Kapitel 9

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Montag. Endlich ist wieder Schule. Nachdem ich am Sonntag die ganze Zeit überlegt habe, was ich als Dankeschön für Christian machen oder kaufen soll, damit dieses Gefühl, wovon ich keine Ahnung habe was das ist, wieder verschwindet, fiel mir nichts ein.

Nie ist in dem Sinn gekommen, ihn auch mal zu helfen bei irgendwas, aber er braucht meine Hilfe eh nicht. Ist ja nicht so, als ob er auch irgendwo bewusstlos wird.

Im Klassenraum suche ich mit einem Blick durch die Klasse Aria. Sie ist nirgendwo zu entdecken und am Sonntag könnte ich sie auch nicht erreichen.

Eigentlich könnte ich auch nach der Schule bei Aria vorbei schauen, aber da ist noch Lily, die ich bei unserer Nachbarin abgegeben habe.

"Bist Gesterns anscheinend nicht noch mal umgekippt.", sagt eine tiefe Stimme belustigt.

"Das hättest du wohl gerne."

Christian schnappt sich den Stuhl neben mir und setzt sich drauf.

"Seit wann sitzt du denn bei der Streberin?", fragt Justin, der grade durch die Tür schreitet.
Und nicht zu vergessen, während ihn alle anhimmeln.

"Genau, seit wann setzt du dich freiwillig neben mich?"

"Seit dem ich mitbekommen habe, dass du zu schwach bist um alleine irgendwo hinzugehen."

"Du.....", sage ich.

"Was? Du kannst nicht verleugnen, dass du zwei Mal hintereinander im Krankenhaus gelandet bist.", sagt er grinsend.

Genau im selben Moment kommt Mrs. Parker in die Klasse.

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"Justin, warte." Nachdem die Schule um ist, fange ich Justin vor dem Eingang ab. Verwirrt dreht er sich zu mir um.

"Was gibt's?"

"Was hast du mit Aria gemacht?"

"Aria? Wer ist das?"

Geschockt gucke ich ihn an. Er ist mir ihr in der selben Klasse, hat auch noch mit ihr geschlafen und jetzt fragt er mich wirklich er Aria ist?!

"Hallo?! Sie ist in unserer Klasse und zufällig hast du mit ihr am Greitag auf der Party geschlafen?!"

"Achso, dieses braunhaarige Mädchen. Was soll ich mit ihr gemacht habe?"

"Den ganzen Sonntag könnte ich sie nicht erreichen und heute war sie auch nicht in der Schule. Das ist sehr merkwürdig für Aria. Was ist am Samstag oder Sonntag vorgefallen?"

"Gestern kam sie bei mir an und hat irgendwas mit zusammen sein gelabbert. Ich habe ihr dann klar und deutlich gesagt, dass es nur ein one-night-stand war und sie sich nichts drauf einbilden soll."

"Du hast was getan?!" Mit Größen Augen gucke ich ihn an. Sowas kann er doch nicht machen?!

Ohne ein weiteres Wort geht er einfach davon und ich stand noch geschockt da. Ich fasse den Entschluss mich unbedingt noch mal mit Aria zu unterhalten und auch mit Zoe. Ich will nicht, dass Zoe wie Aria endet.

"Und? Brauchst du eine Mitfahrgelegenheit?"

Ich drehe mich um und vor mir steht Christian. Seit wann ist er denn so nett zu mir? Was sage ich denn da, er macht dass nur, weil er denkt, dass ich ein schwaches Mädchen bin.

"Nein danke. Frag jemand anderes, sie wird sicher glücklich darüber sein." Ohne auf eine Antwort zu warten gehe ich los, ich möchte ja nicht mein Bus verpassen.

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"Danke, Mrs. Jefferson. Sie sind mir eine groß Hilfe."

"Ach, ich helfe gerne. Wir sind doch schon eine ganze Weile Nachbarn, stimmst? Nenne mich doch bitte Marion."

"Ok dann, danke Marion und tschüss."

"Tschüss."

Zu Hause mache ich eine warme Milchflasche für Lily fertig und gebe sie ihr dann. Während dessen lerne ich ein bisschen und mache meine Hausaufgaben.

Nachdem Lily eingeschlafen ist versuche ich Aria zu erreichen. Es hat eine Weile gedauert, aber irgendwann ist sie dann doch rangegangen.

"Elisa, du hattest recht! Er ist eine verdammt männliche Schlampe!", sagt Aria ins Telefon, während sie weint.

"Ach Aria, ich würde jetzt zu gerne mit einem großen Eisbecher zu dir kommen, aber es geht nicht. Tut mir leid.", sage ich voller Mittleid.

"Nein Elisa, diesem Arsch sollte es leid tun. Du wolltest mich nur warnen und ich habe nicht auf dich gehört." Jetzt weint Aria noch mehr.

"Aria, bitte hör auf zu weinen, sonst fange ich gleich auch noch an." Und das ist nicht gelogen. Meine Augen füllen sich schon mit Tränen. Ich kann nichts dafür, aber immer wenn ich Aria weinen sehe oder höre muss ich auch anfangen zu weinen.

"Nicht weinen, es ist schon genug wenn ich weine.", sagt Aria schnell.

"Zu spät." Und schon fließen mir die Tränen über die Wangen.

"Du bist eine zu gute Freundin. Ich habe dich garnicht verdient."

"Sage doch sowas nicht."

"Doch, ich habe nicht auf deine Warnung gehört und jetzt bringe ich dich auch noch zum weinen." Ich höre, dass während sie es sagt sich ein Lächeln auf Aria's Lippen bildet.

Ich bin so froh darüber, dass ich anfange zu lachen. Über das Telefon, kann ich Aria auch lachen hören. Sie scheint Justin vergessen zu haben. Vielleicht nur für diesen Moment, aber besser als garnichts.

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Abend mache ich einen kleinen Spaziergang durch die Stadt. Lily schläft zu Hause und ich brauch frische Luft. Auch wenn es Montag ist, sind die Clubs der Stadt überfüllt und überall hört man laute Musik.

Ich gehe zu meinen Lieblingspark und setzte mich auch eine Bank. Bevor ich mich auch nur eine Sekunden ausruhen kann erblicke ich zwei Gestalten eng umschlungen vor mir auftauchen. Sehr unschwer zu, da sie direkt unter einer Laterne stehen, erkennen ist Christian, der grade mit einer hübschen Blondine rummacht.

Plötzlich fühlt es sich so an, als ob tausende Nadeln in mein Herz picken würde. Nicht dass das echt gehen konnte, aber es fühlt sich so an. Mein Atem wird schwer und unregelmäßig.

Was passiert mit mir?

Du hast dich in ihn verliebt und jetzt tut es weh ihn mit einer Anderen zu sehen.

Niemals, niemals könnte ich mich umso ein Jungen wie ihn verlieben. Nachdem ich gesehen habe, was Verliebtsein mit Aria angestellt hat, kann ich ganz gut darauf verzichten. Außerdem habe ich Zoe noch versprochen, dass sie Christian bekommt und ich mich nicht an ihn ranmache.

Schnell stehe ich von der Bank auf und gehe mit schnellen Schritten nach Hause.

Ich werde mich nicht in Christian verlieben.

Rede dir nichts ein. Du weißt selber, dass es schon längst zu spät ist.

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