Kapitel 44

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Über meine ganzen Körper breitet sich eine Gänsehaut aus und ich erstarre. Ich hätte wissen müssen, dass dieser Tag nicht ohne irgendwelchen Zwischenfällen läuft.

"Warum?", frage ich ihn ohne in die Richtung seines Gesichts zu gucken.

"Das willst du bestimmt nicht hier klären."

"Es gibst nichts zu klären.", flüstere ich.

"Es ist wichtig.", sagt er in einem ernsten Ton und reicht mir seine Hand.

Ich bin hin und her gerissen. Zum Teil will ich wissen was er zu sagen hat und zum anderen möchte ich nicht mit ihm reden oder sich nur eine Minute mit ihm alleine sein.

Denke nicht immer an die Vergangenheit und was wäre, wenn etwas nicht passiert ist. Lebe dein Leben in der Gegenwart im hier und jetzt. Stelle dich dem was kommt und renne nicht immer weg. Es wird dich irgendwann einholen.

Liam's Worte fallen mir wieder ein. Er hat recht. Ich darf nicht davon laufen, es wird mich einholen.

Zögernd stehe ich auf ohne seine Hand zur Hilfe zu nehmen. Ich will ihn nicht berühren. Mein Herz schlägt schneller als zuvor und mein Atem wird immer schneller.

Neben ihm gucke ich ihn an und warte darauf, dass er vor geht. Dabei sehe ich sein Gesicht genau. Er hat starke Augenringe, seine Pupillen sind geweitet und er ist ganz blass. Als hätte er das ganze Wochenende über nicht geschlafen. Die Sonne scheint und lässt dabei seine Augen noch mehr strahlen.

Wenn ich ihn so sehe tut er mir leid und bekomme Schuldgefühle. Christian hat mir gesagt, dass er mich liebt und ich bin einfach angelogen und bin weggerannt.

Er geht voran und ich ihm hinterher. Wir verlassen das Schulgelände, wobei ich mich ganz und gar nicht wohl fühle. Ich spiele nervös mit meinen Fingern. Vor seinem Auto blieben wir stehen.

"Nein! Auf keinen Fall! Ich werde nicht mit dir wegfahren.", währe ich ab.

"Warum nicht?", fragt Christian monoton.

"Es ist noch Schulzeit und es ist schon schlimm genug für mich das Schulgelände zu verlassen.", erkläre ich ihm.

Ohne noch was zu sagen macht er die Autotür auf und schob mich sanft rein. Danach schnallt er mich an. Dabei versucht er mich nich zu berühren, aber das muss er auch nicht. Seine Nähe bringt mein Herz dazu schneller zu schlagen, aber es zog sich auch zusammen und es schmerzte. Mein ganzer Körper kribbelt. Ich will ihn berühren, aber ich kann nicht. Er gehört zu Zoe.

Nach dem er mich angeschnallt hat setzt er sich auf die andere Seite und fährt los.

"Wohin fahren wir?", frage nach einer Weile.

"Wirst du schon sehen."

Die restliche Fahrt verläuft still. Niemand sagt etwas, nur rauschen ist zu hören. Draußen verschwinden die Straßen allmählich und dichte Bäume tauchen auf. Wir müssen schon ziemlich weit draußen sein, viel zu weit.  Mein Herz klopfte vor Panik. Wohin fahren wir? Was wird er mit mir machen? Warum bin ich mitgegangen?

Ich bin kurz davor ihn zu fragen, als wir in eine kleine Straße in den Wald einbiegen. Mein Herz schlägt noch schneller als davor und ich bin kurz vor einer Panikattacke. Ich zucke leicht zusammen als etwas warmes sich auf meine Hand legt. Es ist Christians Hand. Als mich seine Wärme berührt verfliegt die Panik, als wäre sie nie da gewesen. Erst dann bemerke ich, dass wir stehen geblieben sind.

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