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Das Gesicht von Nott lag in meinem Blickfeld. Seufzend schulterte ich meine Tasche und fragte mit einem genervten Unterton:"Was?"Bitte versteht mich nicht falsch, ich zweifelte garantiert nicht an der Intelligenz des Hauses Slytherin, doch Nott gehörte zu den Vieren der Schwachmatten. Leider miss ich zugeben hat Slytherin auch sehr schlaue und kompetente Schüler. So wie Draci Poo. Jaaa.
"Äh...",er rieb sich verlegen an der Nase."Willst du... mit mir nächste Woche nach Hogsmade?"Kurz stockte ich."Nein tut mir Leid, hab schon was anderes vor",log ich. Natürlich hatte ich nichts vor.
"Ach ja?Was denn?",erkundigte sich Theodore freundlich, trotzdem sah ich das angriffslustige funkeln in seinen Augen.
"Ich äh... ich äh",stammelte ich vor mich hin.
"Sie ist schon mit mir verabredet",von hinten legte mir jemand den Arm um die Schulter. Erstaunt wer denn mein  Retter war, drehte ich meinen Kopf zu Seite und erstarrte. Dort stand Draco, mit seinem Malfoy ich-kann-alles-Grinsen. Die eine Hand tief in der Hosentasche vergraben, die andere um mich geschlungen. Vor Erstaunen klappte mein Kiefer runter.Malfoy hatte grade mich gerettet. I love you Draco!Retter in Not. Halt die Klappe. Misstrauisch beäugte ich ihn. Seine Gesichstzüge liesen keine Regung erkennen. Alles war perfekt unter einer undurchdringlichen Maske versteckt.
"Nicht sabbern, Süße", raunte mir Malfoy mit einem selbstgefälligen Grinsen in mein Ohr. Böse funkelte ich ihn an. Auch wenn er
mir grad aus der Patsche half, hatte ich noch nicht vergessen was er angestellt hat.
"Ah ja stimmt! Dein Tattoo sagt alles", zwinkerte Nott mir zu und machte auf dem Absatz kehrt. Wie gerne hätte ich Malfoy in diesem Moment erwürgt.
"Zieh dir was hübsches an, wir treffen uns dann unten am Tor, so gegen zehn",erklärte Malfoy mir.
"Stopp! Wer sagt, dass ich mit dir nach Hogsmade gehe?",stellte ich meine Ansicht klar. Gelassen antwortete er:"Du kannst auch gerne mit Nott hingehen."Mist! Rasch überlegte ich, fand dann die beste Lösung mit Malfoy zu gehen. "Meinetwegen",presste ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor."Und verdammt noch mal nehm' den Scheiß von mir",setzte ich zischend dran. Blitzartig zuckte ich meinen Zauberstab und presste ihn ihm an die Kehle. Malfoy machte erschrocken einen Satz nach hinten. "Niemals",antwortete der Besagte. Es klang überall nicht eingeschüchtert, doch in seinen Augen glitzerte es unsicher. Zischend feuerte ich einen Fluch oberhalb über seiner linken Schulter. Perplex stellte ich dann fest was ich hier tat. Zitternd senkte ich den Stab. Ich war kurz davor ihn zu verhexen. "Es ... es tut mir leid",stotterte ich. "Kein Problem",erwiderte Draco, schwenkte seinen Zauberstab und ich sah wieder so aus wie vorher. "D- Danke", schon flüchtete ich zur nächsten Unterrichtsstunde. Ich spürte den Blick von ihm auf meinem Rücken.

***

Unruhig saß ich im Unterricht. Neben mir beugte sich Mine über ihre Notizen. Binns erzählte etwas über die Hexenverfolgung im fünfzehntem Jahrhundert. Dieses Jahr würde Mine wohl besser sein als ich. Geschichte der Zauberei war das langweiligste Fach aller Zeiten. Erstens, weil Binns die monotonste Stimme hat die ich kenne und zweitens kann man alles in Büchern der Bibliothek nachlesen. Sicher kannte Mine bereits alle, schien es aber trotzdem notwendig zu finden dem Geist zuzuhören. Wie froh war ich, dass die Methode des vierten Jahrgangs abgesetzt wurde. Ungeduldig warf ich im zwei Minuten Takt einen verstohlenen Blick au meine Armbanduhr. Es war die letzte Stunde für heute und den Rest der Woche. Seit gestern saß ich auf glühenden Kohlen überall wo ich länger als zwei Minuten verweilte. Gleich müsste ich Mine noch schonend beibringen, dass ich - mal wieder - mit Malfoy ausging.In Gedanken malte ich mir bereits aus, wie sie mich in den Schlafsaal sperren würde.
"Oft wurden Muggel für Hexen gehalten, da die wahren Hexen sie mit Verwechslungszaubern belegten. Gwyneth Foscary zum Beispiel ...",schnappte ich von Binns Vortrag auf. Bei ihm dauerten zehn Minuten so lange wie zehn Jahre. Ein Seitenblicke auf Mine verriet mir, dass auch sie endlich eingesehen hatte, dass es keinen Sinn machte Binns zuzuhören.
Am Ende stirbt man sowieso.
"Bis zur nächsten Stunde schreiben Sie mir bitte einen Aufsatz über die besagte Miss Foscary",schloss der Lehrer monoton den Unterricht. Ich war mir sicher, dass er alles vorher eingeübt hatte. Einige Schüler erwachten aus dem Halbschlaf, rafften ihre Sachen zusammen und stürmten Hals über Kopf ins Wochenende. Mine und ich schlenderten gelassen - zumindest versuchte ich es - in die Bibliothek. Meine Freundin hatte sich in den Kopf gesetzt diesen Aufsatz jetzt sofort zu schreiben.
"Mine können wir nicht am Sonntag?",bettelte ich sie an.
"Nein, Hell. Am Sonntag muss ich noch die Sternbilder für Astronomie aufzeichnen und einen Text für Alte Runen übersetzten",erklärte sie mir entschieden.
"Bitte. Bitte, bitte", hing ich ihr im Ohr.
"Hell! Nerv nicht. Außerdem ist da noch etwas...",deutete Mine an.
"Was? Was ist da noch?",hakte ich direkt nach und vergaß meinen eigentlichen Anlass.
"Alsooo, ich hatte da so was geplant mit Harry und Ron",antwortete sie.
"Jetzt mach es nicht so spanend!",hetzte ich Hermine. Mich interessierte wirklich, was Mine sich wieder einmal ausgedacht hatte.
"Wie hast du das eigentlich mit den Haaren und dem Tattoo gemacht?",erkundigte sich mein Freundin.
Ermahnend hob ich eine Augenbraue. Dies ging bei mir nicht.
"Ach Mann! Hell! Lass uns den Aufsatz schreiben und dann erzähl ich dir alles, aber du misst auch rausrücken",sagte Hermine aufbrausend.
"Okay."

No way to love Draco Malfoy! Or maybe yes?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt