Wenn du nicht die Prinzessin sein kannst, dann sei die Krone (Teil 2)

Sweet dreams

Svenja P.o.V.

Wir laufen durch den Wald. Meine Beine tun schrecklich weh und mein Top ist dreckig. Schweiß läuft mir über den Körper. Ich hasse diese schwüle Hitze. Mir wird etwas übel. Wortlos nimmt mich Christoph auf seinen Rücken und trägt mich voraus. Hinter uns läuft der Reiseführer und starrt auf meinen Arsch. Was will der von mir? Hallo, hat der noch nicht mitbekommen, dass ich verlobt bin?

"Könnten sie bitte vor uns laufen, ich finde den Weg nicht."

Der Reiseführer grinst nur und stampft an uns vorbei. Dabei streift seine Hand ganz unauffällig über mein Bein. Ganz ruhig bleiben Svenja. Ganz ruhig. Demonstrativ schmiege ich mich näher an Christoph. Der nimmt mir das nicht weiter übel, sondern scheint erleichtert zu sein, dass ich mich nicht auf die plumpen Anmachversuche einlasse. So ein Idiot.

"So ab hier, weiß ich nicht mehr wo ihr hin müsst. Das sind die exakten Koordinaten. Die euch eure Freundin geschickt hat."

Ich drehe mich hin und her. Weiter hinten sehe ich einen Mini-affen mit etwas rumspielen. Es ist das gelbe aus einem Ü-Ei. Aber Moment mal. Wie kommt so was in den Dschungel. Das ist doch nicht ernsthaft unser nächstes Ziel. Wo hat der Affe das den Bitte gefunden? Das kann doch irgendwie nicht sein.

"Schatz, schau mal da oben!"

Er dreht sich um und sieht dem Äffchen zu. Eine Weile stehen wir beide nur starr da, bis ich auf seine Schultern klettere und versuche mich hinzustellen. Verdammt. Das kann doch nicht so schwer sein. Wuah!!

"Schnell, ich bin schon auf der richtigen Höhe."

Langsam bewegen wir uns Richtung Affe, aber der hat andere Pläne. Er hüpft knapp an mir vorbei. Er spielt mit uns um die kleine gelbe Dose. Nur leider sind wir gerade haushoch am verlieren, wäre da nicht ein Tiger aus dem nächsten Busch gesprungen. Während ich noch jubelnd von seinen Schultern springe, ist mein Held schon damit beschäftigt den Tiger anzuknurren.

"Omg, mach was, er wird uns alle fressen."

Ohne sich um zudrehen nimmt mein Schatz mein Handgelenk und zieht mich dicht hinter mich. Auf eine Weise ist das sehr beruhigend. Ich muss ihm einfach nur vertrauen, dann wird schon alles gut. Einfach vertrauen.

"Er ist weg."

Unser Reiseführer kommt hinter einem Baum hervor gekrochen. Ich kann nicht anders. Ich muss ihn einfach auslachen. Er ist so eine Witzfigur. Nennt sich Reiseführer, sich lässt uns vorlaufen und kann sich nicht gegen einen Tiger wehren. Ok, ich stehe unter Schock. Ich sollte mich beruhigen.

"Schatz, wir haben die neuen Koordinaten. Auf geht's! So viel Action hätte ich nicht erwartet."

Doch bevor hier irgendwer irgendwohin läuft, ziehe ich meinen Schatz an mich ran und lege meine Lippen sanft auf seine. Für einen Moment vergesse ich die schwüle Hitze und höre nur noch die vielen Vögel, das Wasser und unseren Atem. Ich rieche die Blumen und die Erde. Alles steht für einen Moment still. Alles ist für einen Moment einfach nur perfekt.

"Ich liebe dich!"