Diese verdammten Deja vus.
Es gibt zwei Arten von ihnen. Einmal die Schönen, an die man sich gerne erinnert, beispielsweise eine romantische Szene aus einem Film, die man wiedererkennt oder so was.
Und dann gibt es noch die dummen Ich-kenne-diesen-Moment-Szenen. Diese Art von Deja vus, bei denen man sich ernsthaft fragt, was man verbrochen hat, um so einen Mist ein verdammtes zweites Mal zu erleben.
Falls diese Frage jetzt aufkommt, es geht hierbei um letzteres.
Das Aufwachen in einem unbekannten Raum und das sichere Wissen hier nicht freiwillig hingegangen zu sein.
Ich sollte eine Autobiographie schreiben - Faye und ihre Entführungen(Es sind schon zwei, also los, bemitleidet mich!).
Wenn das kein guter Titel ist, dann weiß ich aber auch nicht.
Die Frage ist nur, ob ich das hier überlebe, denn wenn nicht, wird es wohl kaum dazu kommen, dass ich irgendwas schreibe, für das ich einen Titel bräuchte.
Möglicherweise hätte ich Gawin glauben sollen, so bezüglich gefährlich - Caspar und der ganze Mist eben.
Vielleicht habe ich ja jetzt wenigstens eine Chance von einem eleganten Märchenprinzen gerettet zu werden oder...
Nein, falscher Ansatz.
Rette dich gefälligst selbst.
Zu meiner Situation.
Ich befinde mich in einem Raum.
Oh Wunder!
Die Wände sind allesamt weiß und fensterlos, der Boden ist dunkelgrau gefliest und die Tür sieht von weitem schon so aus, als ob sie dreifach verschlossen wäre.
Alles in allem ist es sehr viel mehr nach dem Klischee einer Entführung aufgebaut, als der letzte Raum, in dem ich morgens ahnungslos aufgewacht bin.
Ich versuche krampfhaft die letzten Erinnerungen, die ich habe zusammen zu bauen.
Jasper und Lynn.
Urgh.
Böser Fehler.
Da waren ich und die Kaffeemaschine und dann irgendetwas das unsere Liebelei unterbrochen hat.
Komm schon Hirn. Wer oder was hat mir eine Knarre an den Kopf gehalten?
Immerhin hab ich das mit der Pistole schon mal zusammen bekommen, die Frage wer sie gehalten hat, muss wohl vorerst unbeantwortet bleiben.
Die Tür schwingt mit einem quietschenden Geräusch auf.
Ich will ja nicht unhöflich werden, aber wenn ich raten müsste, wer hier den Bösen spielt, würde ich mit ausgestrecktem Zeigefinger auf den Typen zeigen, der gerade durch die Tür kommt.
Es ist einer dieser Menschen, die dich schon durch ihre bloße Anwesenheit einschüchtern, und unter dessen Blick du immer kleiner wirst, bis du schließlich nur noch ein Hauch deiner Selbst bist.
Gut, das ist möglicherweise ein wenig übertrieben, aber ihr wisst was ich meine.
Er strahlt diese Art von Autorität aus, die keinen Zweifel zulässt, dass er sich durchsetzen kann.
Außerdem wette ich, dass sich hinter den grauschwarzen Haaren und dem kalten Blick ein militärisch ausgebildeter Kampfhund versteckt.
Und ich meine das so, wie ich das sage.
Dieser Typ kann garantiert ordentlich zuschlagen, wenn es die Situation verlangt.
Ganz klarer Fall.
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Makellos
FantasyWas ist wenn man morgens aufwacht, nicht wie gewohnt in seinem Zimmer, sondern in einem Raum den man noch nie gesehen hat? Ohne Kaffeemaschine. Und mal ganz im ernst, die Entführer würde sicher nicht nur Faye komisch finden. Diese auffallend langen...