Raus aus den Sachen!

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Im Krankenhaus angekommen wurden die Türen des Rettungswagen förmlich aufgerissen und 2 Ärzte mit weißen Kitteln liefen neben den sanitatern her, in das nächste Untersuchungszimmer.

Bei dem Eingang stand drüber in großen weißen Buchstaben : Unfallambulanz.

Mir wurde in dem Moment wieder bewusst was so eben passiert war. Ich sah das pferd, wie es ansetzte zum Sprung und dann doch die Richtung wechselte.

Ich hörte meine panischen schreie an das Pferd, es möge doch anhalten.

Ich sah den geschockten Gesichtsausdruck meiner Freundin vor mir als ich in dem Graben lag.

Dann sprachen mich die Ärzte auf einmal an. Wie ich heiße, ob ich bewusstlos war und ob ich mich erinnern kann was passiert ist.

Mir war zu dem Zeitpunkt zwar klar gewesen, dass sie das vermutlich alles schon von der Rettung wussten und mich nur ablenken wollten. Dennoch dachte ich nicht groß darüber nach.

Ich habe geredet. Habe ihnen gesagt was los ist. Wer ich bin.
Ich erinnere mich auch noch wie ich zu dem Arzt mit Bart sagte:,,Hätte nicht gedacht das ich heute hier lande."

Das war allerdings nach der ersten Dosis Schmerzmittel gewesen.

Die Ärzte haben sich mittlerweile verdoppelt und auch 3 Schwestern kamen dazu und halfen mich aus meiner Kleidung zu bekommen.

Zuerst die Reitstiefel mit Socken. Dann meine Reithose und die Skiunterwäsche die ich darunter anhatte, gegen die Kälte.

In jedem anderen Fall wäre es mir total peinlich gewesen, halbnackt vor so vielen Leuten zu liegen.
Doch ich habe das gar Nicht wirklich mit bekommen.

Dann wollten sie meinen BH durchschneiden. Die eine Schwester griff bereits nach einer schere.

Doch wieso auch immer Bestand ich fest darauf das sie ihn aufmachen und nicht durchschneiden.
Es wäre egal gewesen wenn er kaputt gewesen wäre.

Aber ich war so hektisch, vollgepumpt mit einem wirklich starken Schmerzmittel das ich die Schwester dazu brachte so lange daran rumzufummeln bis er endlich aufging.

Dann kam es zum ernsten Teil. Es wurde getestet ob ich noch alles fühlen konnte.

Ich bekam ein Krankenhaus-Nachthemd über meinen Oberkörper gelegt und ein Arzt griff Vorsichtig meinen Fuß an.

Mein Herz begann zu rasen. -Eventuell hatte ich in diesem Moment den leichten herzanfall.

Ich bekam den Moment total mit. Es schien wie, als würde das Schmerzmittel plötzlich nicht mehr wirken.

Der Arzt griff etwas fester um meinen Fuß und da spürte ich es.

Seine Hand war kalt.
Ich schwöre, ich war noch nie so glücklich eine kalte Hand auf meinem Fuß spüren zu können.

Das war das erste gute Zeichen. Ich kann meine Füße spüren.

Dann begann ich mich zu verkrampften und verfiel in eine Art Schüttelfrost.

Dadurch das ich 20 Minuten in dem Graben gelegen bin, war mir sehr kalt geworden doch das wurde mir erst dort klar.

Die Schwester holte eine Decke, so eine hätte ich jetzt übrigens auch gerne für Zuhause.

Die Decke wurde an ein Gerät angeschlossen, dass 40° Grad Wärme Luft hinein kam.

Ich merkte zwar keine Verbesserung; doch war ich zumindest etwas beruhigt.

In der Zwischenzeit waren die Ärzte raus gegangen um den Vorgang zu besprechen. Eine Schwester redete mit mir. Ich erinnere mich an keine Namen, selbst wenn würde ich sie nicht nennen.

Aber sie hatte hellbraune lockige Haare. Sie war nicht sonderlich hübsch. Sie hatte nichts extrem sympathisches an sich.
Und doch fühlte ich mich neben ihr so sicher wie schon lange nicht mehr.

Ich sah sie danach nie wieder. Doch ich werde ihre Aufmunternden Worte nie vergessen. Durch sie hatte ich weniger Angst vor der Wahrheit die mich wenig später erwarten würde.

Meine Freundin musste in der Weile draußen warten und erledigte die ganzen Formalitäten.

Dann kam ein Arzt hinein.

Er fragte mich ob er mir etwas geben kann. Ich weiß nicht genau was er von mir wollte, aber er schien meine Erlaubnis zu brauchen.

Ich warf der Schwester einen Blick zu. Sie nickte und sagte:,,Stimmen Sie zu. Sie wollen das."

Also nickte ich. Ich vertraute dieser fremden Frau wie blind.

Unfall mit FolgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt