Alles nur für die Presse

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"Sophie Sophie!" meine Mutter stöckelt mir auf ihren extrem hohen High Heels entgegen.
Ich sehe sie erwartungsvoll an.
Es soll eigentlich bedeuten, dass ich ihr zuhöre aber sie spricht nicht.
"Was ist denn Mama?" sie nickt mit dem Kopf.
"Wir brauchen noch ein Kleid. Für die Wohltätigkeitsveranstaltung. Jason hat erzählt ihr kommt. Zusammen."
Das zusammen betont sie ganz besonders.
Was denken denn bitte alle?! Wir sind doch nicht gleich zusammen nur, weil wir in einem Haus wohnen!
...und auf dem Küchenboden herumalbern.
...und uns küssen...
"Ich brauch kein Kleid." sie sieht mich erst verwundert und dann erfreut an.
"Also hast du schon eins gekauft? Zeig es mir!" ich sehe sie lange an bis sie versteht was ich damit meine.
"Du wirst dir ein neues, schönes Kleid für diese Veranstaltung kaufen Sophie!"
"Das werde ich nicht Mama." sage ich und bewege mich in die Richtung von einem Café, welches auf der anderen Straßenseite liegt.
"Dann kaufe ich dir eins." sagt sie und ich seufze.
"Gut. Ich kaufe eins aber alleine und du wirst nichts dagegen sagen."
"Du kaufst ein Kleid? Ein richtiges Kleid?" ich nicke mit dem Kopf.
"Solange du endlich mal nicht in Jeans und T-shirt rumläufst bin ich zufrieden." sagt sie lächelnd und hakt sich bei mir unter.
Meine Mutter ist sicher kein schlechter Mensch aber sie setzt ihre Prioritäten eindeutig falsch.
Das unsere Firma und unsere Familie ihr Ansehen wahren konnten war ihr immer wichtiger als dass wir glücklich waren oder die Freunde haben konnten mit denen wir uns gut verstanden.
Das war auch der Grund warum ich so früh von zu Hause geflüchtet war und leider direkt in Alex Arme gelaufen bin der mir das blaue vom Himmel versprochen und nichts davon eingehalten hat.
Es ist extrem viel schief gelaufen in meinem Leben, welches manche Leute als perfekt bezeichnet hätten und es gab eine Zeit in der ich vorallem meiner Mutter die Schuld dafür gab, doch diese Zeit ist vorbei.
Ich liebe meine Mutter und ich überlege nicht mehr wessen Schuld es ist und warum.
Ich ziehe wahrscheinlich nur ihr zu Liebe ein Kleid an aber trotzdem sicher keins was ihr auch nur annähernd Gefallen würde.
Sie möchte mich in Ballkleidern oder zumindest Cocktailkleidern sehen aber dieses aufgesetzte bin nicht ich.
Also habe ich ein Rotes Kleid gewählt, welches an der Brust relativ eng ist und dann ab meiner Taille lockerer wird. Es hat Glocken Ärmel und ist dadurch nicht zu chic.
Eher ein entspannter 70er Style den ich eigentlich nicht mag aber dieses Kleid hatte mir es sofort angetan als ich es im Laden sah und ich werde es jetzt anziehen, ob meine Mutter damit einverstanden ist, ist mir egal.
Meine Haare, die etwa bis zu meinen Schultern gehen, style ich in einfachen Beach waves.
Der Style ist zwar eher ein lockerer Sonntags- Ausgeh- Style als ein Wohltätigkeitsveranstaltungs- Style aber ich bin ja auch nicht der Typ für so ein Veranstaltungskram.
Ich bin heilfroh dass sich Jason auch nur ein Hemd und eine schwarze Jeans angezogen hat, da sich die Lästermäuler sonst wohl noch mehr empören.
Wie tief ist Jason Masters gesunken?
Ist seine neue Geliebte nicht mal ein Promi?
Ighitt ighitt ighitt.
Jason lächelt mich warm an als er mich sieht.
"Weißt du was Honey? Du siehst heute extrem gut aus. Und jetzt zieh dir eine Jogginghose an damit dich die anderen Männer nicht so sehen." sagt er und obwohl er es als Scherz sagt, bemerke ich den leichten Unterton in seiner Stimme.
Wüsste ich es nicht besser, würde ich sagen es ist Eifersucht.
Wir fahren mit einem von Jasons chicen schwarzen Autos vor und meine Mutter schüttelt den Kopf als sie mich sieht.
Da aber eine Menge Journalisten da sind lächelt sie dabei, was ich umso witziger finde.
Ich lächel sie breit an und Laufe auf sie zu.
Gebe ihr einen Kuss auf die Wange und sage "Tja jetzt bin ich erwachsen."
Sie muss früher oder später einsehen, dass sie mir nichts mehr sagen kann.
Jason lässt seine Hand die ganze Zeit an meinem Rücken und er nervt mich damit.
Ich nehme sie von meinem Rücken und will eigentlich auch nicht mehr als dass er mich loslässt.
Er fehlinterpretiert das anscheinend, denn er nimmt meine Hand und so "schlendern" wir Händchenhaltend durch die Gegend und das vor allen Journalisten.
Super.
Jetzt muss ich den ganzen Tag an ihm kleben, weil es sonst heißt.
Sie hält Abstand. Ist sie also doch nur ein Flittchen?
Und das wäre es noch.
Ich versuche mich dennoch etwas von Jason zu lösen, doch er lässt mich nicht.
Stattdessen zieht er mich an sich rqn und küsst mich.
Ok. Ich bin ruhig. Ganz ruhig.
Was zum Teufel ist in ihn gefahren?! Was soll das?!
Ich löse mich sanft vor ihm weil ich das Blitzlicht Gewitter merke und schaue ihn gespielt verträumt an. Dann umarme ich ihn.
"Was sollte das?" zische ich.
"Ach ich hatte grad Lust drauf. Du weißt ja Honey..alles für die Presse..."
So läuft das also.
Er nutzt die Situation sichtlich aus.
Die restliche Zeit nimmt er immer wieder meine Hand und auch einige Küsse folgen.
Wäre ja schon schön wenn es immer so wäre...
Ehm..ich meine...
So ein Mistkerl!
Die letzte Stunde entschuldigt Jason sich mit den Worten er müsse noch etwas erledigen und so werde ich von meiner Mutter irgendwelchen Leuten vorgestellt die mich überhaupt nicht interessieren.
Ich lächel natürlich trotzdem höflich und schaue alle interessiert an.
Völlig erschöpft suche ich Jason und laufe in jemanden rein, weil ich das gut kann.
Um allem noch einen drauf zusetzen setze ich mich auf meinen Hintern.
"Oh mein Gott! Oh mein Gott! Hab ich dir weh getan? Tut mir leid! Ich bin so ein Tollpatsch! Tut mir so leid! Oh ich mach alles noch schlimmer, ich sollte dir erstmal aufhelfen." werde ich von einem Mädchen attackiert die vor mir steht und mit ihren großen blauen Augen ganz besorgt auf mich runter schaut und so wie sie mich anschaut muss ich einfach lachen.
"Alles gut. Aber wenn du mir auf helfen könntest wär das echt nett." sie lächelt und hält mir ihre Hand hin und als ich vor ihr stehe, merke ich erst wie klein sie eigentlich ist.
Sie ist blond und wahrscheinlich nur 1,60 und das obwohl sie hohe Schuhe trägt.
Sie stellt sich vor. Sie heißt Jennifer.
Wir reden ein wenig bis ich mich von ihr verabschiede und suche weiter nach Jason.
Als ich ihn endlich gefunden habe laufe ich überglücklich auf ihn zu und umarme ihn.
"Könntest du mich bitte in mein Bett bringen? Ich kann nicht mehr." er lacht und macht Anstalten mich hochzuheben.
"Nein nein. Bis zum Auto schaff ich es.
Aber aus dem Auto darfst du mich tragen."

Jason trägt mich tatsächlich bis in mein Bett und ich entscheide mich noch ein wenig fernzusehen.
Und im Fernsehen berichtet tatsächlich eine Talkshow über die Wohltätigkeitsveranstaltung.
Der Bericht scheint zuende, doch eigentlich geht er nur über in ein Interview.
Ein Interview mit dem Jungunternehmer Jason Masters.
Es geht um seine Firma. Und dann um mich.
Um...mich.
"Wer war denn ihre Begleitung heute?" fragt die Reporterin und statt abzublocken antwortet er.
Er lächelt überglücklich und sagt:
"Meine Freundin"
Gut. Ich bin jetzt leicht gereizt aber noch geht es mir ganz gut.
Erst als ich doch tatsächlich die Worte aus seinem Mund höre, die mir nicht mal im Traum eingefallen wären, raste ich aus.
"Möglicherweise ist sie ja bald meine Verlobte."
Bitte was? Eine Lüge ist gut. Zwei Lügen sind schlecht.
Und eine Lüge die das Wort Verlobung mit einschließt ist sehr schlecht.
Wenn ich meiner Familie jetzt nicht ihr komplettes Ansehen nehmen möchte und keinen Skandal riskieren will darf ich mich nicht von Jason trennen, denn dann hätte ich offiziell sein Herz gebrochen und wäre eine Schlampe.
"Jasooooon!" brülle ich wütend, doch er antwortet nicht und so renne ich wie eine Furie in sein Schlafzimmer, welches dunkel ist und stürze mich auf ihn.
"Was soll das?" schreie ich und vergesse vollkommen das ich außer einem T-shirt und einer sehr sehr kurzen Hose nichts trage, während ich auf Jason in seinem Bett sitze.
"Uhh Honey. Du machst den ersten Schritt." sagt er und umfasst meinen Hintern.
"Ighitt Jason! Du Ekel. Nimm dir nicht alles raus nur weil wir uns von früher kennen."
"Also um genau zu sein Honey, kennen wir uns unser halbes Leben und außerdem sitzt du gerade in meinem Schlafzimmer auf mir also, wessen Schuld ist jetzt was...?"
Ich will von ihm runter gehen, erinnere mich jedoch warum ich hier bin und ohrfeige ich ihn.
"Auaa! Was sollte das?" schreit er
"Verlobte?!" brülle ich und er wird still.
"Ich...ich wollte doch nur nicht, dass du so schnell gehst."
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Tuuuut mir leeeiiiiid!
Ist jetzt echt lang her und ich kann nicht mal sagen, dass es in nächster Zeit öfter Kapitel geben wird und das tut mir mega leid!Echt!
Verzeiht mir...
:(
Hoffe es hat euch trotzdem gefallen...
Bis dann❤

Mr.DevilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt