Kapitel 16

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Tränen überflutet stand ich auf. Als ich auf mein viel zu helles Handy Display guckte, war es 4 Uhr. Langsam setzte ich mich dann auf und ging noch einmal ins Bad. Ohne überhaupt in den Spiegel zu gucken, wusch ich mir meine Hände, dann mein Gesicht. Wieder fing ich an zu zittern, nicht etwa weil das Wasser so übertrieben kalt war, sondern weil ich mich schwach an den Traum erinnerte. Schwach erinnerte ich mich daran, aber was an diesen Tagen geschah, war noch stark und genau in meinem Kopf eingeprägt. Ich würde es niemals vergessen, das wusste ich. 

Gedankenvertieft lief ich in die Küche, um mir etwas zu essen zu machen. Mir war eigentlich nicht zu essen zu Mute, aber Essen hilft bekanntlich immer. Also Griff ich in den Schrank und fischte mir 5 Schokobrötchen raus, die ich sofort zu mir nahm. 'Frust Essen..', murmelte ich vor mich hin. Wieder Griff ich in den Schrank, diesmal aber nahm ich mir eine Hand voll Bonbons heraus. Nach einer Weile voll essen wurde mir klar, dass ich wohl raus musste, da ich sonst alle Vorräte essen würde. Also zog ich mir meine Schuluniform an, packte meine Tasche, nahm mir meine beiden Anhänger und verließ die Wohnung. '5:30 Uhr..', murmelte ich noch vor mich hin.

Auf dem Weg zum Park staute sich die Wut in mir. Wie konnte Alice es nur Wagen, so abfällig zu mir zu sein, und den wundervollsten Namen so beschmutzen? Seufzend setzte ich mich auf eine braune Bank über dem grünen Gras, über mir die Äste und Blätter eines riesigen Baumes. Nicht lange blieb ich sitzen, nach kurzer Zeit sprang ich auf und entschied mich eine riesige Runde um den Park herum zu joggen. Aus meinem Joggen wurde schnell ein Rennen, ich rannte solange, bis mir der Atem wegblieb und noch länger. Irgendwann kam ich dann bei einer Bank an, auf der ein Kindergetränk abgestellt war. Voller Wut schlug ich dagegen, der ganze Inhalt machte sich auf dem Boden breit, die Dose rollte davon. Kurze Zeit später hörte ich ein Kind schreien, als ich mich umdrehte guckte ich in das Gesicht von Miyu.

'Du bist so fies! Jetzt musst du mir ein neues kaufen!', schmollte mich Miyu an.

'Ist gut.', erwiderte ich leise, aber lächelnd. Irgendwie hebte sich meine Laune schnell als ich in das Gesicht der Schwester von Rin guckte.

'Ich kauf dir ein neues!', aufgebracht zog Rin Miyu von mir weg.

'Rin, ich mach das schon. Schließlich hab ich es verschüttet.', versuchte ich ihm höflich klar zu machen.

'Nein, ich kauf ihr eins. Ich bin ihr Bruder!', er schob die Kleine hinter sich, so als wolle er mir sagen ''Du willst zu Miyu, dann musst du ersteinmal an mir vorbei!''

'Riiiin, ich will mit ihr gehen..', gab Miyu ehrlich zu.

Als Antwort hob Rin sie hoch und setzte sie wieder auf seinen Schultern ab. 'Ich kauf dir dazu was du willst.', sagte er ihr dann und ging richtung Laden. Mittlerweile war es nach 6, das hieß, die ersten Läden waren geöffnet. Ohne viel nachzudenken ging ich ihm hinterher.

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'Riiin, Bruderherz, ich will das da!', rief die kleine auf den riesigen Schokobär zeigend. Ohne zu zögern nahm er ihn und schmiss ihn förmlich in den Einkaufswagen. Komisch war es schon, dass der arme Schokobär nicht zerbrach. 'Und das hier auch!', Kinderüberraschung.

Nachdem wir also einpaar Süßigkeiten geholt hatten, stellten wir uns an. Als die Verkäuferin dann endlich fertig mit dem abscannen war, wollte ich bezahlen, aber Rin hielt mich davon ab.

'Rin, lass mich das machen.'

'Du willst doch nur, dass dich meine Miyu mehr mag, als sie mich mag! Nö, ich mach das.', erwiderte er Arme verschränkend.

Nach kurzer Zeit der Diskussion entschied ich mich dann dazu, ihn bezahlen zu lassen und mit Miyu rauszugehen. Dort warteten wir auf Rin.

'Weißt du, hübsches Mädchen, Rin redet ganz schön viel über dich.', augenblicklich wuchs meine Neugier. Sie warf 1000 Fragen in mir auf. Was sagte er? Wieso? Auch über andere Mädchen? Gutes oder Schlechtes? 'Deswegen kenne ich dich auch gut, und war nicht verwundert, dass ihr beiden euch kanntet. Als ich dich sah, war mir bewusst, du warst das hübsche ergeizige Mädchen, das ihm zu gefallen schien. Er sagte immer, dass du ihm die Schulzeit schwierig machst, da er nicht mehr einfach davon kommen kann.', nun verbeugte sie sich. 'Ich danke dir, er ist eine andere Person geworden. Sogar Hausaufgaben macht er. Er lernt und strengt sich an, außerdem sagte er, dass du d-', Rin hielt ihr die Hand vor den Mund.

'Hört auf über Anwesehnde zu lästern.', gab er uninteressiert von sich. Mir steig die Röte ins Gesicht, stimmte das alles? Und was sagte er?

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Rins Sicht

'Geh jetzt. Ich bring sie rein!', sagte ich zu Lay.

'Bruderherz? Mag mich Lay auuch?', fragte mich mein kleiner Engel. Tzz, mir doch egal ob sie das tut. Miyu ist meine Schwester. 'Also ich mag Lay sehr.' Tzz. mir doch egal ob sie das tut. Lay ist meine .. Ach was, was denke ich da?!

'Ja, süße, jeder mag dich. Aber weißt du, du bist und bleibst mein Engel!', versuchte ich ihr klar zu machen, während ich ihre Jacke aufhängte.

'Ich weiß, ich weiß. Du bist mein Bruder, aber ich bin bereit dich mit ihr zu teilen hihi.'

'Miyu! Hör auf damit!'

'Rin, Bruderherz, ich mag meine neue Mama jetzt schon!', neue Mama? Meinte sie Lay? 'Und jetzt geh raus und mach die Kleine klar!', mit diesen Worten rannte mein Leben weg um mit anderen Kindern zu spielen. 

Langsam lief ich hinaus, irgendwie mit der Hoffnung, Lay würde noch da sein. 'Meine neue Mama..', ich wiederholte und wiederholte die Worte meiner kleinen Schwester immer wieder. Mochte sie Lay so sehr? Es muss hart für sie sein, keine Mama zu haben.

Als ich dann endlich wieder draussen war um mit Lay zur Schule zu laufen, fing sie auch wieder an, mich zu nerven.

'Hey! Rin! Was hast du denn da an?! Und außerdem, wieso ist deine Tasche so leer? Du hast nicht vor zu schwänzen oder? Rin! Riin! Hör mir zu wenn ich mit dir rede!'

Nervensäge.

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Yooo, irgendwie ist das Buch einwenig.. Naja ehm.. Depri geworden? Keine Sorge, das ändert sich schon noch, in den nächsten Kapiteln, schließlich muss es endlich mal vorann gehen, zwischen den beiden.



Learn to trust again. ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt