Prolog

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Drei Monate.

Drei Monate ist es nun her, dass ich Emma das letzte Mal gesehen hatte.

Phoebe, Colosso und ich waren weg, noch bevor Trittzu das Versteck der Schurken stürmen konnte. Später am Abend hatte uns die Nachricht erreicht, dass die Bösen fliehen konnten. Unter ihnen auch Emma. Das war auch das letzte, was ich von der Brünetten gehört hatte. Und das nicht mal persönlich von ihr.

Ich spürte wieder den unangenehmen Druck auf meiner Brust, der mein Herz einengte, mir die Luft raubte und mich auf die Knie zwang. Jedes Mal wenn ich an sie dachte. Ich wusste nicht wo sie war, wie es ihr ging, was sie machte. Kein Zeichen, keine Nachrichten, keine Auskunft.

Nichts. Funkstille.

Und vielleicht war das auch besser so. Ich hatte kein Vertrauen mehr in sie, keine Tränen mehr zum weinen, kein Hass mehr ihr gegenüber, keine Emotionen. Ich fühlte mich leer, müde und am Ende meiner Kräfte.

Sie war weg und ich musste es einfach akzeptieren. Es war Zeit für mich sie nun zu vergessen. Keine Gefühle mehr, keine Gedanken an sie verschwenden, keine Interesse mehr zeigen, keine Erinnerungen mehr an unsere gemeinsame Zeit. Nichts mehr.

Es war das beste für mich, denn sind wir doch mal ehrlich: Sie hatte mit mir gespielt, mir etwas vorgemacht und mich nur ausgenutzt. Sie hatte mit jedem Wort gelogen, dass sie zu mir gesagt hatte. Und ich hatte ihr auch noch alles geglaubt. Emma war von Anfang an falsch, gut das ich das nun jetzt endlich auch sah. Es hatte zwar gedauert, aber nun konnte auch ich sehen, was sie mir angetan hatte. Wie ich ihr hinterher gerannt war. Wie ich drei Monate auf ein Zeichen gewartet hatte. Das war nun vorbei. Ich würde nun nach vorne blicken und keinen Gedanken mehr an sie verschwenden.

Oder?

Ich stöhnte frustriert auf.

Ich konnte sie nicht einfach so vergessen. Es war schon beinahe unmöglich. Wie oft hatte ich es schon versucht? Wie oft hatte ich mir selber gesagt, das sie falsch war? Das sie mich angelogen hatte? Das sie nur gespielt hatte? Jedes Mal. Und trotzdem sass ich jeden Abend da und fragte mich, was sie nun den ganzen Tag machte. Ob sie vielleicht auch an mich dachte?

Mein Kopf begann zu pochen, der Druck auf meiner Brust wurde schlimmer.

All die Bilder hatten sich in meinem Gedächnis eingebrannt. Ich kam einfach nicht von ihr los. Ich blieb wie Gefangen. Ein Teil von mir hasste Emma über alles, doch ein anderer Teil bekam sie einfach nicht aus meinem Kopf. Hätte sie das alles nicht getan, dann wären wir wohl glücklich zusammen. Doch es war nun mal geschehen.

Ich liess mich auf mein Bett nieder und starrte mein Dark Mayhem Poster an. So wie ich es jeden Abend tat. Es war immer das gleiche. Immer die selbe Zeit, der gleiche Ablauf. Zuerst sage ich mir selber, dass ich sie vergessen werde und am Schluss sitz ich wieder da und frage mich, was sie gerade wohl macht.

Vielleicht war es verdammt dumm von mir, doch so waren verliebte Menschen halt nun mal. Dumm und einfach nur unberechenbar.

Liebe macht halt Blind.

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