Ein Tag wie jeder andere

1.1K 45 5
                                    

Ein normaler Tag auf dem Schiff der Strohhutpiraten ist angebrochen? Nein, ganz im Gegenteil, dieser Tag soll alles andere als normal werden. Dieser eine Tag wird der Anfang eines furchtbaren Alptraums, aus dem die Strohhutpiraten nicht so schnell wieder aufwachen werden, obwohl er beginnt wie jeder andere Tag auch.

Alles ist friedlich auf der Thousand Sunny. Das Meer auf der Grand Line ist so ruhig und das Wetter so angenehm wie lange nicht mehr.
Die Sonne steigt gerade über den Horizont und die ersten Strahlen erhellen den weiten Ozean, als eine Person sich an die Reling des Schiffes anlehnt und auf das weite Meer hinaus starrt, dabei genüsslich eine Zigarette raucht. Sanji, der Smutje der kleinen Piratenbande, ist wie immer der Erste auf den Beinen. Natürlich ist es selbstverständlich für ihn, so früh am Morgen schon wach zu sein. Immerhin hat er die große Aufgabe, für die hunrige und gefräßige Meute täglich eine ordentliche Mahlzeit auf den Tisch zu setzen, oder besser gesagt fünf. Der Käpten kann und will keinesfalls auf seine fünf Mahlzeiten verzichten. Auch den anderen ist es am liebsten, wenn Ruffy satt ist. Dann ist er wenigstens nicht mehr so nervig und die Crew hat ihre Ruhe. Obwohl..., mit Ruffy als Kapitän haben die Strohhüte nie einen ruhigen Tag. Wenigstens wird ihnen aber auch nie langweilig.
Sofort nach seiner morgendlichen Zigarette macht sich Sanji auf in die Kombüse, um mit den Vorbereitungen für das Frühstück zu beginnen.

Sobald das Essen fertig ist, der Tisch gedeckt und die Küche aufgeräumt, macht sich der Smutje auf den Weg, seine geliebten Frauen zu wecken. Immerhin muss er ihnen einen gewissen Vorsprung verschaffen, bevor der Gummimensch wach wird und sich auf das Essen stürtzt.
Am Zimmer angekommen klopft Sanji leicht an die Tür. Robin ist diejenige, die diese öffnet und den -wie immer in einem Anzug gekleideten- Smutje begrüßt. "Guten Morgen Herr Koch". Die Archeologin hat wiedermal ein freundliches Lächeln aufgesetzt. "Guten Morgen Robinchen, du siehst wie immer bezaubernd aus. Hast du auch gut geschlafen?" Bei diesen Worten wurde Sanjis Stimme um einige Oktaven höher als normal, er überhäuft die Schwarzhaarige auch noch mit unmengen an Komplimenten, welche sie mit einem leichten freundlichen Lächeln entgegen nimmt. Etwas anderes würde man von dem liebestollen Koch auch nicht erwarten. Er liebt nunmal seine beiden "Engel", wie er sie nicht all zu selten nennt.
"Ich habe sehr gut geschlafen, danke! Da du ja bereits hier bist, nehme ich an, dass das Frühstück fertig ist?" "Es steht alles bereit. Natürlich nur das Beste für Robinchen und Namilein. Ich lasse euch dann mal allein und wecke noch schnell die anderen." "Gut, Nami und ich werden gleich da sein." Damit verabschieden sich beide und Sanji begibt sich zu der Kajüte der Jungs. Dort angekommen, öffnet er ohne weiteres die Tür und ruft so laut, dass ihn auch jeder verstehen kann: "Los, aufstehen ihr Schlafsäcke! Das Frühstück steht bereit." Sofort als Ruffy nur das Wort Frühstück hört, reißt er die Augen auf. Egal wie tief er auch zu schlafen scheint, wenn es um Essen geht, würde er wohl auch noch aus einem Koma aufwachen, um es zu bekommen.
Sanji ist nicht dumm und schon eine Weile mit diesen Chaoten unterwegs. Sofort verschwindet er von der Tür, was ihm wahrscheinlich jede menge blauer Flecken erspart. Nicht eine Sekunde nachdem der größte aller Chaoten wach wird, ist er schon auf den Beinen, schnappt sich mit der einen Hand seinen geliebten Hut, die andere dehnt er zur Tür und katapultiert sich aus dem Raum, um so schnell wie möglich an das Essen zu kommen. "ENDLICH WAS ZU FUTTERN! ICH HAB' NEN RIESEN KOHLDAMPF!"
Sanjis geziehlter und schneller Tritt stoppt diesen verfressenen Idioten und befördert ihn an den Mast der Sunny, bevor er in die Kombüse störmen kann, um allen anderen noch das Frühstück wegzufressen.
Sanji bleibt vor der Kombüse stehen und wartet auf seine Freunde, die sich zu Ruffys Pech auch schnell blicken lassen.
Lysop und Chopper sind die ersten, die die Kombüse erreichen. Beide sind noch relativ müde, da sie gestern bis spät in die Nacht an einer weiteren Erfindung Lysops gearbeitet haben. Ein kaum zu verstehendes "Morgen, Sanji." ist das einzige, was die beiden im Stande sind zu sagen. Mit halb geschlossenen Augen setzen sie sich auch schon an den Tisch, werden allerdings sofort munter, als sie den leckeren Duft des Essens in sich aufnehmen.
Auf die zwei folgt das verrückte Skelett, das gleich nachdem es Sanji erblickt, ihn ordentlich grüßt. "Yohoho! Einen wunderschönen guten Morgen." Ob bereits tot oder nicht, Manieren hat er, dieser Brook. 'Was man von einem gewissen Schwertheini nicht erwarten könnte', denkt sich Sanji. Diesen erblickt er auch kurze Zeit später. Ohne weitere Worte setzt er sich an seinen Platz. Ein kurzes "Hm." ist das einzige, was sich der Smutje wohl als Begrüßung interpretieren könnte.
"OH MANN, OH MANN, DAS RIECHT JA PRIMA!!" Zusammen mit Ruffy, der bis eben noch am Mast hing, kommen Nami und Robin, wünschen ihrem Koch einen guten Morgen und setzen sich.
'Was unseren Käpten wohl so lange aufgehalten hat?' Normalerweise ist er sofort wieder auf den Beinen, nachdem ihn der Koch Richtung Mast befördert. Ein kurzer Blick auf seines Käptens Kopf klärt ihn auch schon auf. Eine große Beule ziert den Kopf des Gummimenschen. 'Wahrscheinlich hat er mal wieder etwas Dummes vor meiner wunderschönen Namimaus angestellt.'
"Morgen Leute! Na, alles fit bei euch?" Franky, der Letzte der Bande, setzt sich an den Tisch zu den anderen. Die kleine Gruppe ist also endlich komplett und der Kampf um das Essen kann beginnen.

Ruffy nutzt direkt seinen Vorteil, eine so große Reichweite zu haben, aus und bedient sich voller Freude an dem Essen anderer, während sie damit zu kämpfen haben, ihre Teller so gut wie nur möglich vor den gierigen Fingern zu schützen. Robin amüsiert dieses Spektakel, sie isst seelenruhig ihre Pfannkuchen und trinkt genüsslich ihren Kaffee. Franky kann gar nicht mehr aufhören zu lachen. Dieses Chaos bei jeder Mahlzeit ist einfach zu komisch. Nami versucht vergeblich etwas Ordnung zu schaffen, muss aber gleichzeitig darauf aufpassen, dass sie noch genug zu essen bekommt. Dies fällt ihr zum Glück nicht zu schwer, da Sanji immer genau darauf aufpasst, den Fresssack von dem Essen seiner Damen fern zu halten. Chopper und Lysop unterhalten sich mal wieder über irgendwelche neuen Kugeln für Lysops Schleuder, müssen ihr Gespräch jedoch dauernd einstellen, um über ihren erheblichen Verlust an Essen zu klagen, von dem eine bestimmte Person nicht genug kriegen kann. Brook kann sein Lachen, genau wie Franky kaum zurückhalten. Ein Wunder, dass er nicht an dem ganzen Essen erstickt, das er sich gleichzeitig in den Mund stopft. Er macht seinem Kapitän alle Ehre. Zoro fuchtelt ständig mit der Gabel rum, um die Gummihände abzuwären. Alles in allem ist es ein Tag wie jeder andere.
Sanji kann sich ein kurzes Lächeln nicht verkneifen. Diese strahlenden Gesichter, die er jeden Tag sieht, wenn seine Freunde gierig über sein Essen herfallen, würden doch jeden Koch glücklich machen.

Ich allein trage die SchuldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt