8. Silence

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Dracos P.O.V

Egal was ich tat, ich bekam Hermine nicht aus meinem Kopf. Sie hatte nicht einmal versucht mir diesen Brief zu erklären! Ich war ihr vollkommen egal, nicht einen müden Gedanken verschwendete sie an mich. Ich hätte das alles nicht zulassen dürfen, hätte nicht zulassen dürfen dass ich mich im sie verliebe.
Nur einmal in meinem erbärmlichen Leben wollte ich glücklich sein.

Diese Gefühl machte mich wahnsinnig, dieses Gefühl nichts wert zu sein, dieses Gefühl niemandem etwas zu bedeuten. Ich bahnte mir einen Weg durch den Verbotenen Wald. Vor einigen Jahren hatte ich dort mal eine kleine Lichtung gefunden. Ein Ort, an dem ich meine Gefühlen freien Lauf lassen konnte, an dem mich niemand schreien hörte. Immer schneller rannte ich durch das Dickicht, aber meine Gedanken blieben, wie unermüdliche Verfolger.

Hier würde mich niemand finden, niemand würde sich die Mühe machen und mich suchen. Der Baum, an dem ich lehnte, War kalt und Rau, genau wie der Wind. Lange würde es nicht dauern, bis mir die Kälte auch den letzten Gedanken, den letzten Atem nimmt.

Hermines P.O.V

Wir hatten Draco direkt zum Krankenflügel gebracht, wo Madame Pomfrey sofort irgendwelche Gebräue in ihn hineinschüttete.
"Hätten sie ihn nur ein paar Stunden später gefunden, wäre es um sein Leben nicht gut bestellt gewesen." Beinahe hätte ich Draco verloren. Beinahe hätte ich den Jungen verloren, den ich über alles liebte.

"Ich gehe zu Minerva.", meinte Bellatrix und ließ mich dann mit Draco alleine. Seine Haut was blass, seine Lippen fast ohne jegliche Farbe. Ihn so zu sehen, trieb mir Tränen in die Augen, die nun heiß über meine Wangen liefen. Vorsichtig nahm ich seine kalte Hand in meine. Wenn er aufwacht, würde er bestimmt nich begeistert sein genau MICH zu sehen. Sollte ich trotzdem bleiben? Wer weiß, wann er aufwacht. Vielleicht ist ja der Schuldige bis dahin gefunden. Ich hasste diese Distanz zu Draco. Würde er mir überhaupt glauben, wenn ich ihn samt Beweisen von meiner Unschuld überzeugen wollte?

Letzten Endes entschied ich mich dafür, bei Draco zu bleiben. Viel würde er in seiner aktuellen Verfassung eh nicht dagegen tun können. Bevor ich es nie wieder tun konnte, gab ihm ihm einen sachten Kuss auf die Stirn und ließ dann den Schlaf an die Macht.

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"Hermine?" Bellatrix stupste mich an.
"Hmm?", machte ich verschlafen.
"Wir konnten die Handschrift identifizieren." Sofort War ich hellwach. "Lavender Brown." Lavender? Ron's hibbelig überdrehte Exfreundin?
"Wieso?! Was passiert jetzt?"
"Zum einen wird sie es gestehen müssen sowie sich entschuldigen, zum anderen möchte Minerva diesen Vorfall mit einem Schulverweis bestrafen. Die Strafe hätte milder ausfallen könenn, wäre nicht beinahe ein Menschenleben draufgegangen." Ich konnte es nicht fassen. Wie hatte sie sowas nur tun können?! Aber wenn sie es gewesen war, war die Aktion wahrscheinlich gegen mich gerichtet gewesen. Dachte sie immernoch, Ron und ich hätten was? Ron und ich waren einfach nur gute Freunde. Gut, der Kuss in der Kammer des Schreckens untermauerte das vielleicht nicht gerade, aber Ron und ich hatte dabei beide nichts gefühlt, es War einfach eine Kurzschlussreaktion gewesen. Aber wieso hatte sie Draco da mit hineingezogen? Er hatte ihr doch nichts getan! Oder wusste sie vielleicht, dass ich ihn mochte? Wollte sie ihn mir nehmen um mir zu zeigen wie es War, als Ron sie verlassen hatte?
Ich sah zu Draco. Er schlief immernoch, jedoch mit deutlich mehr Farbe im Gesicht.
"Du vermisst ihn, oder?", riss Bellatrix mich aus meinem Gedanken, ich nickte nur. "Er dich auch." Eine kleine Träne löste sich aus meinem Augenwinkel. "Dieser Brief hat ihn sehr verletzt, er hat dich echt gern."
"Ich hab ihn doch auch gern, ich wollte ihn nicht verletzen..."
"Du kannst nichts dafür."
"Ich fühl mich aber so. Schließlich bin ja ich der Grund wieso er so fertig War." Ich betrachtete Dracos Hand, die immer noch in meiner lag.
"Aber jetzt haben wir Beweise, dass der Brief nicht von dir ist."
"Was wenn er mir nicht glaubt?"
"Er wird dir glauben." Ich hoffte es. Ich hoffte so sehr, dass er mir glaubt.
"Ich weiss ja, was Draco über dich denkt." Sie setzte sich auf die andere Seite von Dracos Bett und sah mich an. "Willst du mir von deinen Gefühlen erzählen?"
"Naja ich weiß nicht..." Was sollte schon passieren? Ginny hatte ich ja bereits auf höchst nervige Art davon erzählt. Vielleicht würde es das Thema dann ein bisschen aus meinen Gedanken verbannen, bevor es mich in den Wahnsinn trieb. "Naja also Draco und ich waren all die Jahre lang Feinde, er hat mich beschimpft, geärgert und so weiter, wo er nur konnte. Ich dachte immer, dass ich ihn über alles hasse, dass er einfach so ist wie er ist, dass es ihm gefällt, dass er sich nie ändern wird. Aber dieses Jahr habe ich eine ganz neue Seite an ihm kennengelernt, eine sanfte, ruhige Seite. Gleich beim ersten Kontakt mit dieser Seite habe ich mich unbewusst in sie..... verliebt. - Für ihn werde ich aber nie mehr als eine gute Freundin sein. Wenn er mir überhaupt verzeiht." Dass ich Dracos Hand hielt bzw. er vor mit lag hatte ich für einen Moment vergessen.

~ A Dramione Story ~ [Deutsch]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt