte ich vielleicht versuchen mit ihnen zu reden. Vielleicht sagen sie es mir auch so."
"Okay, aber du musst mir versprechen das du einen Sicherheitsabstand hältst."
Ich nickte und umarmte ihn. Irgendwie werde ich das schon noch schaffen. Nie im Leben werde ich einer Person weh tun wegen ein paar lächerlichen Informationen.

Cem hielt vor einem Haus an, dass ziemlich heruntergekommen aussah. Die Fassade der Hauswand bröckelte schon ab und die Gegend hier sah auch nicht besonders gut aus. Es erinnerte mich alles ein Bisschen an die Gegend wo wir mit unseren Eltern gelebt hatten.

Wir stiegen aus dem Auto aus und liefen Richtung Haus. Ich wollte gerade klingeln, als Cem einfach die Tür eintrat und rein maschierte. Etwas perplex folgte ich ihm ins Haus.

Im Haus war alles kaputt und verstaubt, allgemein war es hier drinnen düster und gruselig. Wir liefen in die Richtung wo Geräusche herkommen, Cem lief mit seiner gezückten Waffe in den Raum, während ich einfach versuchte unsichtbar zu werden. Obwohl ich es nicht sein sollte, war ich unglaublich aufgeregt und hatte Angst. Immerhin ist das meine erster Auftrag, was ist wenn etwas nicht klappt?
Schnell verwarf ich den Gedanken wieder.

Cem öffnete die Tür und ich sah drei Typen. Sie saßen auf einer ranzigen Couch und hatten Vodkaflaschen in der Hand. Als sie uns sahen standen alle drei auf und zogen schwankend ihre Waffen, wenn sie jetzt einen Schuss abfeuern würden, würden sie wahrscheinlich alles treffen außer uns. Denn ich muss echt sagen, dass die Jungs ziemlich betrunken auf mich wirkten. Ich lief auf die Jungs ein paar Schritte zu bis mich Cem an meiner Hand festhielt und mit dem Kopf schüttelte. Die Jungs sahen etwas verwirrt zwischen uns her.
"Ich glaube ihr wisst warum wir hier sind. Wir brauchen bestimmte Informationen von euch."
"Vergesst es." nuschelte einer der Jungs, der in der Mitte stand und meiner Meinung auch der gefährlichste von den Dreien war.
Cem hob seinen Arm und richtete die Waffe auf sie.
"Warte noch kurz."
Cem sah mich an, überlegte kurz, nickte dann aber und senkte seine Waffe.
"Bitte sagt uns was wir wissen wollen."
Alle drei schüttelten den Kopf. Scheiße. Ich will nicht das Cem ihnen weh tut wegen Informationen von Black-Souls. Schnell lief ich auf sie zu und baute mich vor ihnen auf.
"Wenn ihr es uns nicht sagt, werden wir euch zerstückeln, langsam und schmerzhaft. Wisst ihr was ich euch als erstes abschneiden würde?" fragte ich die Jungs die jetzt etwas eingeschüchtert den Kopf schüttelten. "Eure kleinen Freunde werden als erstes dran denken."
Etwas geschockt sahen sie sich an, dann sah mich der kleinste von den dreien an.
"Und du versprichst uns dann nichts zu machen?"
Ich begann zu lachen.
"Warum sollte ich? Ihr sagt mir was ich wissen will und dann sind wir weg."
Die Drei sahen sich noch einmal an und nickten dann. Cem sah etwas überrascht aus, wahrscheinlich hatte er nicht damit gerechnet. Ich setzte mich auf eine Couch und machte es mir bequem.
"Also erzählt uns was ihr über die Black-Souls wisst."
"Naja wir waren nicht lange in der Gang. Wir sind haben es kaum geschafft rauszukommen, aber uns hat Ryan geholfen. Ich sage dir was du willst, wenn du für mich auch etwas tust."
Fragend sah ich ihn an. Mich interessierte eigentlich garnichts mehr nach dem sie seinen Namen erwähnt hatten. Ryan. Wie sehr ich ihn vermisste. Heute hatte ich einfach überreagiert, wahrscheinlich liegt das an der Schwangerschaft. Eigentlich war ich noch nie so drauf. Ich schüttelte kurz meinen Kopf und konzentrierte mich darauf was mir die Jungs sagten.
"Wir wollen in die Black-Corps."
Cem fing an zu lachen und bekam kaum noch Luft. Ich warf ihm einen Killerblick zu und er verstummte sofort.
"Ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist."
"Warum? Du kannst uns doch helfen, du siehst nämlich wie ein hohes Tier aus."
"Denkt ihr ihr würdet dort klar kommen?"
Alle drei nickten stark.
"In Ordnung. Ich bring euch rein, dann könnt ihr jetzt mit kommen wir bringen euch zum Boss und dort könnt ihr ihm alles genau erklären."
Die drei begannen zu lächeln und standen auf.

Während der ganzen Fahrt zum Hauptquartier, warf mir Cem immer wieder Blicke zu die Bände sprachen. Er fand es nicht gut das wir die drei mitnahmen, da sie davor bei den Black-Souls waren. Ich hatte zwar auch zweifel, aber warum sollten sie mich anlügen?

Als wir beim Hauptquartier ankamen, führte ich die Jungs zum Boss. Er saß wie immer in seinem Büro, ich klopfte und trat rein.
"Boss? Die Jungs, die uns die Informationen liefern sollten stehen vor der Tür und wollten mit dir reden. Sie wollten dir alles sagen was sie wissen und als Gegenzug in die Gang reinkommen." erklärte ich ihm alles in der Kurzfassung.
Er seufzte und erhob sich von seinem Stuhl.
"Du weißt das ich dich mag Summer. Aber du kannst doch nicht einfach ein paar Jungs unser Hauptquartier zeigen."
"Keine Sorge Boss ich hab ihnen die Augen verbunden und du hast doch neulich gesagt, dass wir neue Leute brauchen."
Er runzelte die Stirn und dachte wahrscheinlich darüber nach, dann nickte er.
"Bring sie rein."
Ich lächelte ihn an und ging schnell zur Tür um die Jungs rein zulassen.
Sie liefen etwas nervös in das Büro rein und ich konnte deutlich spüren dass sie Angst hatten.
Der Boss nickte mir zu um mir damit anzudeuten hier zu bleiben.

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