Der Bruch

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Ein wenig später ist das Essen auch schon fertig. In der Zwischenzeit gehen die Piraten ihren gewohnten Tätigkeiten nach, als sei der heutige Tag kein Kampf, um Leben und Tod gewesen. Zoro trainiert, Lysop repariert Namis Klimatacktstock, Nami und Robin sonnen sich auf ihren Liegestühlen. Ruffy sitzt auf seinem Stammplatz, der Galionsfigur und blickt dabei über das Meer. Franky checkt die Sunny und füllt den Vorrat an Cola auf. Brook sitzt bei Chopper und spielt ihm eine leise Melodie vor. Doch alle Strohhüte haben eines gemeinsam. Ihre Blicke sind zwar nicht leer -wobei man es bei Brook wohl doch so nennen könnte-, aber sie sind nicht wirklich auf eine Sache fixiert. Es scheint, als seien alle in Gedanken, was sie am Ende ja auch wirklich sind. Noch immer wissen sie nicht, wo Sanji war und noch immer hat dieser sich nicht dazu geäußert.
Als Sanji sie zum Essen ruft, ist Ruffy natürlich der Erste, der vor der Tür erscheint. Von der Galionsfigur aus katapultiert sich der Gummijunge einfach direkt in die Kombüse. Bevor er jedoch den ganzen Speisesaal zerstören kann, streckt Sanji einfach sein Bein aus, sodass Ruffy mit seinem Gesicht den Schuh des Smutjes bewundern darf. Dessen Bein hält mit Leichtigkeit dem Kapitän stand. "Verdammt, Ruffy! Pass doch auf, dass du nicht das ganze Schiff in Schutt und Asche legst." "Edsudigug, Sangi." Mit dem Fuß im Gesicht, kann man Ruffy natürlich kaum verstehen.
Schon kommen die anderen angerannt. Es ist nicht zu übersehen, dass alle einen Riesenhunger haben. Zu Sanjis Verwunderung ist auch Zoro zum Essen erschienen. Er hat eher erwartet, dass der Schwertkämpfer ihm eine Weile aus dem Weg gehen wird. Bei dem kalten Blick, den er vorhin zur Begrüßung bekommen hat, wäre es nur logisch. Aber wahrscheinlich hat er bei seinem Training gemerkt, dass dieses nicht so gut mit leerem Magen zu bewältigen ist. Sanji erwartet nicht, dass er mit dem Marimo auch nur ein Wort wechseln wird. Und als hätte Zoro seine Vermutung bestätigen wollen, schaut er ihm nicht einmal in die Augen, geht an dem Smutje vorbei, als existiere dieser gar nicht.
'Das wird ja ein ganz tolles Essen.', denkt sich Sanji kopfschüttelnd. Innerlich hofft er aber, dass alles wieder seinen gewohnten Gang laufen wird, sobald er seinen Freunden seine lange Abwesenheit erklärt. Er hat nämlich vor, dies beim Essen anzusprechen und ist schon recht nervös deswegen.

Als sich alle an den Tisch setzen, füllt Sanji ihre leeren Teller mit Unmengen an verschiedenen Speisen. Für dieses Essen hat sich der Koch besonders viel Mühe gegeben, um den müden Körpern der anderen viel Energie zuzuführen.
Keine Sekunde nachdem das Mahl auf dem Tisch abgestellt wird, stürzt sich jeder auf sein Essen. Sogar Ruffy hat so viel, dass er es nicht nötig sieht, sich bei den anderen zu bediehnen. Diese Reaktion seiner Freunde erfreut den Smutje und er muss schmunzeln. 'Vielleicht wird das Essen ja doch nicht so schlimm, wie ich gedacht habe.'

Nachdem ein wenig Ruhe am Tisch einkehrt, beginnt Lysop Nami auch schon nach der nächsten Insel auszufragen. "Soweit ich weiß, ist die nächste Insel eine viel größere als die letzte. Es gibt dort eine riesige Stadt und einige kleine Dörfer. Es handelt sich hierbei um eine Nachbarsinsel der Insel Vil, auf der wir eben waren. Das heißt, wir sollten relativ schnell auf Land stoßen." "Wie lange dauert es denn genau, bis wir sie erreichen?" "Keine Ahnung Franky, so genau konnte ich mich auch nicht informieren in der kurzen Zeit. Ich glaube allerdings nicht, dass es länger als zwei Tage sein werden." "WAS? Nur zwei Tage?" Lysop scheint über diese Information genauso verwundert zu sein wie Brook und Ruffy auch.
Meistens brauchen sie länger, um ihr nächstes Ziel zu erreichen. Und obwohl sie im Moment einen relativ schlechten Wind zum Segeln haben, stoßen sie nach nur zwei Tagen auch schon auf neues Land. "Ich hoffe nur, dass es auf dieser Insel keine Marinebasis gibt." Brook sorgt sich um den kleinen Arzt, der noch dank der Medikamente schläft. "Diese Stadt hat keine Basis. Sie ist angewiesen auf die Marine in Vil. Und um genau zu sein, werden es nicht zwei Tage sein, sondern einer, bis wir unseren Anker auswerfen können." Alle blicken jetzt zu Sanji, der angefangen hat die Töpfe und Pfannen zu spülen. "Wie hast du dir denn diese Informationen verschafft?" Nicht nur Franky will eine Antwort. Auch die anderen fragen sich, warum Sanji so genau über die ihnen bevorstehende Insel Bescheid weiß.
"Nun ja, darüber wollte ich sowieso mit euch reden. Es geht darum, was auf Vil passiert ist." Alle sehen gespannt zu Sanji. Endlich können sie alles aufklären und das ganze Thema über die Insel und die Marine vergessen... hoffentlich. Auch Zoro scheint sich jetzt für Sanjis Worte zu interessieren. Dennoch glaubt er, dass alles was der Smutje sagen wird, bloß eine lausige Entschuldigung und Rechtvertigung sein wird.
Nach kurzem Zögern fängt Sanji an zu sprechen. "Nachdem ich mit dem Einkauf fertig war und zum Schiff zurückkehrte, ist mir eingefallen, dass ich noch etwas vergessen habe. Ich stellte also die Tüten in die Küche und räumte das Essen in den Kühlschrank, damit es nicht schlecht wurde. Bevor ich ging habe ich noch Robinchen Bescheid gegeben, dass ich nur noch kurz zum Markt müsste..." "Genau, diese Information habe ich auch an unsere Navigatorin weitergegeben." Dabei blickte die Archeologin bestätigend zu Nami. "Alles schön und gut, Sanji. Aber "kurz zum Markt gehen" ist etwas anderes als einige Stunden weg zu bleiben." Nami ist leicht gereizt und will, dass Sanji endlich zum Punkt kommt und ihnen erklärt, was auf diesem Markt vorgefallen ist. "Entschuldige, Nami. Es sollten auch nur wenige Minuten werden. Bis ich alles nötige hatte sind keine zehn Minuten vergangen. Nur... als ich wieder zum Schiff wollte, da hörte ich..."

Ich allein trage die SchuldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt