Als Samantha aufwachte schaute sie sich verwirrt um. Wo bin ich?, wunderte sie sich. Da es jedoch dunkel war konnte sie von dem Raum, in welchem sie lag, nichts erkennen. Als Samantha angestrengt in die Dunkelheit sah fiel ihr plötzlich alles wieder ein und sie empfand nur eins: Sie hatte Angst. Samantha hatte fürchterliche Angst um ihr Leben, da sie den Menschenhändlern direkt in die offenen Arme gelaufen ist. Während sie also weiterhin versuchte etwas in der Dunkelheit zu erkennen tastete sie ihre Umgebung ab. Was sie als erstes herausfand war, dass sie in einem Bett lag und nicht gefesselt war (wie hätte sie sonst ihre Umgebung abtasten können). Durch diese Tatsache ermutigt tastete Samantha als nächstes ihren Körper ab, da sie wissen wollte ob sie verletzt war. Da mit ihrem Oberkörper alles in Ordnung war tastete Samantha als nächstes ihre Beine ab, da es fatal wäre wenn ihre Beine in irgendeiner Weise verletzt wären. Als sie also ihre Beine abtastete stockte sie plötzlich, da sie an ihren Waden Stoff spürte. Dies konnte jedoch nicht sein, denn so weit sie sich erinnerte hatte Bella ihr ein knielanges Kleid angezogen. Als Samantha anfing über diese Sache zu grübeln bekam ihr sonst so feines Gehör nicht die Schritte mit, welche vor ihrer Tür endeten. Deshalb erschrak sie als die Tür geöffnet und das Licht eingeschaltet wurde. Von der plötzlichen Helligkeit geblendet kniff Samantha ihre Augen zu. Als sie sich sicher sein konnte das ihre Augen sich an das Licht gewöhnt hatten öffnete sie diese langsam wieder und sah sich in dem Raum um. Wie Samantha schon erkannt hatte lag sie in einem Bett. Die großen Fenster links des Bettes zeigten eine wunderschöne Gartenanlage. Da Samantha dies jedoch nicht sonderlich interessierte sah sie an sich runter und war erstaunt. Sie hatte ein langes Abendkleid an und nicht mehr das Kleid welches sie vorher an hatte. Von dieser Tatsache doch sehr überrascht fragte sie sich wer und vor allem warum sie umgezogen wurde. „Guten Morgen meine Liebe. Ich hoffe du hast gut geschlafen.", hörte Samantha auf einmal eine Stimme die ihr nur allzu vertraut vorkam. Sie kannte diese Stimme zu gut, erschien sie doch fast jeden Abend zusammen mit anderen Stimmen in ihren Alpträumen. Als Samantha also diese Stimme hörte versteifte sie sich automatisch, verband sie mit dieser Stimme nur schlimme Erinnerungen. Plötzlich hörte sie wie die Person, welche zu der Stimme gehörte, anfing zu kichern und sagte: „Du brauchst diesmal keine Angst haben meine Liebe. Ich habe es auf andere Regionen deines Körpers abgesehen. Und dies wird nicht ganz so schmerzhaft. Doch möchte ich vorher noch ein bisschen deine Gesellschaft genießen." Dieser eine Satz sorgte dafür das Samantha noch mehr Angst bekam und am ganzen Leib zitterte. Trotzdem nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und fragte mit relativ fester Stimme: „Und wie darf ich dies Ihrer Meinung nach verstehen, Earl Fortescue?" Der Earl blickte Samantha mit seinen eiskalten blauen Augen an bevor er ihr antwortete: „Wie ich es gesagt habe meine Liebe. Du wirst mir ein bisschen Gesellschaft leisten. Und da ich mich schon so sehr darauf gefreut habe, habe ich mir gedacht das wir doch direkt mit einem Ball beginnen." Somit kicherte der Earl wieder, bevor er das Zimmer verließ und Samantha allein in der Dunkelheit zurück blieb.
Währenddessen bei Ciel und Sebastian:
Nachdem Ciel Samantha nach draußen geschafft hatte machte er sich wieder auf den Weg zurück in die Halle, um mit Sebastian nach Spuren des Täters zu suchen. Da er schon öfters solche Szenen gesehen hatte machte ihm dieses Bild auch nichts aus. Außerdem war er als Teufel viel robuster geworden als er als Mensch war. Während Sebastian schon nach Spuren suchte sah Ciel sich die Halle von der Tür aus erst einmal genauer an. „Es ist doch immer wieder interessant zu was Menschen alles fähig sind.", hörte er seinen Butler belustigt sagen. Da Ciel wusste das Sebastian Menschen als Insekten ansah antwortete er nur: „Menschen würden für Geld alles machen. Während einige lieber ihren Körper verkaufen machen andere halt... das hier. Und jetzt such weiter nach irgendwelchen Hinweisen. Ich möchte die Queen nicht allzu lange mit Ergebnissen warten lassen." Somit machte er sich nun auf den Weg durch die Halle, um selbst nach Spuren oder sonstigen Hinweisen zu suchen. Da es ihn jedoch trotz seiner neuen körperlichen Verfassung anwiderte in den Innereien irgendwelcher Menschen zu wühlen überließ er dies Sebastian, während Ciel die Tische und Schränke in der Halle durchwühlte. Als die beiden jedoch nach 2 Stunden immer noch nichts gefunden hatten beschloss Ciel die Halle zu verlassen und zusammen mit Samantha zurück zum Anwesen zu fahren. Die Ermittlungen konnten sie dann noch morgen weiterführen entschied er. Als sie jedoch nach draußen traten und Ciel zu der Stelle sah, wo er Samantha verlassen hatte, wurde er überrascht: Anstatt einer leicht genervten Samantha gegenüber zu stehen welche ihn anmotzte weil sie so lange warten musste fand er den Platz vor der Halle verlassen vor. „Samantha! Wo zum Teufel steckst du?!", rief Ciel, da er annahm das Samantha sich die Beine vertreten hat. Als Samantha jedoch nach einer halben Stunde (ja, so lange haben die beiden gewartet) immer noch nicht aufgetaucht war, beschloss Ciel sie zu suchen. Er drehte sich nach rechts und wollte den Weg weiter zum Hafen gehen, als er von Sebastians Stimme gestoppt wurde die sagte: „Wartet junger Herr. Ihr geht in die falsche Richtung. Ich kann den Geruch von Miss Rainsworth deutlich wahrnehmen. Wenn ihr euch genau konzentriert, müsstest ihr ihn eigentlich auch wahrnehmen." Ciel, der seinem teuflischen Butler vertraute, streckte die Nase ein bisschen in die Luft, schloss die Augen und konzentrierte sich voll und ganz auf Samantha. Zuerst konnte er nichts außer dem Geruch von verfaultem Fisch wahrnehmen, als er plötzlich die Augen aufriss. Er hatte ihn gefunden, den Geruch von Rosen, welcher einen Hauch Pfefferminze beherbergte. Ciel lächelte zuerst, hatte er es immerhin geschafft ohne sich komplett auf Sebastian verlassen zu müssen, runzelte jedoch sofort die Stirn als er einen üblen Gestank wahrnahm, welcher sich unter Samanthas Geruch gemischt hatte. Er sah Sebastian an und fragte: „Sebastian, was ist das für ein Gestank, welcher mit in Samanthas Geruch liegt?" „Das, junger Herr, ist der Geruch von Angst. Wie es aussieht ist Miss Rainsworth aus Angst vor etwas oder jemanden in diese Richtung geflüchtet.", erklärte der Butler seinem Herrn. Ciel nickte verstehend und machte sich erneut auf den Weg, diesmal jedoch Samanthas Geruch folgend. So gingen sie ein paar Minuten durch die Gegend, bis sie in einer Sackgasse endeten. Ciel, der die Situation zwar nicht dafür angemessen fand, schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn während Sebastian sagte: „Das kann auch nur Menschen passieren. In einer Gefahrensituation in eine Sackgasse laufen. Aber ich habe einen neuen Geruch welchem ich folgen kann. Doch vorher möchte ich Euch zum Anwesen bringen, junger Herr. Ich möchte mir nicht vorstellen was Pluto sonst alles anstellen würde wenn er länger alleine bleibt." Ciel, der sich es auch nicht vorstellen wollte, nickte nur und ging mit Sebastian zurück zur Kutsche. Bevor Ciel jedoch in die Kutsche einstieg drehte er sich noch einmal um und sagte: „Sebastian, ich verlange von dir, dass du herausfindest wo Samantha steckt und eine Möglichkeit findest sie zu retten." dabei sah Ciel Sebastian mit grimmigen Blick an. Angesprochener grinste innerlich, während er sich verbeugte und sagte: „Yes, my Lord. Ich werde, nachdem ich sie zurück zum Anwesen gebracht habe, sofort alles in die Wege leiten und so schnell wie möglich mit Ergebnissen erscheinen." Da Ciel mit dieser Antwort zufrieden war stieg er in die Kutsche und zeigte so Sebastian, dass dieser losfahren konnte. Als sie das Anwesen erreicht hatten gab Sebastian Bella die Anweisung, sich um Ciel zu kümmern und verschwand. Da er einen Ausgangspunkt hatte machte sich Sebastian unverzüglich auf den Weg zum Hafen, da er neben dem Geruch von Samantha auch noch den Geruch von zwei männlichen Personen wahrgenommen hatte. Und da Sebastian dachte, dass ihn Samanthas Geruch nicht großartig weiterhelfen würde (wobei er Recht hatte) folgte er dem Geruch der Männer. Da Samantha erst vor ein paar Stunden verschwunden war konnte Sebastian den Geruch ganz gut folgen. Er sprang, so schnell wie seine Beine ihn trugen, über die Dächer und hielt ab und zu seine Nase in die Luft, um den Geruch nicht zu verlieren. Nach endlosen Stunden, wie ihm schien, erreichte Sebastian ein Anwesen. Dies ließ ihn leicht schmunzeln, da erstens der Geruch der Männer hier endete und zweitens er das Anwesen kannte. Dieses Anwesen gehörte nämlich Earl Fortescue, einem Geschäftspartner von Ciel. Sebastian blieb zuerst auf einem Baum stehen und sah sich um. Als er sich vergewissert hatte, dass keine Leute auf ihn aufmerksam wurden, stieß Sebastian sich ab und landete auf einem Balkon (der Baum stand sehr nah an dem Anwesen). Dort sah er sich das Anwesen von innen an und wurde überrascht: In dem Zimmer, in welches Sebastian schaute, lag Samantha mit einem Buch in einem großen Bett. Da Sebastian jedoch nicht wollte, dass sie auf ihn aufmerksam wurde, schlich er sich leise davon und suchte nach dem Earl. Da die erste Etage von einem kompletten Balkon umgeben war, welcher von Gittern räumlich getrennt war, war es ein leichtes für Sebastian die restlichen Zimmer zu untersuchen, da er einfach nur über die Gitter klettern musste. Als Sebastian gerade über das dritte Gitter kletterte fand er das Zimmer von Earl Fortescue. Dieser saß dort mit seinen Bediensteten und besprach sich mit ihnen. Da das Fenster gekippt war (AU: konnte man damals die Fenster schon kippen? Egal) brauchte er sich nur etwas anstrengen um den Worten des Earls zu lauschen. Also lehnte er sich etwas nach vorne und hörte in aller Ruhe zu, was der Earl von sich gab. „Wie ihr alle wisst habe ich beschlossen in 3 Tagen einen Ball zu veranstalten. Ich verlange von euch, dass ihr bis dahin alles geschmückt habt und das Menü vorbereitet habt. Außerdem schreibt ihr an alle meine Freunde und Geschäftspartner Einladungen. Und vergesst dabei nicht Earl Phantomhive. Mit ihm laufen die Geschäfte zur Zeit sehr gut. Ach und bevor ich es vergesse: Schickt einen Schneider zu Lady Rainsworth. Sie soll als mein Ehrengast außerordentlich schön aussehen. Das war alles. Ihr könnt euch an die Arbeit machen." Somit verbeugten sich die Bediensteten und verließen den Raum. Sebastian, der zufrieden vor sich hin grinste, hatte genug gehört und machte sich wieder auf den Weg zum Anwesen der Phantomhives, um seine Ergebnisse Ciel mitzuteilen. Als er kurze Zeit später beim Anwesen ankam ging er auf direktem Weg zu Ciel, welchen er im Salon vorfand. Dieser schaute auf als er Sebastian hörte und fragte: „Und, hast du etwas herausgefunden?" Sebastian nickte bevor er Ciel antwortete: „Ja junger Herr, ich habe so einiges herausgefunden. Unter anderem, dass sich Samantha in dem Anwesen von Earl Fortescue aufhält. Und wie es scheint hat der Earl auch etwas mit den Menschenhändlern zu tun, deren Lager wir bei den Docks gefunden haben. Und ich habe noch eine Neuigkeit für euch: Der Earl veranstaltet in drei Tagen einen Ball, zu dem ihr auch eingeladen werdet. Wenn ich richtig vermute müsste die Einladung noch heute Abend eintreffen." Mit diesen Worten drehte sich Sebastian um und verließ den Raum. An der Tür blieb er jedoch noch einmal stehen, schaute auf seine Uhr und sagte zu Ciel: „Wie ich gerade sehe ist es schon wieder Zeit für das Abendbrot junger Herr. Ich werde es unverzüglich zubereiten." Somit verschwand er in der Küche, woher man kurze Zeit später geklapper hörte. Während Sebastian das Essen zubereitete, saß Ciel im Salon und grinste vor sich hin. So, so, Earl Fortescue hat sich also Samantha geschnappt. Er wird noch sein blaues Wunder erleben wenn ich sie mir zurückhole. Wie kann er es nur wagen mein Eigentum auch nur zu berühren?, dachte sich Ciel während Sebastian mit dem Essen in den Salon trat. Nachdem Ciel fertig war ging er in Begleitung seines Butlers in sein Schlafgemach, da der Tag doch etwas anstrengend war und Ciel dementsprechend schlafen wollte. Gerade als Ciel die Augen schloss klopfte es an seiner Tür. Ciel setzte sich auf und sagte: „Was ist?" Sebastian streckte den Kopf rein, um sich der Lage seines Herrn bewusst zu werden, bevor er komplett eintrat und mit schnellen Schritten an das Bett von Ciel eilte. „Junger Herr, ich habe euch heute doch erklärt das ihr höchstwahrscheinlich heute Abend noch die Einladung bekommen werdet. Ich möchte euch nur die Einladung geben, welche Earl Fortescue von einem Eilboten hat ausliefern lassen.", sprach er während er Ciel einen Brief auf einem silbernen Tablett reichte. Dieser nahm den Brief, brach das Siegel auf und begann zu lesen:
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Ein höllisch guter... Schoßhund?
ParanormalDie 19- jährige Samantha lebt zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Stiefvater auf einem wunderschönen Anwesen in London. Hört sich doch alles klasse an, oder? Ist es jedoch nicht. Samantha wird nämlich so gut wie jede Nacht von ihrem Stiefvater missb...