Svenja P.o.V.
Als ich diesesmal meine Augen öffne, sind die Kopfschmerzen verschwunden. Mein Blick schweift durch den Raum und bleibt an der Siluette vor dem Fenster hängen. Christoph steht mit einer Tasse in der Hand da und wendet sich nicht um, als er die Decke rascheln hört. Ich lasse meine Hand über den Nachttisch gleiten und bekomme schnell die Kaffeetasse zu fassen. Im dämrigen Licht, das durch das Fenster fällt, kann ich nur schwer die Aufschrift entziffern. Doch als ich es schaffe, muss ich lachen. Es ist meine Lieblingstasse:
WAR DA EBEN GERADE NICHT NOCH KAFFEE DRINN?
Ich leere die Tasse mit wenigen Schlucken. Er dreht sich zu mir um und kommt näher um mir einen Kuss auf die Stirn zu geben. Kurz vorher wendet er sich scheinbar angewiedert ab und wedelt mit seiner freien Hand vor seinem Gesicht rum. Was der nur wieder hat? Da verstehe ich den Witz:
,,Puhh! Du stinkst nach kaltem Rauch, Schweiß und Bier! Seit wann bist du ein Mann?"
Wieder fange ich an zu lachen und fahre mir durch die Haare. Sie sind total widerlich und verklebt.
,,Willkommen beim Rollentausch!"
Wie eine Diva stöckelt Christoph durch das Zimmer, wirft seine nicht vorhandene Lockenpracht über die Schulter und setzt einen zuckersüßen Kussmund auf. Gott ist das mal wieder schnuckelig.
,,Trotzdem, du solltest dringend ins Bad."
Ich stehe auf und bemerke viele schöne Rosenblätter und Rosenblütenblätter, die mir den Weg zeigen. Als ich das Bad betrette werde ich umhüllt von dem herrlichen Duft orientalischer Früchte, gemixt mit lieblicher Vanille, Zimt und dem alzubekannten Weihnachtsmarktgeruch, auf der Basis von Rosenwasser. Ich bleibe einen Moment wie verzaubert stehen. Als meine Klamotten zu Boden fallen, bemerke ich, dass schon ein heißes Sprudelbad eingelassen worden ist. Sanft massieren die Düsen meinen Rücken und verwöhnen die angespannte Haut. Der Schaum gibt mir das Gefühl immer höher zu schweben. Da erklingt von weit entfernt der leise Klang von Christoph's Stimme. Er singt. Nur für mich. Ich lege das gute Buch, das er mir bereit gelegt hatte, aus den Händen und lausche den wundervollen Klängen meines Mann. Niemand kann mich sosehr verzaubern. Niemand hat die Macht einen Moment so perfekt zu machen, meine Mon Chérie ausgenommen. Plötzlich verhallt seine Stimme und meine Laune will gerade sinken, als ein kurzer Luftzug bestätigt, dass er gerade das Zimmer betreten hat. Ohne ein Wort zu verlieren kniet er sich hinter mir nieder und beginnt meine Haare mit fruchtigen Schampoos zu umhüllen. Der sanfte geruch von Mango und Vanille dringt in meine Nase. Doch er ist noch lang nicht fertig. Seine Hände verwöhnen meinen nackten Körper und reiben dabei scheinbar zufällig eine leichtes Pfirsich Duschgel mit ein. Ich würde am liebsten schnurren, wie eine Katze, doch kein Ton verlässt meine Lippen. Nur Christoph summt mir leise eine Melodie ins Ohr. Er lässt langsam das Wasser ab und hüllt mich in ein rießiges weiches Frottehandtuch, dass mir wohlige Wärme schenkt. Ich wusste gar nicht, dass wir solche Handtücher haben, aber von den vielen Ölen die er mir einmassiert wusste ich auch nichts. Wir liegen auf unserem Bett und er hat ruhige Musik angemacht. Immer wieder summt er mit, oder verändert die Klänge, indem er im Takt auf meinen Rücken trommelt. Wenn das kein schönes Leben ist, weiß ich auch nicht mehr. Ich bin auf jeden Fall zu hundertprozent in ihn verliebt.
Christoph P.o.V.
Sie liegt da und sieht aus wie eine Katze, die gerade schnurrt. Ich könnte sie ewig so verwöhnen und das werde ich auch, sobald wir weit weg von hier sind. Die Stadt der Liebe hinter uns gelassen haben und einen neuen Ort gefunden, der besser zu uns passt. Amélie wird uns sicher nicht entäuschen.
Amélie P.o.V.
Ich drehe mich wieder zurück zu ihm und sehe ihm tief in die Augen, bevor ich mich vorbeuge und flüstere:
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Wenn du nicht die Prinzessin sein kannst, dann sei die Krone (Teil 2)
RomanceDer 2. Teil zu Kopf Hoch Prinzessin, sonst fällt die Krone runter Wird auch die Beziehung zwischen Christophe uns Svenja an dem Berühmtsein scheitern? Was wird aus valentiné uns Amélie? werden sie mit der vielen Arbeit umgehen können