Arbeit

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Bild von Granit

"Kjo qikë nuk oshtë normal!!" (Dieses Mädchen ist nicht normal) meinte ich zu Besa, während wir zur Ausgangstür liefen.
"Q'far kurvë, me pas konë Momi e qit qikë e kisha vras!!" (So eine Schlampe, wär ich Ihre Mütter wäre sie tot) sagte Besa todernst.
"Du bist einfach die Beste" sagte ich lachend, während ich die Tür öffnete.
"Sag nicht du hättest es nicht gemacht" kicherte sie.
"Wär ich ihre Mutter, wäre sie ein guterzogenes Mädchen und nicht sowas" meinte ich arrogant.
"Seit wann so so stolz? Hast du etwa Interesse an Kindern gefunden?" fragte sie mich.
Hahaha was?!?!??
"Wovon redest du? Ich will weder Kinder noch einen Mann und das weißt du auch. Das einzige was ich brauche bist du" schmeichelte ich mich bei ihr ein.
"Jaja, irgendwann wird schon der Tag kommen, wo du Hals über Kopf in jemanden verliebt bist" meinte sie während sie sehr ernst blieb.
"Wovon redest du, bist wiedermal gegen eine Stange gelaufen oder was?" Sagte ich während mein Bauch schon weh vom Lachen tat.
Sie lief wirklich viel zu oft gegen eine Stange, einmal hat sie sich sogar die Nase deswegen gebrochen.
Sie verdrehte ihre Augen.
"Süße, glaub mir bald wird dir ein Mann den Kopf verdreht haben und dann werdet ihr heiraten, Kinder bekommen und euch wie Nutella und Schwarzbrot lieben. Oder bevorzugst du es lieber den Rest deines Lebens mit 10 Katzen zu verbringen?" Fragte sie mich ernst.
"10 Katzen? Also ich hab mir 20 vorgestellt" meinte ich während ich vor lachen nicht mehr konnte.
Die Leute an denen wir vorbeigingen schauten mich mittlerweile schon so an als ob ich eine Leiche mit mir schleppen würde.
"Lach nur, aber es wird der Wahrheit entsprechen!" Sagte sie genervt.
Abrupt blieb ich stehen. Ich dachte sie würde nur Spaß machen...

Werd ich wirklich jemals jemanden an meiner Seite haben, der mich gelehrt hat, zu lieben?
Nein, das glaube ich nicht. Ich will nicht die neue Perle von jemanden sein, der mich letztendlich nur verletzt.
Ich darf mich nicht verlieben. Und damit ist das Thema auch geklärt.

Ich lief ein Stückchen vor, damit ich sie wieder neben mir hatte. Sie erzählte noch etwas über Stella und Sven, aber ich bekam nur ein Viertel davon mit, weil ich in anderen Gedanken versunken war.

Als wir nach weiteren fünf Minuten bei der Bushaltestelle ankamen, musste ich mich leider von ihr verabschieden.
"Bye Beauty, wir sehen uns dann morgen" sagte ich traurig und umarmte sie.
"Ich vermisse dich jetzt schon" sagte sie mit einem gezwungenen Lächeln.
Aaaaaaaa sie ist so cuteeeee!!
"Was wirst du dann in den nächsten Stunden machen?" Frage ich sie lachend.
"Wie immer vom ganzen Weinen verrecken" antworte sie mir.
"Das selbe gilt für mich" sagte ich lächelnd bevor ich mich von ihr trennte und zu meiner Arbeitsstelle ging.
Ich arbeite an einer Shishabar als Kellnerin, da meine Mutter mit ihrem Job als Verkäuferin nicht für uns beide sorgen könnte, habe ich daher auch einen Nebenjob.

Wie immer war ich etwas unpünktlich,
aber mein Chef war das mittlerweile schon gewohnt, weshalb er auch nichts daran auszusetzen hatte.
Ich zog meine Arbeitssachen an, und begann die Kunden zu bedienen.
Es passiert öfters, dass man nach meiner Nummer fragt oder so, aber zu einem richtigen Notfall ist es bis jetzt nicht gekommen, und wird es ishallah (hoffentlich) auch nicht.

Als ich dabei war die Bestellung eines Kunden aufzunehmen sah ich wie Stella samt (Geld-) Freunden den Raum betraten.
Stalkt sie mich etwa?!??
Ich hoffe Amelie, ebenfalls Kellnerin die hier arbeitet, geht zu denen, sonst muss ich das machen, weil wir nur zu zweit sind.
Ich nahm eine andere Bestellung auf und sah unauffällig zu ihnen rüber, als ich bemerkte, dass Stella und die anderen schon ungeduldig wurden, und Amelie immer noch mit anderen Kunden beschäftigt war, beschloss ich dahin zugehen nachdem ich diese Kunden bedient hatte.

"Was kann ich für euch tun?" Fragte ich zuckersüß in die Gruppe rein.
"Mir deine Nummer geben" sagte einer der Jungs.
Innerlich verdrehte ich meine Augen.
"Es können nur Sachen bestellt werden, die auch auf der Karte stehen" meinte ich mit einem gefakten Lächeln.
"Schade" kam es schließlich von rund 5 Jungs.
Sie sprachen sich schnell ab, und dann begann Stella aufzuzählen.
Hätten sie das nicht vorher schon machen können??!!?
"Wir nehmen zwei Cola, einmal light und einmal zero dann noch vier Fantas zweimal shokata, einmal exotic und einmal normal dann noch 2 Flaschen Mineralwasser, einmal gespritzt und einmal still und dann noch ein Eistee Pfirsich und Eistee Zitrone und zu guter letzt eine Shisha mit Wassermelonen-Geschmack" sagte Stella mit Absicht schnell, aber ich konnte mir Gottseidank noch alles aufschreiben.
"Kommt sofort"  sagte ich noch schnell bevor ich alles vorbereitete.

Nach paar Minuten hatte ich ganze zwei Tabletten voll. Ich war sehr vorsichtig, denn dieser Spaß kostete was.
Als ich ankam und die Sachen auf den Tisch abstellen wollte, konnte ich von der Seite noch erkennen wie Stella grinste.
Aber wieso grinste sie?
"Ich hoffe-" weiter kam ich nicht denn plötzlich spürte ich wie ein Fuß fest gegen mein Oberschenkel trat.
Ich versuchte mein Gleichgewicht zu halten aber mit den Tabletten in der Hand war das viel schwerer als sonst und schließlich fiel ich zu Boden, besser gesagt fiel ich auf die Bestellung.
Alles lag am Boden, meine Hände waren voller Splitter und am verbluten und anstatt mir zu helfen höre ich nur Gelächter von überall.
Ich versuchte wieder alles aufzuheben, doch den Schmerz konnte ich dabei nicht vergessen.
Alle Augen waren auf mich gerichtet aber keiner dachte auch nur daran mir zu helfen.
Erste Tränen flossen meine Wangen runter, nicht wegen dem Schmerz, nein viel mehr weil es solche Menschen auf der Welt gab.

"Habt ihr sie noch alle?!?" Schrie plötzlich eine männliche, mir unbekannte Stimme hinter mir.
"Schonmal daran gedacht ihr zu helfen?!?" schrie diese Stimme immer noch sehr aufgebracht.
"Ich hoffe ihr verreckt an eurem Gelächter" meinte er bevor er sich zu mir runterbeugte.
Ich sah alles verschwommen, also konnte ich auch sein Gesicht nicht sehen.
Plötzlich umfing er mit seinen Hände meine und allein schon das jagte mir einen Schauer über den Rücken.
"Ich bring dich ins Krankenhaus, das muss verarztet werden" meinte er besorgt.

Er zog behutsam an meinem Arm so, dass ich aufstehen konnte.
Während er zu meinem Chef ging und es ihm erklärte weil er anscheinend immer noch nichts mitbekommen hatte, schaute ich zu Stella rüber. Das was ich sah ließ mich erstarren. Sah sie mich gerade wirklich entschuldigt an?!?
Als ich gerade dabei war, mir Gedanken darüber zu machen, zog der Unbekannte mich am Arm und führte mich Richtung Ausgang.
Inzwischen konnte ich wieder normal sehen, aber da er mit dem Rücken vor mir stand, habe ich sein Gesicht immer noch nicht zu Augen bekommen.

"Aber was ist mit unserem Männerabend" fragte ihn plötzlich ein Junge der am Eingang stand.
"Der wird verschoben" sagte er kalt, und ging raus.

Als wir vor einem BMW M9 stehen blieben, klappte mein Mund nach unten.
Ist das seine Karre??
Als ich schließlich auch sah wie er zweimal aufleuchtete, hörte mein Herz wirklich für ein paar Sekunden auf zu schlagen.
"Kommst du noch?" Fragte er mich während er lachte, und mich somit aus der Starre löste.
OMG dieses Lachen!!!!!
"Danke" sagte ich noch bevor ich einstieg.
Nach wenigen Sekunden öffnete sich auch die andere Autotür und ER kam rein.
Endlich bekam ich sein Gesicht zusehen, und das was ich sah, ließ mich nun völlig erstarren.

Seine blauen Augen, konnte man selbst von 100 Metern erkennen, seine braunen Augen waren perfekt gestylt und seine Lippen waren weder zu dünn noch zu voll, einfach perfekt. Seine schmale Nase passte perfekt zu seinem eckigen Gesicht und von seinem Körper will ich erst gar nicht anfangen!!

"Hey, ich bin Granit" sagte er und streckte dabei seine Hand aus.

OMG ich glaub mein Herzschlag setzt aus

Ein Badboy mit HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt