Kapitel 9

1.6K 88 6
                                    

Nur eine halbe Stunde später stand das bestellte Taxi vor Danielles Tür. Ich bezahlte den Fahrer und stieg aus. Ein komisches Gefühl breitete sich in meiner Magengegend aus als ich auf den Klingelknopf drückte. Es dauerte nur ein paar Sekunden als das Freizeichen ertönte und ich in den Flur des mehrstöckigen Hauses treten konnte. Noch schnell zwei Stockwerke nach oben und dann stand ich vor ihr.
Ihre Haare waren liebt los zu einem hohen Dutt zusammengeknotete und ein viel zu großes Shirt hing an ihrem schlanken Körper hinunter. Sie weinte nicht, aber ihre Augen glänzten und waren leicht gerötete. Ohne ein Wort schloss ich sie in meine Arme.
Als wir uns wieder voneinander gelöst hatten ging ich von ihr gefolgt in das kleine gemütliche Wohnzimmer und setzte mich auf die Couch. Ich musste eigentlich gar nicht fragen was los war, ich konnte es mir schon seit ihrem Anruf vor 40 Minuten denken.
Sie setzte sich neben mich und nahm die Teetasse die auf dem kleinen Tischchen vor uns Stand in ihrer Hände. Ich drehte mich auf der Couch so dass ich sie ansehen konnte, zumindest ihr Profil denn ihr Blick war stur auf die Tasse gerichtete.
„ Wir haben Schluss gemacht“ presste sie schließlich hervor und ich seufzte. Ich wusste es.
„ Was ist denn passiert?“
Sie wand ihren Blick zu mir. „ Ich weiß auch nicht…. Es ist einfach alles zu viel… Für ihn und für mich…“
Ich wusste was sie meinte und genau deswegen konnte ich gerade nichts sagen denn genau vor diesem Moment hatte ich bei Louis und mir auch die ganze Zeit Angst. Dass es uns auch irgendwann einfach alles zu viel werden würde.
„ Aber wir treffen und in zwei Wochen noch einmal“ sagte sie schließlich und ich zog eine Augenbraue nach oben. „ Naja…. Er hat gesagt er braucht einfach etwas ruhe um über alles nach zudenken… Und damit hat er ja auch Recht… Wir sehen uns eh so wenig… Wir können kaum miteinander reden… Wie es uns geht… Was wir eigentlich von dem anderen brauchen und all das…. Ich beneide dich und Lou so sehr… Das ihr das alles so hinbekommt…“ ihre Stimme wurde immer leiser und ich konnte spüren wie sie mit den Worten kämpfte.
„ Ach süße“ ich rutschte näher zu ihr und legte ihr einen Arm um die Schultern „ Ihr zwei bekommt das schon wieder hin, da bin ich mir ganz ganz ganz sicher. Ihr gehört zusammen.“
Sie rang sich ein Lächeln ab. „ Danielle ich mein das ernst… Du und Liam… Ich kenne keine zwei Menschen die so zusammen gehören… Ihr ergänzt euch egal was ist… Jeder Mensch sucht genau sein Leben nach so etwas das du und Liam habt und genau deswegen darfst du jetzt nicht aufgeben…“
„ Ich weiß…. Und wir haben ja auch noch nicht aufgeben… Zumindest noch nicht richtig“ ihr Handy blinkte auf. Sofort nahm sie es ebenfalls von dem kleinen Tischchen und lass die SmS durch.
„ Alles ok?“
„ Sie ist von Liam… Unsere Trennung wurde gerade Offiziell gemacht… Er wollte es mir nur persönlich schreiben… Damit ich es nicht im Internet lese“ schnell legte sie das Handy wieder weg und seufzte.
„ Ich hätte einfach nicht gedacht das es mal so weit kommt.“
Sie wirkte so ruhig, so strak. Ich wüsste nicht was ich machen würde wenn ich in ihrer Situation wäre und da beneidete sie mich?- Ganz klar war ich in diesem Moment diejenige die großen Respekt vor der jungen Frau vor mir hatte.
Wir saßen noch eine Weile einfach nur Stumm nebeneinander und ich hatte noch immer meinen Arm um sie gelegt. Ich spürte wie sich immer ruhiger wurde.
„ El?“
„ Hmmm?“
„ Danke das du hier bist“ sie sah mich an und wieder huschte ein Lächeln über ihre Lippen. Ich senkte meinen Kopf leicht zu ihr und drückte ihr einen Kuss auf die Wange „ Ich bin immer für dich da, das müsstest du doch wissen.“
Sie schlang ihre Arme um mich und drückte mich ganz fest an sich. „ Ich bin so froh dass ich dich kennenlernen durfte Eleanor Calder.“
Ich löste mich von ihr und lächelte „ Und ich erst du wundervolles Wesen“ sie grinste und kniff mich leicht in den Arm. Wir lachten beide auf.
Ja in solchen Momenten war ich auch mehr als froh dass ich, ich war. Dass ich so viele wundervolle Menschen kennenlernen durfte und dass ich es sogar schaffte ihr ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Auch wenn ich mir sicher war das es in ihr im Moment ganz anders aussah.
Danielle holte eine XXL Packung Schokoeis aus der Gefriertruhe und mit zwei Löffeln machten wir uns darüber her und schauten uns noch einen Liebesfilm nach dem anderen an. Wie ich solle Mädels Abende liebte. Auch wenn Louis dadurch ziemlich lange auf mich warten musste.
Erst kurz vor Mitternacht verabschiede ich mich mit guten Gewissen von Danielle und sie musste mir versprechen mich morgen gleich wieder Anzurufen. Ich wollte einfach ihrer Stimme hören und sicher sein das es ihr gut ging.
Wieder mit einem Taxi machte ich mich auf den Weg zu meiner kleinen Wohnung. Von draußen sah ich das im Schlafzimmer noch Licht brannte. Er hatte wohl auf mich gewartet.

Ich zog meine Schuhe im Flur aus und tapste dann ins Schlafzimmer. Er lag auf dem Bett mit einem Buch in der Hand und als er mich bemerkte lugte er hinter dem Buchrand hervor.
„ Da bist du ja“ er legte das Buch weg und verschränkte die Arme vor der Brust, sein Blick war gespielt ernst und ich konnte mir ein grinsen nicht verkneifen. „ Ich sitze hier und warte und warte…“ er schüttelte den Kopf. Noch immer grinsten ging ich weiter auf ihn zu und als ich schließlich neben ihm angekommen war legte ich den Kopf schräg um den Buchtitel lesen zu können.
„ Ja langweilig ist dir ja nicht geworden“ erwiderte ich nur.
Er breitet seine Arme aus „ Komm her.“
Das tat ich nur zu gerne und schon zog er mich auf sich. Sofort schoss seine Wärme durch meinen Körper und ich konnte seinen Atem auf meinem Gesicht spüren als wir uns tief in die Augen sahen.
„ Wo warst du denn?“
„ Bei Danielle.“
Er schien schon bescheid zu wissen denn er nickte nur.
„ Geht’s ihr gut?“
„ Ich denke schon..“ ich seufzte. Er strich mir über den Rücken und lächelte „ Ich hoffe uns wird das nie passieren“ er beugte seinen Kopf leicht nach vorne und legte seine Lippen auf meine. In meinem Körper breitete sich eine wundervolle Wärme aus als ich den Kuss erwiderte. Er löste sich von mir und strich mir ein paar Haarsträhnen nach hinten. „ Dafür liebe ich dich nämlich viel zu sehr.“
Ich lächelte wieder „ Ich liebe dich auch.“
Er lächelte und wir sahen uns einfach nur an, doch auf einmal wurde sein grinsen frech und er legte seine Hand in meinen Nacken im mich wieder zu sich zu ziehen. Seine Lippen legten sich auf meine und mit jeder Berührung wurde unsere Kuss intensiver. Ich kicherte als er mich auf den Rücken drehte und sich daneben legte nur um mich wenige Sekunde in seine Arme zu ziehen. Ich kuschelte mich an seine Brust.
„ Lou….“
„ Hmm?“
„ Ich muss mich ja eigentlich noch umziehen“ kicherte ich als ich bemerkte dass ich noch immer meine Straßenklamotten anhatte. Er lächelte und ließ mich los „ Aber beeil dich, ohne dich kann ich so schlecht einschlafen.“ Ich drückte ihm einen Kuss auf die Stirn und lächelte „ Mach ich.“

My Life as Eleanor CalderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt