Kapitel 5

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Klopf, klopf... Wieder hörte Samantha dieses nervende Klopfen. Da sie aber wusste, dass Sebastian jeden Moment wieder reinkommen würde ließ sie sich nicht stören und schlief einfach weiter. Als sie dann hörte wie die Tür geöffnet wurde dachte sie nur Wieso klopft er extra noch jeden Tag an wenn er am Ende sowieso einfach ins Zimmer kommt. Da kann er sich diese Zeit und Energie sparen. So wurde ihr auch wieder die Decke weggezogen (doch diesmal komplett) und sie hörte wie jemand sagte: „Samantha, nun steh endlich auf. Wir haben keine Zeit um zu schlafen, wir müssen endlich mit den Ermittlungen anfangen." Sie wollte gerade aufstehen,als sie in der Bewegung innehielt. Diese Stimme hörte sich nämlich nicht wie die Stimme von Sebastian an. Diese Stimme war viel heller und kindlicher, während Sebastian eine sehr dunkle und männliche Stimme hatte. Da Samantha nun neugierig geworden war wer sie denn weckte, setzte sie sich auf und öffnete die Augen. Und zu ihrer Überraschung stand dort kein geringerer als Ciel. „Ciel? Was machst du denn hier?", entfuhr es Samantha auch schon. Dieser rollte aufgrund ihrer Frage genervt mit den Augen bevor er ihr antwortete: „Wonach sieht es denn aus? Ich wecke dich natürlich. Sebastian habe ich schon weg geschickt damit er die Kutsche bereit macht, da ich sofort aufbrechen möchte wenn du dich angezogen hast. Frühstücken kannst du dann in der Kutsche. Und ich würde dir raten ein Kleid anzuziehen mit dem du gut laufen kannst. Dies werden wir nämlich den größten Teil des Tages machen." Somit drehte er sich um und verließ das Zimmer, damit Bella es betreten konnte. Als Samantha sie sah fragte sie: „Hast du mitbekommen was Ciel gesagt hat?" Nachdem Bella genickt hatte fuhr sie fort: „Dann überlasse ich es heute dir mir ein Kleid auszusuchen. Ich glaube nämlich das du besser weißt was ich anziehen kann als ich." Bella, die sich sehr darüber freute so etwas machen zu dürfen verbeugte sich bevor sie sagte: „Aber natürlich Miss Rainsworth. Sie können sich voll und ganz auf mich verlassen." Somit verschwand sie im Ankleidezimmer und kam kurze Zeit später wieder. In der linken Hand hielt sie neben einem paar Stiefel mit flachen Absätzen schwarze Overkneestrümpfe, während auf ihrem rechten Arm ein wunderschönes schwarzes Kleid lag. Somit begann sie Samantha das Kleid anzuziehen. Nachdem sie fertig war setzte sie sich auf einen Stuhl und Bella zog ihr die Strümpfe und die Stiefel an. Gerade als Samantha aufstehen wollte um sich im Spiegel zu betrachten wurde sie sanft von Bella wieder zurück gedrückt. „Bitte warten sie noch Miss Rainsworth. Wenn ich Ihre Haare fertig habe können sie sich gerne im Spiegel betrachten. Außerdem brauchen sie so nicht zweimal aufstehen.", war ihre Aussage während sie anfing Samantha die Haare zu kämen. Sie fasste sie in einem hohen Zopf zusammen und begann die Haare zu flechten. Als sie fertig war lächelte Bella und sagte zu Samantha: „Miss Rainsworth, ich bin fertig. Wenn Sie möchten können Sie sich jetzt im Spiegel anschauen." Da Samantha endlich wissen wollte wie sie aussah sprang sie von dem Stuhl auf und ging zügig zum Spiegel. Als sie davor stand staunte sie, da ihre Haare trotz des Zopfes bis zur Mitte ihres Rückens ging. Was Samantha jedoch am meisten staunen ließ war das Kleid. Dieses war in einem schlichten schwarz und ging ihr bis zu den Knien. Am schönsten fand sie jedoch die Schleifen. Das Kleid hatte jeweils drei Schleifen im Brustbereich, welche untereinander angereiht waren und außerdem befanden sich noch jeweils 2 Schleifen am unteren Drittel des Rockes. Ein weiterer Hingucker waren außerdem noch die Bänder, welche über Kreuz in ihrem Nacken liefen und die Overkneestrümpfe. Samantha war Bella so dankbar für ihre Wahl, dass sie ihre Dankbarkeit nicht in Worte fassen konnte und die Dämonin kurzerhand umarmte. Diese versteifte sich kurz, erwiderte jedoch kurze Zeit später die Umarmung. Als den beiden bewusst wurde was sie taten trennten sie sich wieder voneinander und schauten verlegen zu Boden. „Es tut mir leid Miss Rainsworth. Ich hätte mich beherrschen sollen.", entschuldigte sich Bella. Als Samantha diese Worte vernahm sah sie verwirrt auf und sagte zu Bella: „Du brauchst dich nicht entschuldigen. Du hast doch nichts schlimmes getan. Die Umarmung ging von mir aus. Und wenn ich nicht gewollt hätte das du mich umarmst hätte ich es dir gezeigt. Und nun komm. Ciel wartet garantiert schon wieder voller Ungeduld auf mich." Die beiden Frauen lächelten sich an und gingen gemeinsam zur Kutsche, wo Ciel wirklich voller Ungeduld auf Samantha wartete. Als er sie sah stieg er in die Kutsche und wartete das Samantha ihm folgte, was sie auch tat. Als sie dann endlich losfuhren lehnte sich Samantha aus dem Fenster der Kutsche und winkte Bella zum Abschied noch zu. Als Ciel dies mitbekam schnaubte er nur belustigt bevor er zu Samantha sagte: „Du brauchst Bella nicht zuwinken. Sie ist nur eine Bedienstete und es dementsprechend gewohnt das wir ohne ein weiteres Wort losfahren." Samantha sah Ciel an bevor sie ihm erklärte: „Für dich mag das so sein, doch für mich ist es nicht so. Ich sehe sie nicht einfach nur als Bedienstete sondern als Freundin. Denn das ist sie nämlich für mich. (Davon mal abgesehen das sie das einzige weitere weibliche Lebewesen ist was sich auf dem Anwesen Ciels aufhält.) Und als Freundin darf ich ihr ja wohl zuwinken." Somit drehte sie ihren Kopf demonstrativ zur Seite und starrte aus dem Fenster, da die Unterhaltung für sie beendet war. Ciel, der seine Nerven für zu kostbar hielt um sie in einem Streit mit Samantha zu verlieren, hatte dem nichts hinzuzufügen und schaute auch aus dem Fenster. So verlief diese Kutschfahrt wie so oft schweigend, bis sie die erlösenden Worte Sebastians vernahmen. „Junger Herr, Miss Rainsworth, wir sind angekommen.", sagte er während die Kutsche stoppte. Er half Ciel aus der Kutsche und dieser half Samantha aus der Kutsche. Als sie aus der Kutsche war sah sich Samantha verwirrt um. Sie waren in einer kleinen Straße von London und standen vor einem Laden. Dies an sich war ja nicht so verwunderlich. Was das Verwunderliche war, war das Schild, welches über der Tür hing. „Undertaker?", las sie laut vor. „Genau, der Undertaker. Ich meine, wo bekommt man am besten Informationen über verstümmelte Leichen als beim Undertaker. Ich meine wir bekommen sie sogar aus erster Hand.", sagte Ciel während er Samantha die Tür aufhielt. Diese schaute kurz in den dunklen Laden und machte sich Mut, bevor sie dicht gefolgt von den beiden anderen das Ladeninnere betrat. Drinnen angekommen sah sie sich als erstes um, da sie noch nie bei einem Leichenbestatter gewesen war. Als Samantha in dem Dämmerlicht, welches herrschte, neben lauter Särgen auch noch Spinnenweben sah fühlte sie sich in ihrer Vermutung bestätigt. Gerade als sie erwähnen wollte das doch niemand in dem Laden sei, öffnete sich einer der Sargdeckel und ein Mann lächelte Ciel belustigt ins Gesicht, wobei sie sich fragte wie sie erkennen konnte das er belustigt lächelte, da seine Augen von seinen langen weißen Haaren verdeckt waren und man nur das untere Drittel sehen konnte, wo neben seinen Lippen eine Narbe zu sehen war, welche sich von seiner rechten Wange nach links oben unter seine Haare zog. Er trug einen langen schwarzen Mantel und einen schwarzen Hut, welcher auch sehr lang war und zum Ende hin spitz zulief. An und für sich war, außer das er in einem Sarg stand, nichts besonderes an dem Mann. Doch dies sollte sich ändern. Der Mann fing nämlich an zu Grinsen und sah Ciel an (sie vermutete zumindest das er Ciel ansah, da sie aufgrund der Haare, welche seine Augen verdeckten, nicht genau sagen konnte). Während er also Ciel angrinste begann er plötzlich mit einer leicht rauen Stimme zu sagen: „Hast du dich endlich entschieden, in einen meiner Spezialsärge zu steigen?", bevor er anfing wie ein irrer zu kichern. Ciel verdrehte kurz die Augen, da er dieses kleinen Spielchen schon zu gut kannte, bevor er erwiderte: „Nein Undertaker, du weißt ganz genau weswegen ich hier bin." Samantha, die das Spielchen jedoch nicht kannte, starrte verwirrt von einem zum anderen. Als der Undertaker dies gewährte, schaute er sie direkt an und sprach, an Ciel gewandt: „Sag Ciel, magst du mir nicht deine Begleitung vorstellen? Ich würde sie doch gerne bei ihren Namen anreden wenn ich mit ihr spreche." Ciel, der total vergessen hatte das Samantha auch mit anwesend war, lächelte sie kurz entschuldigend an bevor er dem Undertaker erklärte: „Dies ist Samantha Rainsworth. Sie ist meine Vertragspartnerin und wohnt auch auf meinem Anwesen." Der Undertaker schaute Samantha weiterhin an als er anfing zu kichern und sagte: „Hi Hi HI... Guten Tag Samantha. Ich bin der Undertaker und verantwortlich für dieses schöne Etablissement. Es freut mich die Person kennenzulernen welche Ciel, außer der Queen natürlich, ein weiteres Halsband um seinen schönen Hals legt." Da der Undertaker keine Anstalten machte seine Aufmerksamkeit wieder Ciel zuzuwenden räusperte sich dieser und fragte, nachdem er wieder die volle Aufmerksamkeit des Undertakers hatte: „Also, was ist Undertaker. Kannst du mir die Informationen geben die ich brauche?" Angesprochener sah Ciel tief in die Augen (so schien es zumindest) und sagte: „Thi Hi Hi Hi Hi. Du weißt doch was ich im Gegenzug dafür von dir verlange oder Ciel?" „Natürlich. Und wie du weißt habe ich es letztes Mal auch geschafft.", war die patzige Antwort von Ciel bevor er sich zu Samantha und Sebastian umdrehte und sagte: „Sebastian, geh mit Samantha nach draußen und wartet dort bis ich euch sage das ihr wieder den Laden betreten dürft. Und passe auf das Samantha den Laden nicht

vorher betritt." Sebastian verbeugte sich kurz vor Ciel bevor er mit Samantha den Laden des Undertakers verließ. Draußen angekommen drehte Samantha sich zu Sebastian und fragte diesen: „Was soll das Sebastian? Wieso müssen wir den Laden verlassen und dürfen ihn ohne die Erlaubnis von Ciel nicht betreten? Und was möchte denn der Undertaker haben?" Sebastian sah sie aus undurchdringlichen Augen an bevor er ihr antwortete: „Glauben Sie mir Miss Rainsworth, dass werden sie gleich selbst erfahren was der Undertaker meinte." Somit drehte er sich wieder so, dass er den Laden anschauen konnte und wartete auf Ciel. Samantha schaute auch wieder zu dem Laden, da ihr nix anderes übrig blieb. Und so warteten sie. Und warteten. Und warteten. Nach geschlagenen 20 Minuten wollte Samantha sich wieder zu Sebastian umdrehen und Fragen wie lange es denn eigentlich dauert, als auf einmal ein Ohrenbetäubendes Lachen zu hören war. „AHAHAHAHAHA!", hörten die beiden während Ciel hinaustrat und sagte: „Ihr könnt jetzt wieder reinkommen. Ich schätze mal das uns der Undertaker jetzt sagen wird was wir wissen wollen." Er drehte sich um und ging in den Laden. Samantha schaute Sebastian verwirrt an und wartete auf eine Erklärung, doch dieser grinste nur und hielt ihr die Tür auf. Die beiden gingen in den Laden und Samantha staunte nicht schlecht als sie den Undertaker sah. Dieser lag nämlich halb über seinem Tresen und wischte sich die Lachtränen weg, während er immer noch vor sich hin kicherte. Samantha, die durch dieses Bild noch verwirrter war, hielt es einfach nicht mehr aus und fragte: „Könnte mir mal irgendjemand sagen WAS hier gerade passiert ist?" „Aber natürlich Samantha.", hörte sie den Undertaker sagen. „Ciel hat mich gerade für meine Informationen bezahlt. Du musst wissen das ich an Geld nicht interessiert bin. Und da ich, außer meine „Kunden" schön zurecht zu machen, nichts in meinem Leben habe liebe ich es zu Lachen. Und wenn Ciel zu mir kommt habe ich einen Grund damit er mich zum Lachen bringt." Er drehte sich zu Ciel um und sagte: „Ich weiß warum du hier bist. Meinen neuen Kunden fehlt nämlich immer etwas. Bei den Organen ist es ja kein Problem. Doch wenn das Blut fehlt wird es schon ein bisschen schwieriger." Ciel, welcher bestätigend nickte, fragte den Undertaker: „Kannst du sagen was an den Leuten so besonders ist? Oder wo sie ermordet wurden?" Der Undertaker erwiderte kichernd: „Aber natürlich kann ich es dir sagen. Die Leute haben alle etwas besonderes an sich. Sei es eine seltene Blutgruppe oder eine seltene Augenfarbe. Ab und zu besitzen die Leute auch ein sehr starkes Herz, weswegen sie umgebracht werden. Die Täter machen in solchen Momenten nichts anderes als wir. Wir töten auch immer wieder Tiere um an ihren Pelz oder sonstige Sachen zu kommen. Und da meine Kunden immer wieder nach Fisch riechen kann ich mit Gewissheit sagen das sie an den Docks umgebracht werden." „Danke Undertaker.", sagte Ciel als er sich umdrehte und auf den Weg zur Kutsche war. „Du willst wirklich losziehen und die Opfer retten?", wurde er jedoch von dem Undertaker unterbrochen. Ciel drehte sich noch einmal um und antwortete: „Nein Undertaker. Ich habe nicht vor die Opfer zu retten. Der Auftrag der Queen lautet die Täter von dieser Welt verschwinden zu lassen. Und wenn ich die Opfer dabei rette dann ist es halt so." Mit diesen Worten verließ er den Laden, dicht gefolgt von Sebastian. Samantha währenddessen drehte sich zu den Undertaker um und sagte: „Danke Undertaker. Diese Informationen sind für Ciel garantiert sehr hilfreich." Angesprochener kicherte nur und sagte: „Du brauchst dich bei mir nicht zu bedanken. Ich bin es gewohnt das Ciel ohne ein Wort des Dankes meinen Laden verlässt. Und ich bin ihm auch nicht böse deswegen. Er hat mich ja vorher immerhin zum Lachen gebracht." Samantha drehte sich daraufhin um und verließ den Laden, da Ciel schon wieder drängelte. Somit stieg sie in die Kutsche und sie machten sich schweigend auf den Weg zu den Docks um die Täter endlich verschwinden zu lassen.


Ein höllisch guter... Schoßhund?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt