Kapitel 10

1.3K 66 19
                                    

,,Der Abend war echt toll", sagte Allison und lächelte. ,,Ja, das war er", log ich und lächelte auch. Das Stechen war wieder zurück gekehrt. Mittem i. Film und das nur weil ich mir Emma, statt Allison neben mir vorgestellt hatte.

Emma war nicht mehr hier. Ich sollte sie vergessen und mich auf ein anderes Mädchen konzentrieren. Ich sollte mich auf Allison konzentrieren! Wieso kann ich sie nicht vergessen?

Das war leicht zu beantworten: Weil ich immer noch in sie verliebt war.

Erinnerungen prasselte plötzlich auf mich ein. Ich dachte an unser erstes Treffen, das erste Date, der erste Kuss. Dann erinnerte ich mich an ihren Verrat, ihren Blick als sie mich in Metroburg zurück gelassen hatte, an den Schmerz, die Trauer. Das Stechen wurde schlimmer und schlimmer. Mir schnürte es plötzlich die Luft zum Atem zu und mir wurde schwarz vor Augen.

,,Max? Alles okay?" Allison's sanfte Stimme riss mich aus diesem schwarzen Loch. Ich blinzelte ein paar mal und sah in Allisons Gesicht. ,,Ja, alles okay. Wieso fragst du?"

,,Du bist plötzlich so blass geworden", antwortete sie und musterte mich besorgt. ,,Sicher das alles okay ist?"

Ich nickte. ,,Ja, alles gut. Wirklich." Um meine Worte Nachdruck zu verleihen, lächelte ich tapfer und nahm ihre Hand. ,,Komm, ich bringe dich nach Hause."

#

Der Regen prasselte gegen die Fensterscheibe und ich beobachtete fasziniert das geschehen. Es waren einige Wochen vergsngen und ich hatte mich öfters mit Ally getroffen. Sie wuchs mir immer und immer mehr ans Herz, während Emma für mich immer mehr in den Hintergrund rückte.

Ich konnte zwar keine Gefühle für Allison aufbauen, aber dennoch war mir die Schwarhaarige nicht egal, weshalb wir beide beschlossen 'uns' eine Chance zu geben.

Eine Woche war es nun her, das ich und Allison ein Paar waren. Es war anders als mit Emma, viel entspannter und leichter. Vielleicht liebte ich sie nicht, aber ich hatte die Hoffnung, dass das bestimmt mit der Zeit kommen würde.

Für den Moment aber war ea gut so. Und das erste Mal in meinem Leben dachte ich, dass alles gut werden würde. Das Schicksal meinte es endlich gut mit mir.

Wenn ich doch bloss damals schon gewusst hatte, dass alles anderes kommen würde.

Phoebe's Sicht:

Ich seufzte und betrat den Matratzen Laden von Links Dad. Mike Evilman stand mit einer älteren Dame vor einem grossen Doppelbett und redete auf sie ein. Mr. Evilman war ein grosser glatzköpfiger Mann, mit einem drei Tage Bart. Er hatte ein pissgelbes Hemd an und dazu beige Hosen.

,,Oh Phoebe! Schön das du hier bist!", rief er plötzlich und eilte auf mich zu. ,,Ich finde es toll das du dein Praktikum hier bei mir machen willst!" Ich lächelte unschuldig in seine Richtung, während ich das schlechte Gewissen in mir versuchte zu ignorieren. Es war vielleicht eine grauenhafte Ausrede, ich mein ein Praktikum? Aber etwas anderes war mir auf die schnelle nicht eingefallen.

,,Ich finde es auch toll, Mr. Evilman", grinste ich und Links Dad lachte. ,,Du weisst, ich hasse es, wenn man mich Siezt. Wir waren doch schon längst beim 'Du', Phoebe", meinte er und ich nickte zustimmend. ,,Natürlich."

,,Übrigens wird Link heute aus Metroburg wiederkommen. Du kannst also heute bei uns Abendessen", sagte er, während er mich durch seinen Laden führte. Link war seit einer Woche bei Verwandten in Metroburg, weshalb ich auch hinter seinem Rücken ein Praktikum organisieren konnte. Es war noch viel zu früh, um ihn von meinen eigentlichen Plänen zu erzählen. ,,Sehr gerne. Vielen Dank, Mike."

Mike erklärte mir meine Arbeit, zeigte mir dabei den restlichen Laden und übergab mir im Anschluss meine Arbeitskleidung.

Eine pissgelbe Bluse und ein beiger Rock. Einen guten Geschmack hatte er definitiv nicht. Ich seufzte und machte mich an meine (langweilige) Arbeit. Die daraus bestand anderen Leuten die Tür auf und zu zumachen.

Ein wundervolles Praktikum, echt.

Emma's Sicht:

,,Evil Girl! Setz' dich doch", sagte Dark Mayhem. Er klang erheitert und fröhlich und deutete mit einer solch heftigen Energie auf den Stuhl neben mir. Vorsichtig nahm ich platz und sah zu meinem alten Mentor, den ich noch vor einem halben Jahr mit allem was ich hatte, vergöttert habe.

,,Wieso haben sich mich aus der Zelle geholt?", fragte ich und reckte mein Kinn in die Höhe. Leider konnte ich das Zittern in meiner Stimme nicht verhindern, aber dennoch blickte ich ihn kühl an. Auch wenn ich es nicht laut zugeben würde, so hatte ich tatsächlich Angst vor ihm. In den letzten Monaten hatte mir Dark Mayhem schlimme Dinge angetan, die ich niemals vergessen würde und die Narben an meinem Körper werden mich für immer daran erinnern.

,,Weil ich mit dir reden will", sagte er nur und lehnte sich entspannt in seinem Stuhl zurück. ,,Ich werde Ihnen nicht verraten wo der Ring ist", erwiderte ich und war von mir selber überrascht. Meine Stimme klang so ruhig, während ich es in keinster Weise war.

,,Oh nein. Das will ich auch gar nicht von dir wissen. Shadow wird ihn schon finden", lachte er und sah mich weiterhin an. Beziehungsweise die Maske sah mich an. Ich hatte mich noch nie gefragt, wer eigentlich hinter der Maske sass, wer eigentlich Dark Mayhem war. Bis jetzt. Wer war er?

Und wer zum Teufel war Shadow?

,,Was wollen sie dann von mir?", fragte ich und schlang meine Arme um meinen Körper. Mir war so kalt und ich fühlte mich so schwach. Der Mann der mir gegenüber war, hatte mich gebrochen und nun war ich nicht mehr ich, sondern nur noch eine Hülle meiner selbst. ,,Ich wollte nur etwas mit dir plaudern."

,,Sie wollen jetzt mit mir plaudern? Nachdem sie mich so gefoltert haben?", gab ich zurück und spürte wie die Wut in mir aufkochte. Die Wunden an meinen Körper begannen schrecklich zu jucken und zu brennen. Ich spürte wie ich mich wieder verkrampfte, als ich nur an das rauchige Seil dachte. Mein Körper schmerzte. Heftig. Obwohl, es war kein vergleich zu dem Schmerz in meinem Herzen.

,,Ich musste dich foltern. Du solltest leiden. Aber jetzt bin ich bereit deine Tat zu vergessen", sagte er nur und verschränkte ebenfalls seine Arme. Er wirkte überglücklich und auch das versetzte mich in heftige Panik. Was war geschehen?

,,Wieso so plötzlich?" ,fragte ich also weiter misstrauisch. Hier stimmte irgendwas nicht. Ganz und gar nicht. Seit wann war Dark Mayhem dazu bereit einen Verrat an die Liga zu vergessen? Einfach so? Hier war was faul. Definitiv.

,,Weil ich glücklich bin. Max ist auf dem guten Weg dich zu vergessen", sagte er und ich war mir sicher, das er hinteer dieser scheusslichen Maske grinste. ,,Und du Emma, du kannst bald nach Hause."

The Thundermans - The game goes onWo Geschichten leben. Entdecke jetzt