Kapitel 5.

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*währendessen bei Lay*
Noch Gefühlte Jahre weinte ich an diesem wundervollen Ort. 'Verdammt..' sagte ich mir selber,'ich wollte doch.. Ich wollte doch stark sein ? Wieso knie ich hier und weine? '
Ich stand auf und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. 'So kann das nicht weitergehen. '
Schnell lief ich wieder Nachhause, denn ich wusste, hier würden meine Errinerungen mich nur noch mehr fertig machen. Errinerungen an die Zeit mit Tomoya, Errinerungen an die Zeit mit.. ihr.
Zuhause angekommen zog ich mich direkt um. Als ich kurz in den Spiegel guckte,sah ich mein verweintes Gesicht. Meine Augen rot, meine Wangen und auch meine Nase waren leicht gerötet. 'Schrecklich siehst du aus',sagte ich meinem Spiegelbild, so als ob ich vergaß,dass ich diese Person war.

In mein Bett fallend, dachte ich einwenig nach. Wieso war dieser Anhänger mir wichtig?
Schließlich konnte ich jeden Moment bei Tomoya anrufen.. Ich weiss.. Es war, weil er mir ein Teil von sich schenkte. Dieser Anhänger bedeutete auch ihm viel, wenn nicht,dann sogar mehr als mir.

Die Liebe seines Lebens hatte es ihm geschenkt, kurz bevor sie verstarb. Ich weiss noch wie er an diesem Tag nachhause kam. Weinend zog er sich in eine Ecke zurück und weinte mehrere Stunden lang. Niemand wusste was los war, Tomoya weinte nie. Er guckte sich seinen Anhänger an, den Mina ihm zuvor schenkte. Er erzählte mir noch am gleichen Tag, wie glücklich er war. Ihre verstorbene Mutter schenkte ihn ihr, und sie schenkte es ihm. 'Guck mal, da ist ein Flügel abgebildet. Du heisst mit Nachname Tenshi, oder? Es passt viel mehr zu dir als zu mir.'
'Nein, Mina. Schließlich hat dir das deine Mutter geschenkt, ich kann und will es nicht annehmen. Es war für dich bestimmt.'
'Nein, tomoya. Es war für eine wundervolle Perso-'
'Genau. Und du bist wundervoll', er unterbrach sie.
'Mama sagte immer, wenn man seinen größten und wertvollsten Besitzt mit der Person die man liebt teilt, dann ist es viel wertvoller. Du weisst, dass ich dich liebe. Bitte nimm es an, für mich, nein, für meine Mutter.'
Er erzählte mir alles haargenau, denn auch er war in sie verliebt. Nur hat er sich nie getraut etwas zu sagen. Es vergingen mehrere Monate.. Tomoya hatte mit vielen Problemen zu kämpfen, wie zum Beispiel mit seinem neben Job. Er musste einen machen weil wir kurzzeitig in einer Kriese standen. Nebenbei die Schule hinzubekommen war nicht einfach, denn auch um mich musste er sich kümmern. Schule,Arbeit, eine kleine Schwester, sein Bester Freund der wegzog, und die Tatsache das er eine Zeit lang gemobbt wurde, machten ihm schwer zu schaffen. Doch wie als sei ein Wunder geschehen, ging alles ruckartig wieder gut.
Die missverständnisse weshalb er gemobbt wurde wurden aufgeklärt, unsere Eltern wurden befördert. Ohne den neben Job gingen seine Noten wieder hoch, und auch mit Mina lief es bestens. Als er merkte, dass sein Leben ihn doch liebte, sagte ich ihm dass er es ihr doch gestehen solle.
'Du hast recht, engelchen. Danke, ich mach mich auf den Weg..' er sah so glücklich aus. Doch schon bald kam er zurück. Erst einige Tage später erfuhren wir, von einem Freund von Tomoya, dass sie starb. Sie starb vor den Augen ihres Vaters, und auch direkt vor Tomoya. Sie kippte einfach um und stand nicht mehr auf. Als ich dies hörte rannte ich in sein Zimmer. Dieser Anblick schmerzte, wie er dort saß, und den Anhänger ansah. Wie dünn er geworden war, da er seit diesem Tag kaum was zu sich nahm. Er bemerkte dass ich im Zimmer war, doch er beachtete mich gar nicht. Ohne überhaupt ein Wort zu sagen schloss ich ihn in meine Arme. Auch ich fing nun an zu weinen.
'Wieso?' seine Stimme klang anders als sonst. So leer, so zittrig,so schmerzhaft. 'Wieso konnte sie nicht bei mir bleiben? Ich dachte nun würde alles gut laufen.. Wieso ist sie dann weg?' seine Worte schmerzten. 'Kann ich auch weg, lay? Kann ich sie besuchen gehen? Sie wird sich bestimmt freuen mich zu sehen. Dann können wir immer zusammen bleiben, weisst du? Darf ich? Darf ich zu ihr?' den Schmerz, den ich in diesem Augenblick spürte, war so unerträglich. Dachte mein Bruder daran, davon zu gehen? Dieses grausame Leben zu verlassen? Mich zu verlassen?
'Nein.. Nein.. Nein..' ich konnte nicht mehr sagen. Ich drückte ihn fester. 'Nein.. Du darfst nicht gehen.. Nein du musst bei mir bleiben.. Bei mir und Mama.. Du darfst nicht gehen, du musst bleiben, bei all deinen Freunden.. Wir lieben dich doch alle.. Tomoya sag sowas nicht bitte..'
'Aber sie ist auch nicht mehr hier.. Layla,wieso? Ich will zu ihr.. Lass mich zu ihr..'
'NEIN!!' ich fing an zu schreien, meine Stimme klang eher bedrückend als Angst einflößend. Ich weinte und weinte und hörte nicht mehr auf. 'Sie würde .. Tomoya sie würde das nicht wollen.. Das weisst du doch.. Bitte bleib bei mir..'
'Kannst du mir bitte ein Glas Wasser holen, lay, engelchen?'
Ich weiss noch wie ich schnell aufsprang und rauseilte um ihm auch diesen Wunsch zu erfüllen. Es dauerte etwas, da ich erst einmal nach einer neuen Wasserflasche ausschau halten musste.
Zurück in seinem Zimmer, ließ ich das Glas fallen. Was ich da sah, das würde ich niemals vergessen. Er lag da auf dem Boden, seine Arme waren Blut überzogen. Eine Klinge lag neben ihm, und er blickte zu mir hoch. 'Ich liebe dich, engelchen.'
Er schloss seine Augen und machte sie nicht mehr auf. 'TOMOYA!! TOMOYA!!'
Im nächsten Moment rief ich meine Eltern an, die den Krankenwagen riefen. Ich versuchte seine Blutungen zu stoppen, es geling mir jedoch nicht. Auch ich war nun mit Blut überzogen,mit seinem Blut.
Es dauerte nicht lange bis meine Eltern und auch der Krankenwagen ankamen. Sie nahmen ihn mit und sagten uns direkt, dass sie alles versuchen würden, aber nichts garantieren könnten.
1 Woche lang wachte er nicht auf. Sein Körper war schwach, da er nicht , und viel Blut verlor.
Jeden Tag beteten wir dafür, ihn wieder wach zu sehen. Ich flehte Gott an, mir sein Lächeln wieder zu geben.
Letzten Endes wachte er auch auf, gott,haben wir uns gefreut.
'Tut mir leid, engelchen, ich war nicht ich selbst..'
Langsam verkraftete er den Tod von ihr, langsam war er wieder der Alte.

Nie wieder sah ich ihn in so einem Zustand. Er wurde zu der Person, die ich nun bewundere. Ein optimistischer super Bruder, der immer für mich da war.

*ein Klingeln riss mich aus meinen Gedanken*
Ich guckte auf mein Handy, und sieh mal an, es war Tomoya.
Ich hob langsam ab.
'Naaa engelchen?'
'Tomoyaaa!!', ich fing an ihm alles zu erzählen, von meiner Klasse, von Rin, von dem Anhänger und auch von meinem Traum.
'Och engelchen! Mach dir mal keine Sorgen, so schlimm ist das gar nicht. Ich kauf dir einen neuen und..', ich unterbrach ihn,'doch! Es ist schlimm! Schließlich hat Mina.. Ihn dir gegeben!'
'Wenn du ihn im Schwimmbecken verloren hast, wird er wieder auftauchen.. Schließlich muss der gesäubert werden. Mach dir keine Sorgen, ist alles gut. Und wegen deiner Klasse, das wird schon noch. Es ist für sie bestimmt nur ungewohnt Mädchen in der Klasse zu haben, vorallem so ein wunderbares,ergeiziges und tolles Mädchen wie du. Und wenn sie noch einmal irgendwas Falsches tun, sag mir bescheid, dann komme ich und schlachte alle hintereinander ab!', wie sehr ich seine aufmunterten Worte vermisste..
'Hahaha okay okay! '
'Engelchen, ich mein das voll ernst. Und bevor ichs vergesse, sie würde dich niemals hassen. Träume bauen einen manchmal auf, und manchmal verunsichern sie einen. Glaube das nicht, sie war ein zu gutherziger Mensch. Und dich könnte man nicht hassen, ausser man ist schwer behindert. Das wird alles noch gut gehen!!'
'Wieso bist du dir da so sicher?' ich war noch etwas unsicher.
'Na weil du Layla Tenshi bist. Weil du die Schwester von mir, Tomoya Tenshi, bist. Weil du die Tochter von meinen Eltern bist. Du schaffst alles, und wenn nicht dann komme ich und helfe nach, ich bin mir aber todessicher, dass ich dies nicht machen muss, denn du kriegst es am Ende immer hin!'
'Danke Tomoya..'

Wir redeten noch lange, über alles mögliche. Leider musste er dann auflegen, um weiter zu lernen. Er würde bald wieder anrufen, nicht nur damit wir wieder reden konnten, sondern auch damit ich mit Mama und Papa reden konnte, die heute spät Schicht hatten.
Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass ich schon bald wieder wegen schlechten Nachrichten mit ihm reden musste..
Gedankenversunken schlief ich ein.

*Zeitsprung - Nächster Morgen auf dem Weg zur Schule*

Recht langsam lief ich zur Schule. Ich bin nicht zu früh rausgegangen, aber da ich wusste das wir eh kein Unterricht machen würden, brauchte ich mich nicht zu beeilen.
'Hmm.. Wie soll ich ihnen gegenüber Heute sein? Soll ich sie ignorieren? Oder soll ich so tun als sei nichts gewesen?', am liebsten wollte ich Akira um Rat fragen, aber sie war ja nun nicht neben mir. Ausserdem würde es viel zu lang dauern, ihr alles zu erzählen. Ich wusste dass ich das in Ruhe machen musste.

An der Schule angekommen, ging ich sofort zu meinem Spind. In meiner Tasche wühlte ich nach dem Schlüssel, als ich ihn unter meinem Handy fand.
Als ich mein Spind öffnete, traute ich meinen eigenen Augen nicht.
Erstaunt nahm ich meinen Anhänger raus, und mir stiegen freuden Tränen hoch.
Vorerst bemerkte ich gar nicht, dass ein zweiter Anhänger an meinem hing.
'Wow.. Es ist.. Wunderschön..' voller staunen betrachtete ich den wunderschönen Anhänger, der eine Kirschblüte {Sakura} symbolisierte.
Nun bemerkte ich auch den Zettel, der in meinem Spind lag : 'Es tut mir unendlich leid. Wir haben es eindeutig zu weit getrieben.. Hoffentlich gefällt es dir, und du kannst uns das verzeihen.
~ Rin'
'Ahh.. Rin also..'

Ich ging voller Freude in meine Klasse. Und schon stand Rin vor mir, ich lief langsam an ihm vorbei, und bedankte mich leise, da ich merkte, dass er mir leicht aus dem Weg ging, so als wolle er sagen 'Wehe du erzählst das jemandem!'

Grinsend setzte ich mich an meinen Platz, als ich hörte wie jemand an die Tür klopfte..

Learn to trust again. ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt