On The Road

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Nina
Ich saß in der Zelle. Seit einer Weile hatte man mich nicht mehr in das Labor geholt. Seit dem Gespräch mit Jared verflog der Schmerz immer mehr. Aber damit auch sein ganzes. Sein Aussehen, seine Stimme, sein Geruch. Jared war ein Name der in meinem Kopf mich zu einer werdenden Wand brachte. Eine Sackgasse. Ich wusste das ich jetzt alleine war. Ich vergaß immer mehr was einst war. Meine Familie, Bea. Alles war als würde man mir reindrücken das ich jetzt einsam war. Auch Marvel wurde immer seltener. Er lag meistens nur in einer Ecke. Er wusste es. Ich wusste es. Er würde sterben. Seine Haut fehlte im Gesicht nun gänzlich und sobald er weg war würde ich gehen. Ich würde nicht hier bleiben. Ich hasste es hier. Es zeigte mir nur das mir dieser Ort alles nahm. Wenn ich gestorben wäre dann hätte ich wenigstens nicht so brechen können. Denn das war ich. Zerbrochen.
"Nina.", krächzte Marvel plötzlich. Ich robbte zu ihm und sah in sein Gesicht.  Der Knochen war pal und ich senkte de Kopf um ihn besser zu verstehen.
"Ich sterbe jetzt. Ich werde heute sterben. Egal was mit mir dann passiert. Du musst JETZT gehen. Die Wachen sind um die Zeit im Wechsel und unterhalten sich. In meiner Zelle liegt ein Knochen den ich seit Ewigkeiten scharf und dünn gemacht habe. Damit kannst du hier raus. Und zu Not Jemanden töten.", sagte Marvel und reichte mir einen gelblichen Knochen. Menschlich.
"Renn, Nina. Leg dir einen einen neuen Namen zu. Keinen der etwas aussagen könnte. Egal wo du dich anmeldest, benutze alle Namen der Welt außer deinem. Namen bedeuten Macht. Niemand kann dich finden wenn du nicht Nina bist. Gehe nicht zurück zu Jared. Egal was. Es wird den Pan auf deine Spur bringen. Er hat vielleicht gesagt du bist für die Wiedergeburt ungebräuchlich, aber was für Versprechen hält der Pan schon?", keuchte Marvel und legte den Kopf auf die Steinplatten die den Boden darstellten.
"JETZT!", knurrte er und ich stand auf. Mechanisch ging ich zur Tür und öffnete diese mit dem Knochen. Es war einfach. Fast zu einfach. Ich überlegte nicht lange und öffnete auch Marvels Tür. Dieser war vermutlich in Ohnmacht. Er atmete aber regte sich nicht. Ich nahm ihn hoch und stellte fest das es für mich kein Problem darstellte ihn zu tragen. Mit dem einzigen Freund von meinem Ich humpelte ich durch die Gänge. Ich schloss allerlei Türen noch auf, einfach nur um die Wachen zu verwirren. Wer würde schon auf ein Mädchen und einen alten Mann mit Kapuze achten wenn seltsame Katzenmenschen durch die Gänge flitzten.
Bald erreichte ich schon den Ausgang des Kellers zum Erdgeschoss. Dort wurden nur Leichte Verbrecher gebunkert. Auch hier schloss ich mit mehr Schwierigkeiten die Türen auf. Die Umgebung verschwamm während ich mit Marvel aus dem Gebäude humpelte.
"Du solltest doch alleine gehen. ich hab es nie verdient wieder raus zukommen.", krächzte Marvel plötzlich.
"Egal was. ICH werde dich nicht in dem Keller verrotten lassen. Du stirbst mir erst wenn wir im Wald sind.", zischte ich und sah überraschender Weise das wir Mitten auf dem Marktplatz standen. Ich entdeckte des Tor und zog Mavrel darauf zu. Ohne zu überlegen zog ich ihn durch das Tor und auf die Straße vor dem dunklen Burgtor. Einige Wachen unterhielten sich, bemerkten aber nicht mich und Marvel unter den ganzen Menschen. Erst als ich die Burg nicht mehr sehen konnte hörte ich auf Marvel mit zu schleifen und lief langsam von der Straße und in den Wald.
"Wie lange bis wir aus dem reich sind?", fragte ich Marvel.
"Einen Tag.", krächzte Marvel. Ich zog ihn weiter.
Der Tag war für mich nur ein Schleier. Ich war untergefüttert und durstig zog Marvel trotzdem mit bis ich ein befreiendes Ziehen spürte.
"Wir sind draußen.", flüsterte ich und merkte wie sich auch Marvel entspannte. Ich lief noch etwa 10 Schritte bevor ich im Gras des Waldes zusammen klappte und heftig keuchte.
"Marvel?", krächzte ich. Keine Antwort.
"Marvel?", flüsterte ich panisch. Kein Schnauben. Kein Atmen.
Panisch legte ich mein Ohr auf seine Brust und hielt seine Hand.
"Tschüss Marvel.", schluchzte ich und nahm ihm seine Kapuze ab. Sein Gesicht und kompletter Kopf war ein Schädel und ich schluchzte kurz auf. Schlug ich die Hände vor mein Gesicht und weinte. Ich hatte seit Jared nichtmehr geweint. Doch jetzt ließ ich alles raus.
Jetzt war ich endgültig nicht mehr Nina. Nina war nur noch der Name für einen Geist. Eine Tote.
Wie in Trance grub ich ein Grab. Es war nicht sehr tief aber tief genug das ich den leblosen Körper von Marvel rein schieben konnte. Dann schob ich die Erde rüber. Ich hatte aufgehört zu weinen. Die Tränen hatten aufgehört und ich zitterte auch nicht mehr. Die Nacht verbrachte ich damit ein Kreuz zu machen und Das Grab zu verschönern. Dann ließ ich mich davor in die Knie sinken und beugte mich über das Grab.

Ende







































Spaß!!!! Ich will doch noch leben! :D
Phoenix

The Sign of HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt