Kapitel 8

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Ich starrte ausdruckslos die Decke an. Mein Puls raste und das Atmen fiel mir besonders schwer. Superpräsidentin Trittzus Worte spukten in meinem Kopf umher, liessen mir keine Ruhe oder gaben mir eine Verschnaufspause.

Mike Evilman.

Evilman.

Links Vater.

Ich musste Links Vater bekämpfen.

Ausgerechnet ihn. Den Vater meines Freundes! Der Vater von Link war mein zugeteilter Schurke! Was würde Link von dem ganzen halten? Würde er mich hassen? Oder würde er es akzeptieren?

Ich seufzte. Was dachte ich da bloss? Nie würde Link es akzeptieren. Sein Vater war vielleicht Böse, aber es war nun mal sein Erzeuger. Und Blut war ja bekanntlich dicker als Wasser. Mein Freund würde mir den Rücken zu drehen und sich für seine Familie entscheiden. Ich zog hier ganz offensichtlich den Kürzeren.

Es lief so gut zwischen mir und Link! Wieso musste nun etwas so schreckkiches zwischen uns kommen?

Erschöpft schloss ich die Augen und versuchte einzuschlafen. Ich wälzte mich aber nur hin und her, fand einfach keine Ruhe.

Wann kam Max den endlich nach Hause? Er war kurz vor sieben zu Allison gegangen. Jetzt war es bereits elf Uhr. Waren sie immer noch auf ihrem Date? Oder war er bereits Zuhause?

Ich schloss wieder die Augen in der Hoffnung endlich einzuschlafen. Es dauert eine Weile und es flossen einige Tränen, aber dennoch schaffte ich es in einen traumlosen Schlaf zu gleiten.

Max's Sicht:

Es war kurz nach sieben, als ich bei einer grossen, schlicht gehaltenen Villa klingelte. Vor der Einfahrt standen drei grosse Autos und ein riesen Springbrunnen, was mich ehrlich beeindruckte. Ich wusste gar nicht das Allisons Eltern so reich waren. Als was sie wohl arbeiteten?

Die Frage wurde mir sofort beantwortet, als ein gut gebauter Mann mit einem Vokuhila mir die Tür auf machte. Vor mir stand der 'Slumslasher' einer der bekannresten Wrestlers des Landes. ,,Ja?", fragte der eben genannte mich schroff. Ich musste schwer schlucken. ,,Hallo. Ich bin Max Thun-"

,,Du bist also der Kerl der meine Kleine ausführen möchte?", unterbrach er mich und musterte mich eingehend von oben bis unten. ,,Ja Sir", nickte ich und musste dabei schwer Schlucken. Mr. Black sah nicht wirklich wie ein freundlicher Geselle aus.

,,Hör gut zu: Solltest du Allison verletzen, dann-"

,,Dad!", rief Allison aufgebracht und unterbrach dabei die Drohung ihres Vaters. Sie war aus dem Nichts aufgetaucht und schenkte ihrem Dad bitterböse Blicke. ,,Du hast mir doch versprochen, meine Dates nicht mehr so ins Kreuzverhör zu nehmen!"

Allisons Dad murmelte irgendetwas unverständliches. Ich war mir jedoch sicher die Wörter: 'Hexe' und 'Typisch wie die Mutter' zu hören.

,,Bye Dad", sagte Allison und gab ihrem Vater einen Kuss auf die Wange. ,,Spätestens um Mitternacht bist du wieder hier!", rief er. Allison verdrehte ihre Augen und stimmte zu.

,,Tut mir leid. Mein Dad ist etwas anstrengend", entschuldigte sie sich gleich und schenkte mir ein unsicheres Lächeln. ,,Ach ist doch nicht so schlimm!", sagte ich und meinte es auch so. Allison's Dad war halt etwas strenger als andere Väter, was war schon dabei?

,,Ich bin so froh, dass du das ao locker siehst", sagte sie und lächelte breit. Dabei sah sie mir in die Augen, was bei mir ein komisches Gefühl auslöste. Ich wusste nicht was, aber etwas war Heute anders in ihren Augen. Sie wirkten vertrauter und fast erinnerten sie mich an Emma.

Ich versuchte diese Gedanken abzuschütteln und beschloss mich Heute nur auf Allison zu konzentrieren. Wenig später sassen wir dann im Splatburger und liessen uns unsere Fritten bringen, da die Röhren heute Abend ausgefallen ware. Ich bedankte much bei dem Kellner und schob den Teller etwas näher zu meinem Date.

Während wir beide assen, unterhielten wir uns manchmal auch über verschiedene Dinge. Zum Beispiel über unsere Hobby's. So erfuhr ich, das sie gerne tanzte (wie Phoebe), lernte und sich für Tiere einsetzte und diese auch gerne pflegte. Sie hatten zu Hause zwei Katzen und drei Hunden. Auch vier kleine Meerschweinchen, hatten eine schöne Bleibe bei ihnen bekommen.

Auch wenn es mir schwer fiel zu zugeben, so musste ich sagen, dass mir Allison tatsächlich gefiel. Sie hatte eine ruhige Seite, die wirklich angenehm zum sprechen war. Doch trotzdem erwischte ich mich selbst immer und immer wieder, wie ich sie mit Emma verglich. Und dabei schnitt Allison deutlich schlechter ab.

,,Ich muss kurz aufs Klo!", sagte ich plötzlich und erhob mich hektisch. Ich spürte eine weitere Panikattacke hochsteigen und ich wollte für einen kleinen Moment nur Alleine sein. Allison, die gerade etwas erzählte, verstummte abprumpt und blickte verwirrt zu mir. ,,Äh okay?"

Ich eilte auf die Toilette und stütze mich da am Waschbecken ab, während ich versuchte meine hekrische Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen. Ständig dachte ich an Emma! Wie sollte ich sie vergessen wenn sie mir immer im Kopf herum schwirrte? Wieso dachte ich die ganze verdammte Zeit nur an sie?

Reflexartig fasste ich mir wieder an die Brust. Das scheiss Stechen machte sich wieder bemerkbar. Und diesmal war es schlimmer als je zuvor.

Und das alles nur wegen Emma!

Ich spürte den Schmerz nur wegen Emma, diese Leere, diese Unruhe, alles nur wegen einem kleinen Ding, was mich nur nach Strich und Faden benutzt hat. Hätte ich sie nie kennengelernt, dann wäre sicher alles anders.

Ich wünschte, ich hätte sie nie kennengelernt.

Dark Mayhem's Sicht:

,,Es läuft alles nach Plan. Er versucht Emma krampfhaft zu vergessen und sucht sich Ablenkung bei Allison", sagte sie und klang höchst erfreut. Bildlich sah ich sie schon vor mir: Wie sie boshaft lächelte. ,,Sehr schön."

"Wann lassen sie Evil Girl frei?", fragte Shadow und sprach Emmas Schurken Namen verächtlich aus. Sie war nie ein Fan der Schurkin gewesen und genau deswegen war Shadow auch so perfekt für diesen Job. Sie wollte unbedingt Emmas Platz als die gefürchteste Schurkin haben, sie wollte nicht in ihrem Schatten stehen und dafür war sie sogar bereit über Leichen zu gehen.

,,Bald", war darauf nur meine Antwort, was für Shadow aber nicht genug war. ,,Ich muss wissen wie viel Zeit ich noch habe!", knurrte sie, was bei mir ein kleines Lachen auslöste. Shadow war so nach Macht und Ruhm versessen, das sie sogar dachte, sie könne sich mir mir anlegen, aber das ging nicht. Ich hatte die Kleine in der Hand und das wusste sie. Ich hatte sie alle in der Hand, sie waren meine Marionette und die Welt war mein Theater, wo ich sie für mich spielen lassen konnte.

,,Schon bald, Schadow. Du solltest also einen Zahn zulegen."

Die Schurkin an der anderen Leitung seufzte schwer. ,,Ich muss jetzt gehen, ich sehe das Max wieder zurück zu seinem Platz geht. Er hat die Arme einfach zurück gelassen."

,,Viel Erfolg, Shadow."

The Thundermans - The game goes onWo Geschichten leben. Entdecke jetzt